BEE begrüßt Wasserstoffatlas, sieht aber noch Verbesserungspotenzial

Anlass sind die reduzierten Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1, die heute planmäßig, aber mit geringerer Menge als zuvor fortgesetzt wurden

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) plädiert für eine schnelle Nutzung der Erneuerbarenpotenziale, um die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern und die Situation in diesem Winter zu entspannen.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Anlass sind die reduzierten Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1, die heute planmäßig, aber mit geringerer Menge als zuvor fortgesetzt wurden. Damit bleibt die Gefahr der Kosten- und Versorgungskrise im kommenden Herbst und Winter erhalten.

„Wir freuen uns, dass es jetzt einen Wasserstoffatlas gibt, der die Potenziale der inländischen Wasserstoffproduktion quantifiziert. Wir sollten alle heimischen Möglichkeiten ausschöpfen, um vor Ort flexibel steuerbare Quellen zum Ausgleich von Wind- und Solarstrom bereitzustellen. Neben Grünem Wasserstoff können das auch Bioenergie, Wasserkraft, KWK oder Speicher leisten“, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter. „Auf die Bedeutung der inländischen Elektrolyse für die Flexibilisierung des Strommarktes hat der BEE bereits in seiner Strommarktstudiehingewiesen.“

An einigen Stellen sieht der BEE jedoch noch Chancen zur Verbesserung des Tools: „Im derzeitigen Zustand ist unklar, in welchem Projektstatus die einzelnen Anlagen aufgenommen werden. Gegebenenfalls könnte der geplante Projektstart beziehungsweise Netzanschluss visualisiert werden“, so Peter. In seiner jetzigen Form dürfe der Atlas nicht zur Ausgestaltung der H2-Infrastruktur herangezogen werden. „Der Wasserstoffatlas betrachtet alle Verbrauchergruppen gleichberechtigt, egal ob es sich um ein Stahlwerk oder eine Tankstelle handelt. Die spätere Wasserstoffinfrastruktur sollte sich daran orientieren, dass die Wasserstoffproduktion in der Nähe der Erneuerbaren-Erzeugungsanlagen stattfindet und sich beim Verbrauch nicht danach richten, wer zuerst Bedarf anmeldet, sondern welche Verbrauchergruppen am stärksten auf die Lieferung grünen Wasserstoffs angewiesen sind. Das ist überall dort der Fall, wo eine Elektrifizierung oder der direkte Einsatz von Erneuerbaren Energien schwierig ist.“

Gleichberechtig erscheinen im Atlas auch fossile und biogene CO2-Quellen. Nach Ansicht des BEE sollte hier ebenfalls nachgebessert werden: „Bei Power-to-X-Verfahren sollten möglichst ausschließlich Erneuerbare Quellen verwenden werden, da sonst dem fossilen CO2 ein neuer Wert beigemessen wird. Durch die so steigende Rentabilität würde die Abschaltung fossiler Anlagen weiter hinausgezögert. Das wäre nicht im Sinne der Klimaziele“, erklärt Peter.

BEE Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. direkter Link zum Artikel