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Nach der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sei es höchste Zeit, die Energieeffizienzstärker in den Fokus zu rücken, sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Mit dem "Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz" (NAPE) gebe die Politik die Richtung vor, "aber entscheidend wird das Engagement der Wirtschaft und der Gesellschaft ein." Das Kabinett will den Aktionsplan im Dezember beschließen.
Geringerer Energieverbrauch spart Kosten
Maßnahmen der Energieeffizienz wirkten oft wenig spektakulär, so Gabriel. Das Thema Energieeffizienz sei zu lange als "unscheinbare Schwester der schönen Schwester" erneuerbare Energien betrachtet worden. Dennoch sei energieeffizientes Handeln schlicht der beste Weg, Kosten und CO2 einzusparen.
Informieren, Fördern, Fordern
Der Aktionsplan, der Anfang Dezember im Kabinett verabschiedet werden soll, folge dem Grundsatz: Informieren, Fördern und Fordern. Es habe sich gezeigt, dass neben den Anfangsinvestitionen vor allem Wissenslücken verhinderten, dass energieeffizient gehandelt werde. Der Plan sehe daher vor, die Beratungsprogramme weiter zu entwickeln, eine zielgenaue Förderung durch die KfW zu ermöglichen und marktbezogene Ansätze zu verfolgen.
Neues Fördersystem
Zudem sollen marktbezogene Ansätze verfolgt werden. So würden beispielsweise nicht feste Förderquoten bestimmt, sondern entscheidend werde sein, welche Maßnahme am effizientesten greife. Die Ausschreibungen solcher Maßnahmen sollten zunächst anhand des Strommarktes erprobt und später auf den Wärmemarkt ausgedehnt werden.
CO2-Gebäudesanierungsprogramm geht weiter
Auch das Programm zur CO2-Gebäudesanierungs soll fortgeführt werden. Der Minister zeigte sich zuversichtlich, dass es auch in der Frage der steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten von Sanierungsmaßnahmen Fortschritte geben könnte.
Energiedienstleistungen und Kraft-Wärme-Kopplung
Weitere Themen des Aktionsplans seien die Verbesserung der Situation für Energiedienstleistungen wie das Contracting und die Gründung von Energieeffizienz-Netzwerken. Parallel zu diesen Maßnahmen auf der Verbrauchsseite wird derzeit zudem die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) evaluiert und damit die Novelle des KWK-Gesetzes vorbereitet.
Energieeffizienz erfolgreich im Export
Der Vorsitzende der Deutschen Energie-Agentur, Stephan Kohler, sprach sich mit Blick auf den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz für wirksame Marktinstrumente aus: "Wir müssen die Märkte aktivieren, Anreize schaffen, Innovationen anstoßen, Menschen begeistern. Hier sind vor allem Unternehmen gefragt, die Energieeffizienz als Produkt seriös und qualitativ hochwertig anbieten."
Energieeffizienz aus Deutschland sei ein Exportschlager, auch im Gebäudebereich, so Kohler. Man solle sich vergegenwärtigen, dass in China in zwei Jahren so viele Gebäude neu entstünden, wie in der Bundesrepublik insgesamt stehen.