Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!
Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.
Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten
E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen
Vollständige Unterschutzstellung als Nationales Naturmonument steht aus
Berlin. Anlässlich des Tages der Deutschen Einheit betont der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die herausragende Bedeutung des Grünen Bandes. Der einstige innerdeutsche Grenzstreifen ist heute der längste durchgängige Biotopverbund Deutschlands sowie ein lebendiges Monument und eine Erinnerungslandschaft der europäischen Geschichte. Der BUND ruft die Kulturministerkonferenz am 11. Oktober daher auf, das Grüne Band auf die deutsche Vorschlagsliste für UNESCO-Welterbestätten zu setzen. An diesem außergewöhnlichen Ort ist Zeitgeschichte für heutige und kommende Generationen unmittelbar erlebbar und Erinnerung möglich.
Nachdem die Umweltministerkonferenz im November 2022 einer Aufnahme des Grünen Bandes auf die deutsche Vorschlagsliste für UNESCO-Welterbestätten einstimmig zugestimmt hat, steht nun der Beschluss der für Welterbestätten verantwortlichen Kulturministerkonferenz kurz bevor.
Prof. Dr. Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des BUND: „Der Naturschutzwert des Grünen Bandes als Schatzkammer der Artenvielfalt ist unbestritten und stellt einen 'Außergewöhnlichen Universellen Wert' für die Menschheit dar. Wir hoffen, dass die Kulturministerkonferenz am 11. Oktober die Aufnahme des Grünen Bandes auf die deutsche Vorschlagsliste beschließt. Dies wäre ein bedeutender Schritt auf dem Weg einer Nominierung als UNESCO Welterbestätte.“
Dr. Liana Geidezis, Leiterin BUND Fachbereich Grünes Band: „Über vier Fünftel des 1.393 Kilometer langen Grünen Bandes sind bereits als Nationales Naturmonument (NNM) durchgängig geschützt, eine wichtige Voraussetzung für ein UNESCO Welterbe. Bis auf Mecklenburg-Vorpommern haben alle östlichen Anrainerländer das Grüne Band als Nationales Naturmonument gesichert oder stehen wie Sachsen kurz davor. Wir fordern daher die baldige Ausweisung des Grünes Bandes Mecklenburg-Vorpommern als Nationales Naturmonument. Selbst das Land Hessen hat vor kurzem als erstes westliches Anrainerland gut 8.000 Hektar seines Abschnittes entlang des Grünen Bandes als NNM ausgewiesen – ein herausragendes Beispiel für die anderen westlichen Anrainerländer.“
Neben der herausragenden Bedeutung als Hotspot der Biodiversität rückt aktuell die kulturhistorische Dimension des Grünen Bandes als Erinnerungslandschaft immer mehr in den Fokus. Die einstige nahezu unüberwindbare Grenze stellt eine eindrückliche, manifestierte Erinnerung an die Folgen des Kalten Krieges dar. Das Grüne Band ist ein starkes lebendiges Symbol der Wiedervereinigung und des Friedens in Europa und dem Prädikat Welterbe der Menschheit absolut würdig.
Hintergrund:
Nationale Naturmonumente (NNM) sind laut §24 (4) Bundesnaturschutzgesetz festgelegte Gebiete, die aufgrund von „wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen sowie wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit“ von herausragender Bedeutung sind. Bis auf Mecklenburg-Vorpommern haben alle östlichen Anrainerländer das Grüne Band als Nationales Naturmonument gesichert oder stehen wie Sachsen kurz davor.
Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation und hat sich dem Erhalt des Kultur- und Naturerbes der Menschheit verpflichtet. Welterbestätte können Zeugnisse vergangener Kulturen, materielle Spuren von Begegnungen und Austausch, künstlerische Meisterwerke und einzigartige Naturlandschaften sein. Ihnen gemeinsam ist ihr außergewöhnlicher universeller Wert (AUW), ihre Bedeutung nicht nur für lokale oder nationale Gemeinschaften, sondern für die gesamte Menschheit.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN), setzen sich seit vielen Jahren gemeinsam mit zahlreichen weiteren Akteuren für den Schutz des innerdeutschen Grünen Bandes ein. Das 1.393 km lange Grüne Band beherbergt über 1.200 seltene und gefährdete Arten der Roten-Listen Deutschland wie Torfwiesen-Scheckenfalter, Fischotter, Wildkatze und Kranich. Es ist der einzige länderübergreifende Biotopverbund und Querschnitt durch fast alle deutschen Naturlandschaften. Es ist zudem Teil des Grünen Bandes Europa, des über 12.500 km langen Lebensraumverbundes entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer.