Tiefenbronn setzt Klimaschutzpakt um

Tiefenbronn setzt Klimaschutzpakt um
Tiefenbronn setzt Klimaschutzpakt um

Die laufende Bilanzierung der CO2-Emissionen einer Kommune zeigt den Ur-sprung wie auch die Vermeidungs- und Verminderungspotentiale von Klimagasen auf.

Das Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis (ebz) besucht derzeit die Enzkreis-Kommunen zur Übergabe ihrer Bilanzen und erörtert mit der Verwaltungsspitze das weitere Vorgehen vor Ort, so jüngst in Tiefenbronn.


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Mit der Unterzeichnung des Klimaschutzpakts Baden-Württemberg in 2016 be-kannte sich Tiefenbronn zu den Klimazielen des Landes und einer klimaneutralen Verwaltung bis zum Jahr 2040. Bürgermeister Frank Spottek lässt Taten folgen, so beim geplanten Nahwärmenetz, an das das Rathaus, das Bürgerkulturhaus „Rose“ sowie die Polizei angeschlossen werden sollen: „Geplant ist die Installati-on eine Holzpelletheizung, so kann einerseits eine klimafreundliche Wärmever-sorgung realisiert werden, andererseits ist aber auch Versorgungssicherheit unter anderem als Standbein im Katastrophenschutzkonzept garantiert. Weil wir ange-sichts der voranschreitenden Klimaerwärmung und der Einführung von CO2-Abgaben als Kommune handlungs- und zukunftsfähig bleiben wollen“, erklärt der Bürgermeister. Edith Marqués Berger, Geschäftsführerin im ebz, lobt diese Vor-gehensweise: „Bei jedem Projekt müssen wir vorher überlegen, wie nachhaltig dieses ist und ökonomisch und ökologisch sinnvolle Entscheidungen treffen.“

Der Endenergiebedarf der Kommune insgesamt (ohne Verkehr) lag im Betrach-tungszeitraum 2012 bis 2015 mit rund 11.600 kWh pro Einwohner unter dem Lan-desdurschnitt von knapp 17.800 kWh. Der Anteil an erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch betrug 17,9 Prozent, in Baden-Württemberg lediglich 13,5 Prozent. Tiefenbronn bezieht seit 2016 Ökostrom. Neben den installierten Photo-voltaikanlagen gewinnt die Gemeinde Strom aus Wasserkraft aus der Würm. Bei der lokalen Erzeugung von erneuerbaren Energien, besonders im Wärmebereich, ist Tiefenbronn somit bereits gut aufgestellt, mit Potential nach oben.

Als eine von wenigen Kommunen im Kreis hat Tiefenbronn 2018 CarSharing mit E-Autos eingeführt. „Bei der Ankunft am Rathaus fallen direkt die zwei Ladestati-onen ins Auge. Haben in allen anderen Sektoren die Emissionen abgenommen, ist die aktuelle Entwicklung im Verkehrsbereich besorgniserregend, die Emissio-nen steigen weiter an, hier ist kein Umdenken erkennbar.“, sagt Edith Marqués Berger und weiter: „Im Enzkreis kommen durchschnittlich 600 Pkw auf 1.000 Ein-wohner, Kommunen wie Tiefenbronn zeigen vorbildlich wie dem entgegengewirkt werden kann und dass innovative Ideen auch im ländlichen Raum funktionieren.“ Im Gespräch mit dem Bürgermeister und der Baumamtsleiterin Manuela Krentzel bestätigt sich, dass das CarSharing durchweg auf positive Resonanz stößt und gut angenommen wird, jedoch auch noch Luft nach oben besteht.

Die Privathaushalte tragen mit 54 bzw. 51 Prozent am meisten zum Energiever-brauch bzw. den dadurch entstehenden Emissionen bei und spielen daher eine dominierende Rolle beim Klimaschutz vor Ort. Die Gemeindeverwaltung will aus diesem Grund in Zukunft verstärkt Angebote zur Information und Bewusstseins-bildung der Einwohnerinnen und Einwohner fördern, beispielsweise durch Vor-träge. Mit der Teilnahme am Landessanierungsprogramm und dem Quartierskon-zept nimmt die Gemeinde das kommunale Energiemanagement weiter in die Hand. „Mit einem effizienten Energiemanagement lassen sich Verluste vermeiden und Kosten einsparen“, so Björn Ehrismann, der Leiter der Kommunalberatung im ebz, „hier werden relevante Stellschrauben für den Klimaschutz gedreht.“ Lisa Andes, Klimaschutzmanagerin im ebz, fügt hinzu: „Auch die Privathaushalte soll-ten sich dem Thema widmen, denn es gibt seit Beginn des Jahres neue attraktive Förderprogramme, beispielsweise für den Austausch von Ölheizungen.“

Bürgerinnen und Bürger können im Rahmen einer kostenlosen Energieberatung im ebz Am Mühlkanal 16 alle nötigen Informationen rund um das Thema energe-tische Sanierung oder zu den Anforderungen für Neubauten erhalten. Auch kön-nen Vor-Ort-Checks zu Hause gemacht werden. Weitere Informationen finden Sie dazu auf der Internetseite www.ebz-pforzheim.de.

Landratsamt Enzkreis