Der VAK der Zukunft – Ergebnisse der verbandsweiten Weiterbildungsumfrage

Der VAK der Zukunft – Weiterbildung und Qualifizierung

Ergebnisse der verbandsweiten Umfrage bezüglich aktueller Qualifizierungsbedarfe

 

Es ist Zeit für einen Wandel

Die Branche steht am Scheideweg, und es ist Zeit für einen dramatischen Wandel. Ohne die richtige Weiterbildung wird sie untergehen. Es sind dringende Weiterbildungsmaßnahmen erforderlich, um diese Transformation erfolgreich zu bewältigen. In einer Welt, die sich ständig verändert, bleibt die Weiterbildung ein entscheidender Faktor für individuellen und beruflichen Erfolg. Vor diesem Hintergrund hat der Weiterbildungsverbund in Kooperation mit dem Verband der Arbeitsgeräte- und Kommunalfahrzeug-Industrie e.V. kürzlich eine umfassende, branchenweite Umfrage durchgeführt. Ziel war es, einen tiefen Einblick in die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Mitglieder hinsichtlich Weiterbildung und Qualifizierung zu gewinnen.

Die vorliegende Auswertung der Umfrage bietet nicht nur eine umfassende Zusammenfassung der gesammelten Daten, sondern liefert auch dringend benötigte Erkenntnisse über die aktuellen Herausforderungen und Trends, denen sich Unternehmen in unserer Branche gegenübersehen. Diese Erkenntnisse sind von kritischer Bedeutung, um zukünftige Bildungsinitiativen zielgerichtet auszurichten und unseren Projektpartnern dabei zu helfen, ihre beruflichen Ziele zu erreichen. Dieser Bericht wird die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Umfrage präsentieren und mögliche Handlungsempfehlungen für Unternehmen in der Kommunalfahrzeugbranche ableiten.

 

In der Transformation liegt die Chance

Die Welt befindet sich im Aufbruch. In sämtlichen Bereichen unseres täglichen Lebens sind wir derzeit dazu angehalten unser Handeln und Wirken zu hinterfragen, um nachhaltiger und ressourcenschonender zu leben. Der Klimawandel und die damit einhergehenden Herausforderungen wirken sich merklich immer deutlicher auf unseren Alltag aus. Doch nicht nur der Klimawandel drängt uns in eine tiefgreifende Transformation, auch gesamtgesellschaftliche Krisen wie die Coronapandemie oder der Ukrainekrieg führen zu einer veränderten und angepassten Lebensweisen in den verschiedensten Bereichen. Wer noch vor wenigen Jahren ein Zoom-Meeting anstelle eines Präsenztreffens im Büro vorgeschlagen hätte, wäre wohl in den meisten Unternehmen mit schiefen Blicken angeschaut worden. Die Transformation ist längst in unserem Arbeitsleben angekommen und wird durch den KI-Hype rund um ChatGPT und Co. verstärkt und erweitert. Innerhalb der Kommunalfahrzeugbranche liegt der größte Treiber im Bereich der Transformation zu alternativen Antriebstechnologien. Die umfassenden Veränderungen führen zu Verunsicherungen, Angst und Ablehnung. Im ersten Moment eine verständliche Reaktion darauf, dass der Job, den man Jahrelang mit vollem Herzblut ausgeübt hat, womöglich in naher Zukunft nicht mehr existiert. Das World Economic Forum geht in seinem neusten Bericht davon aus, dass es bis 2027 rund zweit Prozent weniger Arbeitsplätze geben wird. Doch betrachtet man die Studien- und Datenlage etwas genauer, dann fällt auf, dass durch die Transformation nicht nur Jobs wegfallen, sondern auch viele neue geschaffen werden könnten. Gerade der Fachkräftemangel könnte durch den Einsatz von KI deutlich abgeschwächt werden. Und genau hier liegt die Chance für Unternehmen, insbesondere der Kommunalfahrzeugbranche. Denn in unserer Branche wird es weniger einen Stellenabbau, als eine Stellentransformation geben. Gemeint ist damit, dass sich Anforderungen an die einzelnen Stellen verändern werden. Daraus resultiert, dass sich auch das Kompetenzprofil der Stelleninhaber verändern wird. Arbeitnehmende müssen somit für die zukünftigen Anforderungen gezielt geschult und qualifiziert werden. Welche Kompetenzen zukünftig noch relevanter werden, haben wir bereits in unserem früheren Artikel umfänglich erläutert.

Doch nur zu wissen, welche Kompetenzen relevant sind reicht nicht aus, um klar zu definieren, in welchen Bereichen Qualifizierungsmaßnahmen erforderlich sind. Auf Grund dessen führten wir die VAK-weite Umfrage, zur Erhebung des Qualifizierungsbedarfs innerhalb der Branche, durch. Nachfolgend werden die Ergebnisse dieser Umfrage detailliert dargestellt und erläutert.

 

Die VAK-Mitglieder haben einen umfangreichen Bedarf an Qualifizierung

Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit von VAK und dem Weiterbildungsverbund Kommunalfahrzeugtechnik erarbeitet und durchgeführt. In dem Zeitraum vom 14.07.2023 bis zum 29.09.2023 hatten die 92 VAK-Mitglieder die Möglichkeit sich an der Online-Umfrage zu beteiligen. Insgesamt erhielten wir von 21 Personen auswertbare Daten. Damit beteiligten sich etwa 23% der möglichen Mitgliedsunternehmen.

Wie zuvor beschrieben, entsteht ein Qualifizierungsbedarf durch übergreifende Veränderungen und den daraus resultierenden Herausforderungen. Auf Grund dessen wollten wir zunächst erfahren, von welchen Herausforderungen die Mitglieder aktuell am meisten betroffen sind – und das Ergebnis ist eindeutig: Elektrifizierung und Transformation zu alternativen Antriebstechnologien. Die Themen Cybersecurity / Datensicherheit und Lieferketten und Produktionsplanung folgten auf den Plätzen zwei und drei. Ein nachvollziehbares Ergebnis, welches sich mit aktuellen Medienberichten und Studien deckt. Doch entscheidend ist, welche Auswirkungen daraus resultieren: die VAK Mitglieder meinen, es braucht „vielseitige zusätzliche Kenntnisse in allen Ebenen“ und eine „permanente Anpassung und Aktualisierung der Qualifikation“. Gleichzeitig fällt es den Unternehmen zunehmend schwer, ihre Mitarbeitenden für Neuerungen zu motivieren. Es „läuft doch eben auch so“ oder? Hier sollten die Ziele und die Visionen des Unternehmens deutlich gemacht werden und die Chancen und Vorteile in den Vordergrund rücken, denn nur Unternehmen, welche sich frühzeitig an die Transformation anpassen, können auch perspektivisch erfolgreich bleiben. Allen anderen werden Lethargie und Passivität einen Wettbewerbsnachteil einbringen.

Die Mitglieder des VAK sind sich somit einig, dass es aktuell Herausforderungen gibt, welche nur durch gezielte Qualifizierungen bewältigt werden können. Doch innerhalb welcher Kompetenzen gibt es konkreten Qualifizierungsbedarf? Diese Frage stellten wir anschließend innerhalb unserer Erhebung. Um eine Kategorisierung zu ermöglichen, wurden die Kompetenzen zunächst in vier Kompetenzkategorien eingeteilt: Fachlich-technische Kompetenzen, prozessuale Kompetenzen, personale Kompetenzen und sozial-kommunikative Kompetenzen.

Die fachlich-technischen Kompetenzbereiche spiegeln das Fachwissen in den jeweiligen Bereichen wider. Die Ergebnisse stimmen mit den zuvor erläuterten Ergebnissen überein: Gerade im Bereich alternativer Antriebstechnologien sehen die meisten Teilnehmenden einen hohen Qualifizierungsbedarf. Auch innerhalb der Bereiche IT-Infrastruktur / Cloud und Sensortechnik / IoT herrscht nach den Ergebnissen unserer Umfrage ein hoher Handlungsbedarf.

Abbildung 1 – In welchen fachlich-technischen Bereichen besteht aktuell ein Bedarf? (10 = hoher Bedarf ; 1 = kein Bedarf)

 

Die prozessualen Kompetenzbereiche spiegeln konkrete Handlungen innerhalb des Wertschöpfungsprozesses eines Unternehmens wider. Das Ergebnis überrascht auch in dieser Kategorie nicht. Zuvor wurde festgestellt, dass das Wissen bezüglich alternativer Antriebstechnologien fehlt, nun spiegelt sich das Ergebnis im Anwendungsbereich wider: Electrical Engineering beschreibt die prozessuale Kompetenz, bei welcher aktuell der höchste Weiterbildungsbedarf besteht. Innerhalb der Kompetenzbereiche Prozessoptimierung und das Achten auf qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse sehen die Teilnehmenden ebenfalls deutlichen Bedarf. Dies deckt sich mit den Ergebnissen, dass aktuell die Produktionsplanung eine der größten Herausforderungen darstellt.

Abbildung 2- In welchen prozessualen Bereichen besteht aktuell ein Bedarf? (10 = hoher Bedarf ; 1 = kein Bedarf)

 

Die personalen Kompetenzbereiche spiegeln die Kompetenzen wider, welche sich auf Eigenschaften und Merkmale von Individuen innerhalb eines Unternehmenskontextes beziehen. Ein Bedarf innerhalb dieser Kompetenzbereiche geht auch immer mit der Veränderung und Erweiterung von persönlichen individuellen Merkmalen einher. Den größten Bedarf sehen die Teilnehmenden im Bereich des Ganzheitlichen / Unternehmerischen Denkens. Dies könnte daraus resultieren, dass sich die Mitarbeitenden aktuell zu wenig mit dem Unternehmen identifizieren oder die Ziele, Ansprüche und Zusammenhänge der einzelnen Leistungen zu einem übergeordneten Ergebnis, innerhalb des Unternehmens bzw. innerhalb der Unternehmenskultur nicht klar und transparent kommuniziert werden. Dem Kompetenzbereich Lernbereitschaft wurde ebenfalls ein hoher Bedarf zugordnet. Ein verständliches Ergebnis, denn Lernbereitschaft und die Offenheit sich neue Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen, bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Weiterqualifizierung. Lernbereitschaft der Belegschaft reicht dafür dennoch nicht aus, es muss auch eine passende Lernumgebung und Lernkultur innerhalb der Unternehmen entstehen. Den Mitarbeitenden sollten dafür ausreichend Zeit und Raum geschaffen werden, um das Lernen bestmöglich in ihren Arbeitsalltag integrieren zu können. Nicht immer müssen es zeitlich aufwändige Präsenzseminare inklusive An- und Abreise sein. Moderne Qualifizierung geht auch über kleine Selbstlerneinheiten oder E-Learnings, wie beispielsweise der Plattform Learning Experience for Change (LX4C), welche sich auf die Kommunalfahrzeugbranche spezialisiert hat. Weitere Bedarfe wurden den Bereichen Eigeninitiative und Zielorientierung zugeordnet. Auch hier scheint es zunächst so, als wäre läge die Hauptverantwortung innerhalb der Mitarbeitenden, denn wenn jemand Probleme nicht von selbst angeht und seine Ziele nicht erfüllt, dann liegt das doch an ihm, oder? Teilweise definitiv, dennoch sollte auch hier nicht vergessen werden, dass innerhalb eines Unternehmens die Prozesse und Strukturen das entsprechende Verhalten überhaupt erst zulassen müssen. Wenn ein Mitarbeiter jeden einzelnen Schritt mit seinem Vorgesetzten absprechen muss, dann sollte man sich nicht wundern, dass keine Eigeninitiative gezeigt wird. Auch für Zielorientierung bedarf es zunächst einer klaren Definition von Zielen der Vorgesetzten. Letztlich zeigt dies, dass die personalen Kompetenzbereiche zwar individuelle Eigenschaften beschreiben, um sie jedoch zeigen und erweitern zu können, muss die Unternehmenskultur dies auch zulassen.

