Birkenfeld auf dem Weg zur klimaneutralen Verwaltung

Birkenfeld auf dem Weg zur klimaneutralen Verwaltung
Birkenfeld auf dem Weg zur klimaneutralen Verwaltung

Eine CO2- oder auch Treibhausgasbilanz gibt an, wie viele Tonnen klimarelevanter Treibhausgase in einer Kommune jährlich verursacht werden.

Das Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis (ebz) besucht zurzeit alle Gemeinden zur Übergabe ihrer CO2-Bilanzen. Mit dem aktuellen Bericht setzt die Gemeinde Birkenfeld ihre mit dem Klimaschutzkonzept begonnene strategische Arbeit im Klimaschutz fort.


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Nach der Unterzeichnung des Klimaschutzpakts Baden-Württemberg bildet die Bilanz einen weiteren Meilenstein zur Erreichung der Klimaschutzziele der Gemeinde.

Mit der neuerlichen Unterzeichnung des Klimaschutzpakts bekennt sich Birkenfeld zu den Landeszielen und dem Ziel einer klimaneutralen Verwaltung bis 2040. Birkenfeld ist auf dem besten Weg, denn bereits in 2015 erarbeitete sie als eine der ersten Gemeinden im Enzkreis ein umfassendes, integriertes Klimaschutzkonzept. Neben einer ersten Energie- und CO2-Bilanz bis zum Jahr 2010 beinhaltet es einen Maßnahmenkatalog und Handlungsempfehlungen für lokale Aktivitäten. „Es war uns wichtig, den Klimaschutz konzeptionell anzugehen“, erläutert Bürgermeister Martin Steiner: „Wir arbeiten seither nach und nach den Maßnahmenkatalog ab. Die Bilanzen zeigen unseren Stand bei der Umsetzung und sind die Grundlage für alle weiteren Schritte.“

Schon eine Vielzahl der mit dem Konzept ausgearbeiteten Maßnahmen wurde erfolgreich umgesetzt. Um das bisherige Vorgehen beim Klimaschutz noch breiter aufzustellen, findet derzeit die Gründung eines Ausschusses „Klimaschutz und Energie“ statt. Neben dem Bürgermeister und Mitgliedern des Gemeinderats sollen sich verwaltungsexterne Vertreterinnen und Vertreter mit Fachexpertise in dem Gremium befinden.

Als Gründungsmitglied des Kommunalen Energieeffizienznetzwerks (KEEN) im ebz hat die Gemeinde mit Sven Barth einen Energiemanager eingestellt, der die Energieeffizienz der eigenen Liegenschaften überwacht. Für die Bereitstellung 

einer effizienten Wärme- beziehungsweise Stromversorgung wurden im Ortsteil Gräfenhausen ein Nahwärmenetz über Contracting verwirklicht und die Straßenbeleuchtung großflächig auf LED umgestellt. Zur Unterstützung einer umwelt- und klimafreundlichen Mobilität wurden E-Fahrzeuge und E-Fahrräder angeschafft, außerdem das Rad- und Fußwegenetz weiter ausgebaut. Zudem sind künftig noch mehr Angebote für die Bürgerschaft geplant. Diese sollen von Info-Veranstaltungen und Beratungen über Aktionen wie das Erstellen von Thermografie-Aufnahmen bis hin zur Gewährung von Fördermitteln reichen.

Der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch ist mit 4,4 Prozent im Vergleich zum Landesdurchschnitt von 19,8 Prozent noch gering. Für verschiedene kommunale Liegenschaften, darunter der gemeindeeigene Kindergarten Gräfenhausen, die Kinderkrippe in der Pappelstraße, der Kindergarten St. Klara sowie der Neubau der Bibliothek, ist daher die Installation von Photovoltaikmodulen in der Umsetzung. Hier sind aber auch die privaten Haushalte, die Eigentümerinnen und Eigentümer, aber auch Mieterinnen und Mieter gefragt: „Der Wechsel zur Photovoltaik ist ein wirkungsvoller Beitrag zu einer klimafreundlichen und zukunftsfähigen Energieversorgung. Neben finanziellen Aspekten ist Energieautarkie häufig ein treibender Faktor für die Anschaffung einer eigenen Anlage“, so Edith Marqués Berger, Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz und Kreisentwicklung Enzkreis und Geschäftsführerin des ebz, ihre Erfahrungen.

Björn Ehrismann, Leiter der Kommunalberatung im ebz, bestätigt dies und ermuntert: „Es gibt viele lohnende Betreibermodelle. Viele Ältere scheuen den Schritt zu den erneuerbaren oder energetischen Sanierungsmaßnahmen mit Blick auf das fortgeschrittene Alter. Dabei geht es doch nicht nur um das Heute, sondern auch darum, in welchem technischen Stand man Immobilien seinen Erben hinterlässt.“

Das ebz bietet Kommunen Hilfestellung bei der Umsetzung von Klimaschutzaktivitäten. Lisa Andes, Klimaschutzmanagerin im ebz, motiviert zudem die Bürgerinnen und Bürger sowie die ansässigen Unternehmen zu mehr Klimaschutz: „Trinkwasserengpässe, Dürreschäden in den Wäldern und vermehrte Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad zeigen uns, dass der Klimawandel nicht irgendwann und irgendwo stattfindet, sondern bereits im Enzkreis angekommen ist. Wir sind die letzte Generation, die die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels des Pariser Übereinkommens schaffen kann - wenn alle mithelfen.“

Landratsamt Enzkreis