Küstenschutzminister Habeck eröffnet ersten Klimadeich Schleswig-Holsteins

"Büsum ist so für den Klimawandel gerüstet"

Schleswig-Holsteins erster Klimadeich ist heute (28. März 2015) eingeweiht worden. In Büsum sagte Küstenschutzminister Robert Habeck anlässlich der von der Gemeinde Büsum organisierten Feier: "Schleswig-Holstein als Land zwischen den Meeren wird vom Klimawandel besonders betroffen sein.


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Mit dem neuen Deichtyp in Büsum sind wir aber für die verschiedenen Szenarien eines Meeresspiegelanstiegs gut gerüstet. Schleswig-Holsteins Küstenschützer sorgen damit für die Sicherheit künftiger Generationen."

Habeck würdigte zudem in Büsum die enormen Anstrengungen der Gemeinde zur Verbesserung des touristischen Angebotes. "Büsum hat die touristische Attraktivität deutlich gesteigert. Darauf können alle Beteiligten stolz sein."

Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje freut sich, dass das Großprojekt Deichverstärkung abgeschlossen ist: "Die letzten drei Jahre waren für die Büsumerinnen und Büsumer und unsere Gäste eine Herausforderung. Die mit den notwendigen Baumaßnahmen einhergehenden Beeinträchtigungen haben Geduld und Verständnis gefordert. Ich denke dabei an unsere Vermieterinnen und Vermieter, alle Gewerbetreibenden aber insbesondere auch an die Anwohnerinnen und Anwohner im direkten Einzugsbereich der Bauarbeiten und der LKW-Fahrtrouten. Mein Dank gilt den Büsumerinnen und Büsumern, dass sie diese "Jahrhundertbaustelle" mitgetragen haben und unseren Gästen, die uns die Treue gehalten haben."

Der Landesschutzdeich war im Herbst letzten Jahres fertiggestellt worden. Auf 2,7 Kilometern Länge schützt der neue Deich 3200 Hektar des Büsumer Kooges und des Hafenkooges und damit die Gemeinde Büsum mit ihren rund 5.000 Einwohnern sowie den dortigen Sachwerten in Höhe von rund 600 Millionen Euro. Die unmittelbare Lage am Ortszentrum und die hohe touristische Beanspruchung erforderten besondere Abläufe bei Planung und Bau des Deiches.

"Die Besonderheit des Klimadeiches sind seine breite Deichkrone und die flache Außenböschung. Sie ermöglicht es bei Bedarf, den Kronenbereich des Deiches zu verstärken, ohne die Deichbasis anzupassen. Sollte der Meeresspiegelanstieg es in einigen Jahrzehnten erfordern, könnte der Deich eine Art Kappe erhalten. Das wäre baulich relativ einfach, kostengünstig und generationengerecht", erläuterte der Minister.

Der neue Deich ist teilweise bis zu 30 Zentimeter höher als bisher und liegt 8,40 bis 8,90 Meter über dem mittleren Meeresspiegel. Die Deichkrone wurde von 2,5 auf 5 Meter verbreitert. Die Außenböschung weist flache Neigungen von 1:9 bis 1:15 auf. Eine weitere Besonderheit der Baumaßnahme waren die gleichzeitig zu den Deichverstärkungsarbeiten ausgeführten Arbeiten zur touristischen Entwicklung wie die Watttribüne mit zwei Balkonen sowie zahlreiche gepflasterte Wege, Rampen und Treppen. Sie wurden so gebaut, dass sie auch für Menschen mit Einschränkungen geeignet sind.

Diese Arbeiten stellten angesichts der 350.000 Kubikmeter Erde, die beim Bau in den Sommermonaten der letzten beiden Jahre bewegt wurden, anspruchsvolle Bedingungen an die für die Baudurchführung Verantwortlichen. Der Zugang zum Watt und zur Familienlagune musste während der zweijährigen Bauzeit erhalten bleiben und die touristischen Belange mussten bei allen Arbeiten so weit wie möglich berücksichtigt werden.

Die Gesamtkosten betrugen etwa 15 Millionen Euro. 7,5 Millionen entfielen auf den Küstenschutz und wurden vom Land, dem Bund und der EU übernommen. Weitere 7,5 Millionen Euro entfielen auf Maßnahmen, die nicht dem Küstenschutz dienten und daher von der Gemeinde Büsum mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft (Tourismusförderung) getragen wurden.

Minister Habeck: "Mit dem neuen Deich hat der Ferienort Büsum ein großes Maß an Sicherheit dazu gewonnen und seine Position als bedeutendster Tourismusort im Kreis Dithmarschen ausgebaut."

 

Das Landesprogramm Schleswig-Holstein wird kofinanziert aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER und dem Europäischen Strukturfonds EFRE.

Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume direkter Link zum Artikel