EU-Batterieverordnung: Richtig, aber sehr ambitioniert

Die EU will Rohstoffe in Batterien länger und besser nutzen – das gilt auch für Batterien in E-Autos. Die Idee ist richtig, allerdings sind die Pläne sehr ambitioniert. Vor allem die Quoten für recyceltes Kobalt dürften anfangs nicht machbar sein, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).


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Batterien sind zentral für die Elektromobilität, ohne sie kann künftig kein Auto mehr vom Band rollen. Für sie sind Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und Lithium unverzichtbar. Entsprechend hoch dürfte künftig der Bedarf danach sein: 2031 braucht es nach IW-Berechnungen EU-weit rund 231.000 Tonnen Nickel, 2045 klettert der Bedarf auf fast 490.000 Tonnen. Seit Anfang des Jahres gilt die neue EU-Batterieverordnung, mit der künftig mehr wertvolle Rohstoffe recycelt werden müssen, das betrifft auch Batterien in E-Autos. Ab 2036 soll nach EU-Willen beispielsweise Kobalt in jeder Batterie zu mindestens 26 Prozent recycelt sein, bei Nickel sind es 15 Prozent, bei Lithium immer noch zwölf Prozent.

2031 fehlt mehr als 4.100 Tonnen recyceltes Kobalt

Die hohen Recycling-Vorgaben können zum Problem werden, zeigt nun die neue IW-Studie. Der Grund: Viele Materialen sind lange nutzbar und der Bedarf nach Batterien wird deutlich steigen. Besonders recyceltes Lithium und Kobalt dürften knapp werden: Hält jede Fahrzeugbatterie durchschnittlich etwa 14 Jahre und geht dann direkt zurück in den Kreislauf, fehlen 2031 rund 3.500 Tonnen wiederverwertetes Kobalt. Denkbar ist aber auch, dass Batterien nach der Nutzung im Auto noch einige Jahre in anderer Form genutzt werden, etwa als Energiespeicher – dann würden 2031 sogar mehr als 4.100 Tonnen recyceltes Kobalt fehlen. Die EU-Verordnung wäre nicht erfüllbar, zumindest, solange es keine anderen Quellen für die recycelten Rohstoffe gibt. 

Batterien dürfen nicht in den Export

Das Recycling, das der EU vorschwebt, ist extrem ambitioniert. „Die Idee ist richtig, wir müssen knappe Rohstoffe künftig bestmöglich nutzen. Die Pläne der EU gehen aber sehr weit“, sagt Sarah Lichtenthäler. Wichtig ist es, Batterien am Ende ihres Lebenszyklus zu sammeln – und vor allem zu verhindern, dass sie in den Export wandern und so Europa als Ressource nicht mehr zur Verfügung stehen. „Noch nutzen wir die Ressourcen im Sinne der Kreislaufwirtschaft nicht optimal“, so Lichtenthäler. 

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. direkter Link zum Artikel