Baden-Württemberg: Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bei 36 %

Deutlich mehr Strom aus Steinkohle, Rückgang bei Windkraft

Die Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg ist nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes im Jahr 2021 um rund 14 % auf 50,6 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) gestiegen.


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Der Anstieg ist vor allem auf das deutliche Plus bei der Stromerzeugung in den Steinkohlekraftwerken des Landes zurückzuführen (+69 %). Die Wettbewerbssituation für Steinkohle hat sich durch den Preisanstieg bei Erdgas merklich verbessert. Daneben begünstigten auch die vergleichsweise kühlere Witterung im Jahr 2021 sowie die gestiegene Stromnachfrage nach dem ersten Corona-Jahr 2020 die Erzeugung in den Steinkohlekraftwerken. Insgesamt wurden in Baden-Württemberg 14,9 Mrd. kWh Strom aus Steinkohle erzeugt. Damit stieg der Steinkohleanteil an der Bruttostromerzeugung deutlich auf 29 % (2020: 20 %). Der Rückgang der Kohleverstromung der vergangenen Jahre setzte sich somit nicht weiter fort (2019: −33 %, 2020: −25 %). Auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr lag die Stromerzeugung aus Kernenergie. Mit 11,2 Mrd. kWh wurde 2021 rund 0,3 % mehr Strom aus Kernenergie erzeugt als 2020. Damit erreichte die Kernenergie einen Anteil von 22 % an der Bruttostromerzeugung im Land. Die Stromerzeugung aus Erdgas ist im Südwesten spürbar um knapp 12 % auf 4,3 Mrd. kWh gestiegen. Erdgas kam damit auf einen Anteil von 8,6 %. Aus sonstigen Energieträgern wurden 4,2 % des Stroms gewonnen. Dazu gehören unter anderem Heizöl, Braunkohle, Flüssiggas, Raffineriegas oder Pumpspeicherwasserkraftwerke ohne natürlichen Zufluss. Insgesamt wurden 2021 rund 64 % des Bruttostroms mit konventionellen Energieträgern erzeugt (2020: 59 %).

Leicht über dem Vorjahresniveau lag 2021 die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern (+0,4 %). In Baden-Württemberg wurden daraus insgesamt rund 18,1 Mrd. kWh Strom erzeugt (2020: 18,0 Mrd. kWh). Verglichen mit dem Anteil einzelner konventioneller Energieträger standen die erneuerbaren Energieträger mit knapp 36 % weiterhin an erster Stelle im baden-württembergischen Strommix. Im Vergleich: 2020 lag der Anteil regenerativer Energien an der Bruttostromerzeugung bei rund 41 %. Der im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr geringere Anteil ist auf die merklich gestiegene Stromerzeugung, insbesondere in den Steinkohlekraftwerken, zurückzuführen.

Mit einem Anteil von rund 11 % an der gesamten Bruttostromerzeugung blieb Photovoltaik auch 2021 wichtigster erneuerbarer Energieträger im Strommix des Landes. Trotz einer geringeren Globalstrahlung im Jahr 2021 lag die Stromerzeugung in den Photovoltaikanlagen aufgrund des Zubaus neuer Anlagen etwa auf dem Niveau des Vorjahres (+0,1 %). Die Erzeugung aus Biomasse sank im Vergleich zu 2020 leicht um 0,3 % und kam auf einen Anteil von rund 10 %. Um knapp 10 % gestiegen ist die Erzeugung in den baden-württembergischen Laufwasser- und Speicherwasserkraftwerken. Der Beitrag der regenerativen Wasserkraft an der Bruttostromerzeugung lag damit bei 9 %. Die gegenüber 2020 schlechteren Windverhältnisse führten im Jahr 2021 zu einer merklich gesunkenen Erzeugungsmenge aus Windenergie (−10 %). Insgesamt stammten gut 5 % des in Baden-Württemberg erzeugten Stroms aus Windkraft.

Statistik Baden Württemberg: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg direkter Link zum Artikel