Kreis Viersen legt Konzept zur Bekämpfung von Waldbränden vor

Landrat Dr. Andreas Coenen: "Wir brauchen eine konzertierte Aktion"

Der Kreis Viersen bereitet sich mit einem neuen Konzept auf die Bekämpfung großer Waldbrände vor. Dazu wird ein Paket von kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen umgesetzt.


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„Die zunehmende Trockenheit stellt uns vor neue Herausforderungen. Wir werden alles tun, um uns bestmöglich auf die wirksame Bekämpfung von Waldbränden vorzubereiten und dafür unsere Handlungsmöglichkeiten zu erweitern“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. „Punktuelle Maßnahmen reichen dabei nicht mehr aus. Wir brauchen eine konzertierte Aktion mit den Städten und Gemeinden.“

In das neue Maßnahmenpaket fließen auch erste Erkenntnisse aus der Bekämpfung des Großbrandes im Naturpark Maas-Schwalm-Nette im Grenzgebiet zu den Niederlanden ein. Der Brand hatte Ende April 200 Hektar Wald und Heide vernichtet, zehn Hektar davon auf deutscher Seite in der Gemeinde Niederkrüchten. „Einmal mehr haben wir gesehen, wie notwendig umfassende Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung sind“, so Landrat Dr. Coenen weiter. Der Kreis verfolgt diese Ziele mittels seiner Klimastrategie.

Zu den Sofortmaßnahmen der Waldbrandprävention und -bekämpfung gehört, dass die Leitstelle der Feuerwehr fortan bereits beim Verdacht auf einen Waldbrand entsprechend hohe Alarmstufen auslöst. Waldbrandstreifen werden eingesetzt.

Kurzfristig wird die Wasserentnahmestelle an der Schwalm, die bereits im April zur Löschung des Großbrandes genutzt wurde, so hergerichtet, dass die Entnahme von Wasser während dieses Sommers problemlos möglich ist. Mittel- und langfristig sollen im Grenzgebiet weitere Stellen hergerichtet werden, an denen Fluss- oder Grundwasser flächendeckend zum Löschen entnommen werden kann.

Außerdem wird der Kreis ein zweites Waldbrandlöschfahrzeug beschaffen. Das soll es den Löschkräften ermöglichen, die Brände seitlich über die Flanken anzugreifen, wenn der Brand sich so schnell ausbreitet, dass ein frontaler Angriff nicht möglich ist. Bei dem Großbrand im Grenzgebiet im April erreichte der Brand am Boden eine Geschwindigkeit von bis zu 70 Meter pro Minute. Im Haushalt des Kreises sind bereits Mittel für das Fahrzeug von 380.000 Euro eingestellt. Aktuell wird die Ausschreibung für das erste Fahrzeug dieser Art vorbereitet.

Angestrebt wird ferner, das deutsch-niederländische INTERREG-Projekt zur Natur- und Waldbrandprävention fortzusetzen. Das Projekt wurde im Jahr 2016 vom Naturpark Maas-Schwalm initiiert. Ziel ist es, deutsche und niederländische Kenntnisse über die Vermeidung und Bekämpfung von Natur- und Waldbränden im Grenzwald, im niederländisch-deutschen Meinweg und im niederländischen Nationalpark Maasduinen miteinander auszutauschen. Bis zum Ende dieses Jahres wird das Projekt mit 840.000 Euro von der Europäischen Union, dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und der Provinz Limburg gefördert. Von Goch bis Wassenberg beteiligen sich neben 16 niederländischen und deutschen Grenzgemeinden Naturschutzorganisationen und Forsteinrichtungen als Projektpartner finanziell. Der Kreis Viersen und die grenznahen Städte und Gemeinden mit ihren Feuerwehren haben sich hierbei aktiv eingebracht, betont Landrat Dr. Coenen.

Der Katastrophenschutzplan des Kreises soll mit Blick auf die Waldbrandprävention überarbeitet werden.

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