10 Jahre Landesforst Waldservice und Energie GmbH

Die landeseigene Landesforst Waldservice und Energie GmbH mit Sitz in Malchin wird am 24. November zehn Jahre alt. Forstminister Dr. Till Backhaus dankt dem Unternehmen und gratuliert zu diesem Jubiläum:


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„Die Gründung und Entwicklung der Landesforst Waldservice und Energie GmbH als Tochter der Landesforstanstalt war eine fachgemäße Entscheidung. Davon war ich immer überzeugt und heute sehen wir, dass der Schritt der absolut richtige war. Abgesehen vom inhaltlichen Beitrag zur Arbeit der Landesforstanstalt, der Gestaltung ländlicher Räume sowie der Sonderaufgaben zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest, erwirtschaftet die GmbH seit 2019 Überschüsse und zahlt seit 2021 Gelder an die Landesforstanstalt zurück“, so der Minister.

Vom alleinigen Gesellschafter, der Landesforstanstalt, wurde das Stammkapital von 25.000 Euro und weitere 975.000 Euro als Kapitalrücklage zur Sicherung des Geschäftsbetriebs, in Summe also 1 Millionen Euro, bereitgestellt. Damit ist die GmbH eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der Landesforstanstalt, welche wiederum zu 100 Prozent in Trägerschaft des Landes steht.

Am 21. November 2013 wurde die GmbH gegründet und am 23. Dezember 2013 im Handelsregister beim Amtsgericht Neubrandenburg eingetragen. Der Sitz befand sich lange Zeit im Forstamtsgebäude in Güstrow, bevor der Umzug in die heutige Liegenschaft in Mühl Rosin erfolgte. Ausgangspunkt für die Gründung der GmbH war der ehemalige Truppenübungsplatz Stern-Buchholz südlich von Schwerin. In seiner Sitzung am 25. März 2013 beschloss der Verwaltungsrat der Landesforstanstalt, den landesforsteigenen Standort Stern-Buchholz windenergetisch zu entwickeln und beauftragte den Vorstand mit den notwendigen Schritten zur Ausgründung einer Tochtergesellschaft zur Entwicklung und zum Betrieb des Windparks Stern-Buchholz. Schon in der Sitzung am 24. Juni 2013 wurde als satzungsgemäße Aufgabe der gesamte Bereich der erneuerbaren Energien genannt. Die Entwicklungsvorhaben in Windenergie, insbesondere Stern-Buchholz, konnten jedoch mangels Genehmigungschancen nicht realisiert werden. Fortan konzentrierten sich die Aktivitäten auf den Bereich Photovoltaik.

Auf Liegenschaften der Landesforstanstalt sind mittlerweile 16 Photovoltaik-Anlagen im Einsatz, die von der GmbH vor allem zur Eigenversorgung betriebenen werden. „Insgesamt sind in und an den 33 Gebäuden der Landesforstverwaltung rund 5.500 Leuchtmittel im Einsatz, davon bislang nur etwa 10 Prozent LED-Leuchten. Das wird sich ändern!” so Minister Dr. Backhaus. Die GmbH begleitet nämlich das Projekt „CO2-neutrale Verwaltung“ mit ingenieurtechnischen Leistungen. Nach dem durchgeführten Energie-Audit in Anlehnung an DIN EN 16247 (Überprüfung des Energieverbrauchs, Bilanzierung und Vorschläge zur Einsparung durch die GmbH) unterstützt sie die Umrüstung der Forstämter mit LED-Beleuchtung und die Anschaffung der Ladeinfrastruktur für Elektro-Pkw. Der Businessplan wurde überarbeitet und der Satzungsgegenstand der Energie GmbH um den Bereich „Waldservice“ erweitert, was zu der heutigen Bezeichnung „Landforst Waldservice und Energie GmbH“ führte.

Das Betätigungsfeld der GmbH erstrecke sich laut Minister inzwischen über weite Bereiche und entlaste so die Landesforstanstalt, die sich dadurch auf ihre Kernaufgaben konzentrieren könne. Zu den Aufgaben der Landesforst Waldservice und Energie GmbH gehören inzwischen der Wegebau, der Betrieb von Forst- und Imbisseinrichtungen (Ivenacker Eichen. Damerower Werder, Usedom), die Angebote in der Waldtherapie, Schulungen in Waldpädagogik oder dem Pflanzenschutzmittel-Sachkundenachweis, die Prävention und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest, sowie Wildwirkungsmonitoring, Moorrenaturierungsmaßnahmen und die erfolgreiche Aufforstungskampagne.

Besonders lobt der Minister die Rolle, die die GmbH in der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest eingenommen hat: „Gerade bei der erfolgreichen Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest in Mecklenburg-Vorpommern hat die Landesforst Waldservice und Energie GmbH einen unschätzbar wertvollen Beitrag geleistet. Wenn sie nicht so schnell und beherzt eingesprungen wäre, hätten wir die ASP-Restriktionszonen im Landkreis Ludwigslust-Parchim nicht so schnell eingezäunt bekommen. Ihre Untestützung war daher einer der Schlüssel zu schnellen und effizienten Eindämmung der Tierseuche. Um eine solche flexible und kreative Einrichtung zur Unterstützung unserer Arbeit dürften uns andere Verwaltungen wohl beneiden. Es ist für mich ein Erfolgsmodell!“, so Backhaus.

Die GmbH organisiert in jedem Jahr das Wildwirkungsmonitoring für den Gesamtwald nach einem neuen anerkannten Verfahren. Die Durchführung eines landesweiten Wildwirkungsmonitorings über alle Waldbesitzarten hinweg ist ein neuer gesetzlicher Auftrag. Die GmbH hat dazu das Konzept erarbeitet und wurde 2022 mit der Durchführung betraut. „Damit betritt die Landesforst Waldservice und Energie GmbH forst- und jagdpolitisches Neuland“ so der Minister. Die jährlichen Untersuchungen zielen darauf ab, die Wirkung des Wildes auf den Wald objektiv und wertungsfrei zu erfassen. Das Monitoring soll als Datenbasis für das Wildmanagement und als Kommunikationsgrundlage für die Akteure vor Ort dienen, insbesondere bei der Frage, ob die Wilddichten eine natürliche Verjüngung des Waldes ermöglichen.

Die Landesforst Waldservice und Energie GmbH bietet die berufsbegleitenden Weiterbildungskurse „Waldtherapie“ und „Waldprävention“ an. Die Kurskonzepte wurden zusammen mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und regionalen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt. Die Organisation der jährlich stattfindenden Kurse übernimmt die GmbH – vom Veranstaltungsmanagement und -marketing, über die Kommunikation mit Dozierenden und Interessenten, bis hin zur Bewerbung der Kurse und Weiterentwicklung der Inhalte und Abläufe.

In den touristischen Hotspots Mecklenburg-Vorpommerns ist die Waldservice und Energie GmbH mit hochwertigen Wald- und Wildprodukten und ihrem Gastronomie-Service präsent. Das Angebot umfasst Wildfleisch, Wurstspezialitäten, Gewürze, Säfte, Spirituosen, Süßigkeiten, Konfitüren, Öle, Tees, Kosmetikprodukte, waldpädagogisches Spielzeug, Kunsthandwerk aus sozialen Werkstätten und vieles mehr. In den Cafés und Imbissen können die Besucher Kaffee und Kuchen, Wildbratwurst, Wildsoljanka oder den hauseigenen Hirschburger genießen. Die Vermarktung erfolgt an vier Standorten: im Waldcafé Ivenacker Eichen, im Imbisswagen ebendort, im Waldladen am Forsthof Neu Pudagla auf Usedom, sowie im Waldladen und Bistro am Wisentreservat Damerow. In der Nebensaison fährt der Ivenacker Imbisswagen regionale Märkte an.

Aktuell stellt die Landesforstanstalt weitere 500.000 Euro aus Rücklage zur Verfügung, um der GmbH eine 5 % Beteiligung am Naturwärmeprojekt mit den Stadtwerken Neubukow sowie eine 3 % Beteiligung am Kommunalen Windpark Westmecklenburg zu ermöglichen.

10 Jahre Landesforst Waldservice und Energie GmbH - Anhang 1
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