Landesforst MV entwickelt neue Strategien zum Waldbrandschutz

Anfang Juli vergangenen Jahres brannten 950 ha des Waldes auf dem verlassenen Truppenübungsplatz Lübtheen.

Der Brand zeigte auf, dass unter den Bedingungen extremer Trockenheit und Munitions­belastung bisherige Methoden der Waldbrandvorbeugung überdacht werden müssen.


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In einem Verbundprojekt mit der Technischen Universität Dresden entwickelt jetzt die Landesforst Mecklenburg-Vorpommern dafür neue Strategien, die bundesweit Eingang in die forstwirtschaft­liche Theorie und Praxis finden sollen.

Beispielsweise werden die Erkenntnisse des Anlegens von Schneisen, waldbrandhemmenden Riegeln und der Löschwasserbereitstellung aus dem Lübtheener Brand optimiert und praktisch erprobt. Des Weiteren werden Demonstrationsflächen angelegt und spezielle Forsttechnik für munitionsbelastete Wälder getestet. Das Anfertigen von Materialien zur Aus- und Weiterbildung von Forstleuten sowie zur Anleitung von Waldbesitzern, Feuerwehren und Verwaltung sind ebenfalls Bestandteil des Verbundprojektes.

Projektstart ist der 1. Mai. Bis 2025 sollen die entwickelten neuen Strategien in den Wäldern Mecklenburg-Vorpommerns umgesetzt sein. Das Verbundprojekt wird von der Fachagentur Nachhaltige Rohstoffe (FNR) mit rund 2,5 Millionen Euro aus dem Waldklimafonds unterstützt. Mit dem Waldklimafonds werden Maßnahmen von besonderem Bundesinteresse gefördert, die der Anpassung der Wälder an den Klimawandel dienen und den unverzichtbaren Beitrag naturnaher, struktur- und artenreicher Wälder zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen auf Dauer erhalten.

„Ich freue mich, dass wir mit diesem Projekt unsere Strategien zur Verhinderung von Waldbränden auf den Prüfstand stellen können und gemeinsam mit der Forstwissenschaft Leitlinien für die Forstpraxis erarbeiten können. Unsere Ergebnisse werden erprobt und können dann für eine bundesweite Umsetzung Vorbild sein“, so Forstminister Backhaus.

„Angesichts der erneuten Trockenheit bitte ich die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, alles zu unterlassen, was zu einem Brand in Wald und Flur führen könnte“, appelliert Backhaus an die Bevölkerung. Die allgemeinen Verhaltensweisen bei Waldrandgefahr seien unbedingt einzuhalten. Mittlerweile gilt im gesamten Land die Waldbrandgefahrenstufe (WGST) 3 (mittlere Gefahr), im Osten des Landkreises Vorpommern-Greifswald (Leitforstamt Torgelow) sogar die Gefahrenstufe 4 (hohe Waldbrandgefahr). Dort galt im vergangenen Jahr bereits ab dem 23.4. die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5. Die aktuelle Waldbrandgefahrenlage und aktuelle Hinweise sind jederzeit der Internetseite der Landesforstanstalt zu entnehmen.

Verhaltensregeln für den Waldbrandschutz:

Generell (unabhängig von der WGST) sind in Wäldern das Rauchen, das Anlegen von Feuern im oder am Wald sowie das Befahren von nichtöffentlichen Waldwegen verboten, wobei Ausnahmen genehmigungspflichtig sind.

Für alle Gefahrenstufen gilt:

  • Rauchen Sie nicht im Wald und in der Feldflur!
  • Werfen Sie keine Zigarettenreste aus dem Auto! Benutzen Sie Ihren Bordaschenbecher!
  • Nutzen Sie für Lagerfeuer und Grillabende nur ausgewiesene Grill- und Lagerfeuerplätze, auf denen Sie einen ausreichenden Brandschutz sichern können. Halten Sie dabei einen Mindestabstand zum Wald von 50m ein!
  • Parken Sie nur auf ausgewiesenen Waldparkplätzen! Ermöglichen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit den Lösch- und Rettungskräften eine rasche und ungehinderte Zufahrt zum Brandherd, indem Sie die Waldwege freihalten!
  • Melden Sie alle Brände unverzüglich der Feuerwehr (Notruf 112) oder der Polizei (Notruf 110)!

Ab Waldbrandgefahrenstufe 4 können die Unteren Forstbehörden im Einvernehmen mit den Landräten das Betreten und Befahren des Waldes verbieten.

Landesforst MV entwickelt neue Strategien zum Waldbrandschutz - Anhang 1
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern direkter Link zum Artikel