Lernkultur schaffen – diese Strukturen bewirken erfolgreiches Lernen im Unternehmen

Der Mut zur Entwicklung

Viele Unternehmen sehen sich gerade einer großen Herausforderung gegenüber. Zum einen möchten Sie auf die veränderten Anforderungen der Umwelt reagieren und ihre Belegschaft kontinuierlich weiterbilden, zum anderen fehlen jedoch schlicht die zeitlichen Ressourcen, um diesbezüglich angemessen agieren zu können. Dieser Spagat zwischen dem eigentlichen Wollen und dem Verzichten auf Grund des ständig antreibenden Drucks der Auftragsbücher, kann schnell zu einem ungewollten Teufelskreis führen: der Verzicht auf Weiterentwicklung führt erst zur Demotivation, dann zum Verlust von Arbeitskräften, dieser verschärft wiederum die personelle Lage und führt letztlich zu einem noch größeren zeitlichen Druck. Kurzfristig mag dies mehr oder weniger erfolgreich funktionieren, doch langfristig wird ein solches Konzept scheitern. Deswegen meinen wir: Mut zur Entwicklung!

Doch auch wenn man den Mut gefasst hat und seine Belegschaft kontinuierlich weiterbilden möchte,  müssen zunächst die erforderlichen Strukturen im Unternehmen vorhanden sein, welche lernen fördern und nicht behindern. Auf welche Aspekte geachtet werden sollte, um eine nachhaltige Lernkultur zu schaffen, zeigen wir Ihnen nachfolgend.

 

Das Lernen während der Arbeit

Lernen kann im Unternehmen auf verschiedene Arten passieren. Wenn wir uns eine Lernsituation vorstellen, denken wir schnell an eine schulähnliche Frontalsituation, in der eine Person einer großen Gruppe verschiedene Dinge erklärt. Lernen geschieht aber nicht nur in Situationen, in denen wir uns aktiv dazu entschließen etwas lernen zu wollen. Gerade im Arbeitsalltag lernen wir häufig, ohne dass wir uns aktiv dazu entscheiden etwas zu lernen. Wir befolgen beispielsweise Arbeitsanweisungen und verinnerlichen diese nach mehrmaliger Wiederholung oder passen unser Verhalten nach dem Beobachten unseres Kollegen an.

Genau hier liegt auch der erste Aspekt, welcher das lernen des Unternehmens fördern kann: präzise Arbeitsanweisungen und optimierte Arbeitsprozesse. Ein Unternehmen sollte die Arbeitsprozesse stets hinterfragen und Ideen zur Optimierung offen diskutieren lassen. Alle Mitarbeitenden sollten Gehör finden und sich mit Ihren Anliegen ernst genommen fühlen. Aber auch die Mitarbeitenden sollten stets Feedback und Rückmeldungen zu ihrer erbrachten Arbeitsleistung erhalten, denn dadurch kann sich nachweislich der Einzelne kontinuierlich weiterentwickeln. Nur so können die Belegschaft und das Unternehmen gegenseitig voneinander profitieren.

Doch auch die Mitarbeitenden sollten sich gegenseitig unterstützen können. Das Lernen voneinander während der Arbeitszeit sollte stets gefördert werden. Eine Kultur der gegenseitigen Hilfe bietet ein gesünderes Lernumfeld als eines der ständigen Konkurrenz. Dabei ist ein respektvoller, offener Umgang entscheidend. Diese Kultur muss von den Führungskräften vorgelebt werden, um sie im gesamten Unternehmen verankern zu können.

 

Weiterbildung und das Lernen von anderen

Lernen passiert während der Arbeit, fast unbemerkt und automatisch. Doch natürlich gehört zu einer umfassenden Lernkultur auch, dass Mitarbeitende sich in spezifischen Themen in internen oder externen Schulungen weiterbilden können. Wichtig ist hierbei, dass die Mitarbeitenden das gelernte auch tatsächlich während ihrer Arbeitszeit anwenden können. Ohne diesen Anwendungsbezug verpufft der positive Effekt der Weiterbildung für das Unternehmen. Somit gilt es entweder im Vorhinein konkret zu prüfen, welchen Nutzen eine Weiterbildung bringen kann, oder im Nachhinein die Stelle zu anzupassen, dass die Person ihre neuen Fähigkeiten gewinnbringend einbringen kann.

Sobald Wissen generiert wurde, sollte dies bestmöglich im Unternehmen verbreitet werden. Zu einer Lernkultur gehört es somit auch, nicht nur dafür zu sorgen, dass einzelne ihr Wissen und ihre Fähigkeiten erweitern können, sondern auch, dass Prozesse und Strukturen geschaffen werden in denen dieses Wissen gespeichert und für alle Interessierten Personen zugänglich gemacht wird. So kann auch bei möglicher Fluktuation wichtiger Schlüsselpersonen, wertvolles Wissen im Unternehmen erhalten bleiben.

Doch das Lernen von anderen muss nicht nur innerhalb der Organisation geschehen. Ein lernendes Unternehmen lernt auch von seiner Umwelt, also beispielweise von anderen Unternehmen, Vertretern,  Verbänden, Trainern, Coaches… Zu einer Lernkultur gehört es, nicht nur innerhalb seines eigenen Unternehmens zu bleiben, sondern aktiv den Austausch mit der Umwelt zu suchen und sich so von neuen Ideen inspirieren zu lassen.

 

Fazit

Möchte man eine umfängliche Lernkultur in seinem Unternehmen etablieren, reicht es nicht aus seine Mitarbeitenden einmal im Jahr zu einer Weiterbildung zu schicken. Lernen gehört in die Unternehmenskultur und umfasst die meisten Prozesse, Strukturen und Beziehungen innerhalb des Unternehmens. Der Weiterbildungsverbund ermittelt aktuell die lernförderlichen und lernhinderlichen Strukturen in unseren Partnerunternehmen. So schaffen wir gemeinsam eine Weiterbildungskultur innerhalb der Branche und in den einzelnen Unternehmen zu festigen.