BGR kartiert Süß-/Salzwasserverteilung aus der Luft

BGR kartiert Süß-/Salzwasserverteilung aus der Luft
BGR kartiert Süß-/Salzwasserverteilung aus der Luft

Fortsetzung der Hubschrauber-Messkampagne in Zeeland (Niederlande)

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) führt vom 9.- 20. März 2015 in der Provinz Zeeland im südwestlichen Bereich der Niederlande aerogeophysikalische Messflüge durch. Dabei wird eine 10 Meter lange Elektromagnetik-Sonde eingesetzt, die vom BGR-Hubschrauber „Sikorsky S-76B“ an einem Kabel in 40 Meter Höhe über den Boden geschleppt wird.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Mit der Flugsonde kartieren die Geowissenschaftler den Untergrund – insbesondere die Süß- und Salzwasservorkommen – bis in eine Tiefe von etwa 80 Metern.

Der BGR-Hubschrauber und die Elektromagnetik-Sonde sind dafür mit speziellen Sende- und Empfangssystemen ausgestattet. Die elektromagnetischen Messdaten geben Aufschluss über die Leitfähigkeitsstruktur im Untergrund. So können z.B. Trink-, Brack- und Salzwasser aufgrund der verschiedenen Leitfähigkeiten unterschieden werden. Insgesamt dienen die erfassten Daten der Erkundung des Bodens, der Grundwasserleiter und der natürlichen Versalzungsstrukturen.

Die Nordseeküste ist unter Aspekten wie Klimawandel und Küstenschutz von besonderem Interesse für die Geo-Experten. Nordseeinseln, Wattenmeer, Deichregionen und die unterhalb des Meeresspiegels liegenden Küstenregionen werden von Sturmfluten und einem langfristigen Meeresspiegelanstieg bedroht. Die Küstenregion hinter den Deichen ist durch das natürliche Vordringen von Salzwasser geprägt. Jede Veränderung wirkt sich auf die Ausbreitung des Salzwassers im Untergrund aus und kann Trinkwasservorkommen gefährden.

Durch die aerogeophysikalischen Messungen erhalten die BGR-Experten, aber auch die Wasserversorger und Landwirte, ein klareres Bild von den Untergrundverhältnissen dieser Region. Es ist eine bessere Identifizierung der gefährdeten Küsten- und Landbereiche möglich, so dass in Zukunft noch gezielter vorbeugende Maßnahmen getroffen werden können. Die Wissenschaftler hoffen weiterhin Grundlagendaten über die Speichermöglichkeit von Regenwasser in dem Untersuchungsgebiet in der Provinz Zeeland zu gewinnen. Regenwasser stellt – wie auf vielen Nordseeinseln – die wesentliche Quelle für die Grundwasserneubildung dar.

Die aktuelle Messkampagne ist die Fortsetzung der im Oktober 2014 begonnenen Messflüge. Für das dieses Jahr sind weitere Messkampagnen im September-Oktober geplant, um für die gesamte Provinz Zeeland die Süß-/Salzwasserverteilung im Untergrund zu kartieren. Zusammen mit geophysikalischen Messungen am Boden und Bohrungen, die durch die niederländischen Projektpartner Deltares und TNO sowie durch die Provinz Zeeland in das Projekt FRESHEM (FREsh Salt groundwater distribution by Helicopter ElectroMagnetic survey in the Province of Zeeland) eingebracht werden, soll ein dreidimensionalen Grundwassermodell erstellt werden.

BGR kartiert Süß-/Salzwasserverteilung aus der Luft - Anhang 1
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe direkter Link zum Artikel