Abbildung 3 – In welchen personalen Bereichen besteht aktuell ein Bedarf? (10 = hoher Bedarf ; 1 = kein Bedarf)

 

Der Bereich der sozial-kommunikativen Kompetenzen bezieht sich auf das soziale Miteinander und Verhalten innerhalb zwischenmenschlicher Interaktionen. Die Mitglieder des VAK sehen innerhalb dieses Bereichs vor allem einen Qualifizierungsbedarf innerhalb der Führungsfähigkeiten. Damit schließt sich diese Einschätzung nahtlos an die zuvor geschilderten Zusammenhänge zwischen personalen Kompetenzen und Unternehmenskultur an. Denn es sind vor allem die Führungskräfte, welche die Verantwortung tragen die gewünschte Unternehmenskultur vorzuleben und umzusetzen. Führungsfähigkeiten beschreiben jedoch nicht nur das Vorleben einer gewissen Unternehmenskultur, Führungsfähigkeiten spiegeln sich dadurch wider, dass es die Führungskraft schafft das Maximum aus seinem Team herauszuholen, um so die Ziele bestmöglich erreichen zu können. Eine Führungskraft sollte beispielweise in der Lage sein leistungsorientiertes, wertschätzendes Feedback zu geben, emphatisch zu agieren, klar zu kommunizieren und Aufgaben zu delegieren. Dass es aktuell an der offenen Kommunikation scheitern könnte, zeigen die Ergebnisse unserer Umfrage, denn neben den Führungsfähigkeiten sehen die Teilnehmenden im Bereich der Kommunikationsfähigkeit einen Bedarf an Weiterbildung. Des Weiteren sehen die Befragten einen ähnlichen Bedarf in den Bereichen Kundenorientierung und Teamfähigkeit.

Abbildung 4 – In welchen sozial-kommunikativen Bereichen besteht aktuell ein Bedarf? (10 = hoher Bedarf ; 1 = kein Bedarf)

 

Jeder der aufgeführten Bereiche ist wichtig und trägt dazu bei, dass Mitarbeitende erfolgreicher ihren Arbeitsalltag bewältigen können. Dennoch wollten wir erfahren, ob in einer Kompetenzkategorie ein besonders hoher Qualifizierungsbedarf besteht. Die Teilnehmenden sehen den dringendsten Bedarf im Bereich der fachlichen Kompetenzen. Ohne das nötige Fachwissen, kann eine Transformation nicht funktionieren, weswegen eine fachliche Qualifizierung die Grundlage bilden sollte. Auf Platz zwei folgen die personalen Kompetenzen, gefolgt von den prozessualen und sozial-kommunikativen Kompetenzen. Anders formuliert mangelt es aktuell nicht am Miteinander innerhalb der Betriebe, es braucht jedoch erweitertes, fachliches Knowhow.

 

Weiterbildung ist eine Investition in den Erfolg der Zukunft

Zeit ist Geld. Dieser schon etwas abgedroschen klingende Spruch ist derzeit wieder aktueller denn je. Eine hohe Auftragslage und der immer größer werdende Fachkräftemangel lassen das Thema Weiterbildung häufig als irrelevant und nebensächlich erscheinen. Viele Unternehmen können es sich nicht leisten ihre Belegschaft auf zeitintensive Weiterbildungen zu schicken und einen Verzug innerhalb des Wertschöpfungsprozesses zu riskieren. Lohnausfallkosten, Gebühren für externe und interne Weiterbildungsanbieter, Kosten für Räume, Verpflegung, Anfahrt und, und, und… Weiterbildungen sind ein riesiger Kostenfaktor, oder? Sehen wir uns diese Aufzählung an, könnte man schnell zu dem Schluss kommen, doch dabei vergessen wir schnell, was wir durch Weiterbildungen erreichen können. 89 % unserer Befragten geben an, dass sich durch Weiterbildung die Mitarbeiterbindung, -motivation und -zufriedenheit erhöhen lässt. Diese Faktoren haben direkte Auswirkungen auf die Fluktuationsrate, welche im Zeiten des Fachkräftemangels eine überaus wichtige Rolle spielt. Apropos Fachkräftemangel: 67% der Teilnehmenden geben an, durch Weiterbildungsangebote eine verbesserte Chance erhält neue Mitarbeitende zu finden. 78% geben an, dass durch Weiterbildungen eine höhere Produktivität erreicht werden kann und 61% berichten von schnellerer Erreichung wirtschaftlicher Ziele. Was an diesen Ergebnissen deutlich wird: Weiterbildungen sind kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in den Erfolg der Zukunft und in die Entwicklung der aktuellen Belegschaft.

 

Abbildung 5 – Nutzen Sie Weiterbildungen, um strategische Ziele Ihres Unternehmens zu erreichen?

Eine Lernkultur gehört in die DNA eines jeden Unternehmens

Innerbetriebliches Lernen sollte keine Nebensächlichkeit mehr darstellen, sondern fest in die Unternehmenskultur verankert werden. Wie wichtig den Mitgliedsunternehmen eine systematische Weiterbildung bereits ist, zeigen die Ergebnisse unserer Umfrage: Mit einer Punktzahl von 8,11/10 (Frage: Wie wichtig ist Ihnen, dass Ihre Mitarbeitenden systematisch und kontinuierlich weitergebildet werden? 1= unwichtig; 10= Sehr wichtig) räumen sie der Weiterbildung einen hohen Stellenwert ein. Eine Lernkultur kann aber nur im Betrieb entstehen, wenn dem Lernen auch die nötige Zeit und der nötige Raum gegeben wird. Laut unserer Befragung schätzen die Teilnehmenden, dass sich ihre Mitarbeitenden durchschnittlich 4,76 Tage im Jahr auf Schulungstagen befinden. Vor dem Gedanken, dass jedem Arbeitnehmenden jährlich 5 Tage Bildungsurlaub gesetzlich zustehen, ist dieser Wert definitiv ausbaufähig.

Wir wissen nun, mit welchen Herausforderungen die Unternehmen der Branche zu kämpfen haben und in welchen Bereichen aktuell ein Bedarf an Qualifizierungen und Weiterbildung besteht. Zudem wurde deutlich, dass die Mitgliedsunternehmen des VAK systematische Weiterbildungen als wichtigen Faktor der heutigen Arbeitswelt betrachten. Doch nur zu wissen, dass es wichtig ist reicht nicht, man sollte es auch tun. Innerhalb unserer Umfrage wollten wir deswegen erfahren, wie derzeit die Weiterbildung und Personalentwicklung in den Betrieben gestaltet und umgesetzt wird. In der folgenden Abbildung wird dies veranschaulicht:

Abbildung 6 – Wie fördern Sie berufliche Weiterbildung?

 

Fast 95% der Teilnehmenden geben an, dass es in Ihrem Unternehmen Weiterbildung durch Schulungen und Workshops praktizieren. Dabei nutzen 50% bereits E-Learnings und Onlinekurse. Doch nur etwa 39% geben an, dass es in ihrem Betrieb Selbstlernprogramme und individuelle Lernpläne gibt. Zum Vergleich: In einer deutschlandweiten Umfrage gaben 2020 knapp 42% der Befragten Unternehmen an, bereits selbstgesteuertes betriebliches Lernen anzubieten.  Weiterbildung wird somit aktuell eher nach dem Gießkannenprinzip genutzt. Einen wirklichen Mehrwert erhalten Weiterbildungen aber nur, wenn sie zielgerichtet auf die Wünsche und Bedürfnisse der Lernenden, sowie passend der Stellenanforderungen durchgeführt werden. Dies kann durch ein systematisches innerbetriebliches Kompetenzmanagement erfolgen. Durch ein Kompetenzmanagement kann genau definiert werden, welche Kompetenzen bereits im Unternehmen vorhanden sind und welche bei welcher Person nicht entwickelt werden sollten, um die Stelle vollumfänglich ausfüllen zu können. Kompetenzen zu analysieren ist zumeist eine sehr zeitaufwändige Aufgabe, für die gerade KMU keine Ressourcen aufwenden können. Knapp 40% der befragten Personen geben an, dass sie es sich vorstellen könnten eine externe Beratung zu engagieren, um den Qualifizierungsbedarf zu ermitteln. Externe Beratungen sind in der Regel kostenintensiv. Unser Tipp für Interessierte: Wenden Sie sich an den Weiterbildungsverbund Kommunalfahrzeugtechnik. Bis zum Ende der Projektlaufzeit (31.12.2024) bieten sie genau dieses Angebot kostenlos an.

