Klimaschutz in der Stadtentwicklung

Deutsche Umwelthilfe startet Workshopreihe für gegenseitiges Lernen mit ausgewählten Modellkommunen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) startet mit dem am 18.6. stattfindenden Onlineworkshop das Herzstück des Klimaschutzprojekts MULTIPLY. Das Projekt bringt Akteure aus der kommunalen Verwaltung zusammen, um quartiersweite Lösungen zur CO2-Reduktion zu finden.


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Gemeinsam mit der DUH soll unter anderem erörtert werden, wie regenerative Energieversorgung, energetische Gebäudesanierung, Stadtgrün und Mobilitätswende in bestehenden oder neuen Stadtquartieren zusammengebracht werden können. Dabei steht die Beteiligung der Bürger an entsprechenden Planungs- und Realisierungsprozessen besonders im Fokus.

In Deutschland sind Böblingen, Emmendingen, Halle, Hamburg, Kiel, Mönchengladbach und Recklinghausen mit ausgewählten Quartieren beteiligt. Alle teilnehmenden Städte haben bereits Klimaschutzprojekte in der Stadtentwicklung erprobt oder wollen sich auf dem Weg dorthin praxisnahe Anregungen holen.

Dazu Rupert Wronski, Stellvertretender Leiter Kommunaler Umweltschutz: „Auch in der klimaschonenden Stadtentwicklung muss das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden. Mit unserem Projekt initiieren wir einen direkten Austausch zwischen den teilnehmenden Kommunen und ermöglichen ein gegenseitiges Lernen auf Augenhöhe. Denn trotz aller Unterschiedlichkeit im Detail ähneln sich die Herausforderungen und Lösungsansätze im Quartier oftmals sehr. Wir freuen uns auf einen intensiven Austausch mit erfahrenen kommunalen Praktikern.“

Das Hamburger Quartier Lokstedt ist ein gutes Beispiel für aktive Bürgerbeteiligung bei Klimaschutzfragen vor Ort. In Emmendingens Quartier Bürkle-Bleiche konnte die Sanierungsrate privater Eigenheimbesitzer durch eine gezielte Kampagne signifikant erhöht werden. In Halles Lutherviertel wurden neue, klimaschonendere Wärmeversorgungskonzepte realisiert. Die Quartiere Hillerheide in Recklinghausen, Innenstadt Rheydt in Mönchengladbach, Rauher Kapf in Böblingen sowie Holtenau Ost in Kiel haben sich ebenfalls zu einer klimafreundlichen Stadtentwicklung aufgemacht. Sie erhoffen sich möglichst konkrete Anregungen durch die anderen teilnehmenden Kommunen bei der weiteren Quartiersentwicklung.

Armin Bobsien, Klimaschutzmanager aus Emmendingen: „Wir haben sehr gute Erfahrungen auf der Quartiersebene gemacht, die wir gerne mit anderen Kommunen teilen möchten. Durch eine gezielte Kampagne konnten wir die Sanierungsrate im Stadtteil Bürkle-Bleiche maßgeblich steigern und messbare Klimaschutzerfolge erzielen. Umgekehrt sind wir auch sehr an den Erfahrungen anderer Kommunen interessiert.“ Antti Olbrisch, Klimaschutzmanager aus Mönchengladbach, ergänzt: „Als lernende Kommune wollen wir Lösungsmöglichkeiten für die besonderen Herausforderungen im Quartier kennenlernen, die möglicherweise in anderen Kommunen schon umgesetzt wurden. Für uns sind insbesondere Fragen der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude relevant“.

Im Projekt erfahren die teilnehmenden Städte und Gemeinden entlang zentraler Themenfelder mehr über das Klimaschutzpotenzial auf Quartiersebene. Die Lernformate sind primär national angelegt und adressieren Kommunalpolitikern, technische Verwaltungsangestellte, Kommunikationsexperten und Experten für Bürgerbeteiligung. Sie beinhalten u. a. Exkursionen zu beispielgebenden Quartierslösungen, Praxisworkshops mit erfahrenen Stadtplanern und die intensive Diskussion von Fallbeispielen. Die behandelten Themen orientieren sich eng an den Bedürfnissen der teilnehmenden Kommunen. Durch das erworbene Wissen werden die teilnehmenden Kommunen bei der (Weiter)Entwicklung eines quartiersbezogenen Klimaschutzplans unterstützt.

Hintergrund:

MULTIPLY steht für „Municipal peer-to-peer learning in integrating transport, land-use planning and energy policy at district level“. Das Projekt zielt darauf ab, quartiersweite Lösungen zur CO2-Reduktion in den Bereichen Mobilität, Siedlungsentwicklung und Energie zu unterstützen. Dazu werden in sechs Ländern – Deutschland, Italien, Österreich, Polen, Schweden und Ungarn – Austauschprozesse initiiert, die die Grundsätze integrierter Stadtplanung berücksichtigen. Das Projekt wird durch das Förderprogramm Horizon2020 der EU über den Zeitraum von Dezember 2018 bis November 2021 gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier:

www.duh.de/multiply 

DUH Deutsche Umwelthilfe e.V. direkter Link zum Artikel