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Die Bundesnetzagentur verschiebt den Stichtag zur Umsetzung der Marktkommunikation vom 1. April 2022 auf den 1. Oktober 2022.
Bei der Begründung für diesen Entschluss verweist die Bundesnetzagentur auf Hindernisse, welche die fristgerechte Implementierung erschweren; explizit werden der im November 2021 stattgefundene Hacker-Angriff auf einen für die Energiebranche tätigen Softwarehersteller und IT-Dienstleister, die hohen Belastungen durch zusätzlich laufende und kommende Anpassungen der Marktkommunikation sowie die erschwerten Arbeitsbedingungen aufgrund der Coronapandemie genannt.
Der Bundesverband der Energiemarktdienstleister (BEMD) e.V. bewertet den Entschluss der Bundesnetzagentur eher positiv: die Verschiebung der MaKo 2022 ist für den BEMD grundsätzlich nachvollziehbar und richtig. Wenn eine große Anzahl von Unternehmen nicht in der Lage ist, die neuen Anforderungen umzusetzen, hätte das nach Einschätzung des Bundesverbands erhebliche negative Auswirkungen für alle Marktteilnehmer.
Mit der Verschiebung des Stichtags haben die Netzbetreiber nun rund ein halbes Jahr länger Zeit, die Vorgaben der Mako in ihren Systemen zu implementieren. „Mit dem Fristaufschub wird die hohe Taktung von zwei Formatanpassungen in diesem Jahr unterbrochen“, erklärt Dietmar Sperfeld, Vorstandsvorsitzender des BEMD. „Die Unternehmen haben dadurch deutlich mehr Zeit, die komplexen Anforderungen umzusetzen und zu testen. Durch den längeren Umsetzungszeitraum kommt es daher zu möglichen Qualitätssteigerungen.“
Torsten Wallek, Beisitzer des BEMD-Vorstands, ergänzt: „Auch für die Stadtwerke sehen wir die Terminverschiebung als Chance. Wir empfehlen, die Umsetzungsprojekte nicht zu verschieben, sondern wie bisher geplant weiter voranzutreiben, damit es im letzten Quartal zu keinen Engpässen kommt. Hierbei sind die geplanten und notwendigen Anpassungen der Bundesnetzagentur, die zum 01.10.2022 auf uns zukommen, ebenfalls zu berücksichtigen.“
Zu den negativen Aspekten der Verschiebung gehört unter anderem, dass die Unternehmen einen höheren Aufwand durch neue Projektplanungen haben. Zudem haben sich durch die späte Bekanntgabe der Verschiebung „stranded Investments“ ergeben, also geblockte, gekaufte oder vorbereitete Ressourcen und IT-Systeme, die nun erst in einigen Monaten gebraucht werden. „Die nun lange Vorlaufzeit zur MaKo 2022 macht teilweise den Einsatz von zusätzlichen Sandboxsystemen erforderlich, wodurch die IT-Kosten steigen“, sagt auch Wallek. Er betont jedoch: „Unter dem Strich überwiegen aus unserer Sicht die positiven Effekte.“