DEW21 startet Pilot zur Wasserstoff-Erzeugung in Dortmund

Nächster Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung

Bis 2035 möchte Dortmund klimaneutral sein.


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Dieses Ziel hat sich auch die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) gesetzt und im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie klare Maßnahmen- und Zeitpläne erarbeitet. Eine klimaneutrale Wärmeversorgung sicherzustellen, ist dabei eine der größten Herausforderungen. Mit der Umstellung der Fernwärmeversorgung in der Dortmunder Innenstadt und der damit einhergehenden 80%-igen CO2-Einsparung hat DEW21 bereits einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg dorthin erreicht. Jetzt setzt DEW21 den weiteren Weg zu einer gänzlich klimaneutralen Wärmeversorgung fort und startet gemeinsam mit den Deutschen Gasrußwerken (DGW) ein Projekt zur Wasserstoffproduktion in Dortmund. Der vor Ort erzeugte Wasserstoff soll zukünftig nicht nur in der Dortmunder Industrie eine Rolle spielen, sondern auch die Leistungsspitzen der Wärmeversorgung und Backup-Kapazitäten klimaneutral gestalten.

„Wir haben die Chance, bereits 2027 eine vollständig klimaneutrale Fernwärmeversorgung für Dortmund aufzubauen und werden zusätzlich zur Nutzung industrieller Abwärme den Raum für weitere Technologien öffnen. Neben der industriellen Abwärme und Altholzverbrennung spielt für uns Wasserstoff eine wichtige Rolle, um langfristig ein ökonomisch vorteilhaftes und gleichzeitig klimaneutrales Wärmesystem bereitstellen können“, erklärt Peter Flosbach, Technischer Geschäftsführer bei DEW21. „Mit dem Wasserstoff-Projekt können wir die Klimaneutralität in der Fernwärme bereits deutlich vor 2035 erreichen.“

Geplant ist es, den Wasserstoff mittels Elektrolyse direkt in Dortmund zu erzeugen. Der dafür benötigte Strom wird lokal aus Erneuerbaren Energien gewonnen – beispielsweise über die DEW21-Windkraftanlagen. In der Elektrolyse entsteht nicht nur Wasserstoff, sondern auch Abwärme, die zusätzlich für die Fernwärmeversorgung genutzt werden kann. Der Wasserstoff kann dann entweder im Kugelgasbehälter zwischengespeichert oder aber direkt für industrielle Prozesse und die Wärmeversorgung genutzt werden.

„Das Zusammenspiel von Industrie und Energieversorgern bietet großes Potenzial für die Wärmewende und die Erreichung der dringend notwendigen Klimaneutralität. In unserer Partnerschaft mit DEW21 ist dies gelebte Praxis, und gemeinsam haben wir bereits tolle Erfolge erzielt: Wir haben ein fossiles Kraftwerk verdrängt und eine hohe CO2-Einsparung ermöglicht. Es zeichnet unsere Partnerschaft aus, hier nicht stehen zu bleiben. Daher gehen wir nun gemeinsam die Wasserstofferzeugung systemintegriert im Kontext industrieller Prozesse, der klimaneutralen Logistik der Zukunft und insbesondere der Wärmewende an“, sagt Siegfried Moritz, CFO der Deutschen Gasrußwerke. „Durch gemeinsames Denken und Handeln im Sinne der Klimaneutralität, heben wir Synergien zur CO2-Transformation unserer Stadt und unseres Unternehmens.“

„Nicht nur die Projektbeteiligten, sondern auch die Stadt Dortmund sieht ein großes Potenzial für dieses Projekt. Denn es bietet die Möglichkeit, die Wasserstoffproduktion und -nutzung in Dortmund zu verankern. Am Zukunftsstandort CleanPort am Hardenberghafen sollen Technologien entlang der Wertschöpfungskette von Wasserstoff entwickelt und erprobt werden. Dass die DEW21 hier auch Wasserstoff produzieren möchte, begrüßen wir sehr“, sagt Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung. „Damit schaffen wir die Basis für ein skalierbares lokales Wasserstoffökosystem in Dortmund.“

DEW21 ist bereits mit weiteren Industrie- sowie Technologiepartner*innen in intensiven Gesprächen zu einer möglichen Projektbeteiligung. Der attraktive Standort mit der direkten Anbindung an den Schienen- und Straßenverkehr sowie an den Wasserweg machen weitere Anwendungsfälle möglich, die DEW21 gerne mit interessierten Partner*innen vorantreiben möchte. Das Dortmunder Unternehmen steht diesbezüglich für Gespräche zur Verfügung und Interessierte können sich gerne direkt an DEW21 wenden.

DEW21 startet jetzt offiziell in die Entwicklungsphase des Projektes und geht davon aus, dass eine Inbetriebnahme bereits bis 2027 möglich ist. Mit diesem Projekt setzt DEW21 den Startpunkt für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Dortmund und ergänzt optimal die Wasserstoff-Aktivitäten ihres Mutterkonzerns DSW21, die sich mit der Wasserstoffproduktion u.a. für ÖPNV und Verkehr befassen. So hat sich DSW21 mit einem Anteil von 20 % am Wasserstoffzentrum Hamm beteiligt – ein Gemeinschaftsprojekt mit Trianel sowie den Stadtwerken Hamm und Bochum zum Bau einer Elektrolyse-Anlage, die ab 2026 grünen Wasserstoff produzieren soll.

Zudem entwickelt DSW21 derzeit eine Wasserstoff-Gesamtstrategie für die kommunale Unternehmensgruppe 21. Diese Aktivitäten zeigen, dass sich die Dortmunder Akteure in den Bereichen mit den höchsten CO2-Emissionen – Wärme, Industrie und Verkehr – um klimaneutrale Alternativen engagieren.

DEW21 Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH