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Seit mehr als 25 Jahren dient das DBHKW Kornharpen der energetischen Entgasung der ehemaligen rund 370.000 Quadratmeter großen Zentraldeponie. „Angepasst an das zukünftig zu erwartende Deponiegasaufkommen planen wir die Anlagentechnik in den kommenden zwei Jahren umfassend zu modernisieren. Dafür investieren wir am Standort Kornharpen in Summe rund 8,5 Millionen Euro in eine moderne, ökologische und effiziente Strom- und Wärmeversorgung“, erklärt Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum.
Neben dem Bestandsgebäude soll eine neue Leichtbauhalle errichtet werden, die künftig zwei BHKW-Module mit einer Leistung von je 330 Kilowatt (kW) elektrisch und 325 kW thermisch beherbergen wird. Die neuen Aggregate werden in Zukunft weiter für die Umwandlung des Deponiegases in Ökostrom und umweltfreundliche Fernwärme sorgen.
Deponiegas entsteht durch Zersetzungsprozesse der Biomasse im Innern des Müllbergs, besteht etwa zu 53 Prozent aus Methan und ist rund 23-mal schädlicher als Kohlendioxid. Gemeinsam mit dem USB Bochum leisten die Stadtwerke Bochum einen Beitrag zum Klimaschutz, indem das Deponiegas gesammelt, für die Wärmeerzeugung eingesetzt wird und somit nicht in die Atmosphäre entweichen kann. Darüber hinaus vermeiden die Stadtwerke auf diese Weise jedes Jahr rund 3.000 Tonnen CO2 gegenüber einer Strom- und Wärmeerzeugung mit Erdgas. Ein weiterer Vorteil: Die Geruchsbelästigung des Müllbergs wird durch die Deponiegasnutzung erheblich reduziert.
Zur Netzverstärkung und Versorgung des geplanten Neubaugebiets „Ostpark“ wird in dem bisherigen Kraftwerksgebäude eine weitere, vom Deponiegasaufkommen unabhängige, Strom- und Wärmeerzeugungsanlage errichtet. Sechs Blockheizkraftwerk-Module mit einer Gesamtleistung von 5,1 Megawatt (MW) elektrisch und 6,4 MW thermisch werden nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung für eine effiziente und gesteigerte Energieproduktion sorgen. „Die Anlage wird über einen Gesamtwirkungsgrad von rund 90 Prozent verfügen und kann aufgrund der sechs einzelnen Module im Betrieb sehr flexibel auf unterschiedliche Lastanforderungen angepasst werden“, erklärt Dietmar Spohn.
Am Standort Kornharpen werden beide Anlagen in Summe Strom für rund 9.250 Haushalte und Wärme für ca. 2.000 Haushalte umweltfreundlich produzieren.
Schalt- und Leittechnikanlagen sowie eine neue 10-kV-Station werden im Zuge der Modernisierung ebenfalls erneuert. Leitungsarbeiten im Umfeld der Havkenscheider Straße sind nicht notwendig, da netzseitig auf eine bereits bestehende Fernwärmeanbindung zurückgegriffen werden kann. Auf dem Dach des Bestandsgebäudes wird voraussichtlich eine neue Photovoltaikanlage zur Eigenbedarfsstromerzeugung den modernen Kraftwerksstandort Kornharpen komplettieren.