Etwa 67% der Befragten fördern die berufliche Weiterbildung derzeit durch Feedbacks und Leistungsbeurteilungen, gleichzeitig nutzen jedoch nur etwa 28% das Instrument des 360-Grad-Feedbacks. 360-Grad-Feedbacks eignen sich hervorragend, um Führungskräfte und deren Führungsverhalten zu analysieren und zu entwickeln. Durch den zuvor berichteten Bedarf an Qualifizierungen im Bereich der Führungsfähigkeiten bzw. der Prozessoptimierungen, wäre dies ein geeignetes Instrument, um zu erfahren, in welchen Bereichen ein konkreter Bedarf besteht.

Allgemein zeigen die Ergebnisse, dass in den meisten Betrieben schon Personalentwicklungsinstrumente umgesetzt werden. Sie zeigen jedoch auch, dass ein erhebliches Entwicklungspotential besteht. Nicht jedes Instrument passt zu jedem Betrieb, jedoch sollte dies als Anreiz gesehen werden, sich nicht nur damit zu befassen, welche Inhalte zukünftig vermittelt werden sollten, sondern auch, in welcher Form die berufliche Weiterbildung gefördert werden soll.

 

Zusammenfassung

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, wie wichtig Weiterbildungen für den Erfolg und die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen in der sich wandelnden Kommunalfahrzeugbranche sind. Die größte Herausforderung für die Mitglieder des VAK besteht in der Elektrifizierung und der Transformation zu alternativen Antriebstechnologien. Dies erfordert vielseitige Kenntnisse und eine permanente Anpassung der Qualifikationen. Hier eine Übersicht, in welchen Bereichen ein Qualifizierungsbedarf besteht:

  • Fachlich-technische Kompetenzbereiche: Alternative Antriebstechnologien, IT-Infrastruktur / Cloud, Sensortechnik / IoT
  • Prozessuale Kompetenzbereiche: Electrical Engineering, Prozessoptimierung, das Achten auf qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse
  • Personale Kompetenzbereiche: Ganzheitlichen / Unternehmerischen Denken, Lernbereitschaft, Eigeninitiative, Zielorientierung
  • Sozial-kommunikative Kompetenzbereiche: Führungsfähigkeiten, Kommunikationsfähigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit.

Weiterbildungen sind eine Investition in den Erfolg der Unternehmen, da sie die Mitarbeiterbindung, -motivation und -zufriedenheit erhöhen, neue Mitarbeiter anziehen, die Produktivität steigern und wirtschaftliche Ziele schneller erreichen können. Die Mitgliedsunternehmen des VAK betrachten systematische Weiterbildungen als wichtig, jedoch wird Weiterbildung derzeit noch zu oft nach dem Gießkannenprinzip umgesetzt. Eine gezielte und bedarfsorientierte Weiterbildung ist entscheidend, um den Qualifizierungsbedarf der Mitarbeiter effektiv zu decken. Die Umfrage zeigt auch, dass es Entwicklungspotenzial in Bezug auf Personalentwicklungsinstrumente gibt und dass eine systematische Lernkultur in den Betrieben etabliert werden sollte. Insgesamt verdeutlicht die Umfrage, wie wichtig Weiterbildungen für den Erfolg und die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen in der sich wandelnden Kommunalfahrzeugbranche sind.

 

Starten Sie jetzt!

Was können Sie mit diesen Informationen tun? Wie bereits erwähnt, bietet der Weiterbildungsverbund Kommunalfahrzeugtechnik eine große Anzahl an Möglichkeiten Sie im Bereich der Personalentwicklung zu unterstützen. Informieren Sie sich gerne bezüglich der für die Kommunalfahrzeugbranche entworfenen Lernplattform oder zur Beratung rund um das Thema Personalentwicklung.