Hertener Stadtwerke rüsten Ortsnetzstationen für die Energiewende

Hertener Stadtwerke rüsten Ortsnetzstationen für die Energiewende
Hertener Stadtwerke rüsten Ortsnetzstationen für die Energiewende

Höhere Anforderungen für das heimische Stromnetz

Das traditionelle Stromnetz hat sich in Deutschland und in Herten bewährt – und das über deutlich mehr als ein Jahrhundert. Doch die Energiewende stellt es vor Herausforderungen, die ohne digitalen Fortschritt nicht bewältigt werden können.


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Im Fokus der Hertener Stadtwerke steht dabei die Digitalisierung der Trafostationen. 25 davon sollen Ende 2024 bereits in einer speziellen Visualisierungssoftware eingebunden sein.

Hintergrund ist die Energie- und Wärmewende: Strom stammt immer weniger aus konventionellen, fossilen Kraftwerken, die beständig Energie liefern. Er wird vermehrt grün erzeugt, allen voran von Wind und Sonne, und dezentral mit kleineren Windparks oder auch privaten Photovoltaikanlagen. Doch erneuerbare Erträge können nicht mehr auf die Megawattstunde genau geplant, sondern je nach Wetterlage nur prognostiziert werden. Dazu gibt es tausende Verbrauchsstellen, die potenziell Sonnenstrom ins Netz einspeisen – und immer mehr Geräte wie Wärmepumpen, die große Strommengen entnehmen. Ganz schön viel los auf der Strom-Autobahn, und das in alle Richtungen.

"Die Infrastruktur muss intelligenter werden", sagt Marco Netz, Planungsleiter der Abteilung Stromnetz bei den Hertener Stadtwerken. "Und dafür rüsten wir uns in Herten schon seit vielen Jahren." Alles dreht sich dabei um einen Begriff: Smart Grid. "In einem Smart Grid können immer mehr Akteure im Stromkreislauf - Erzeuger, Verteilnetze - laufend digital überwacht und bestimmte steuerbare Verbrauchseinrichtungen gegebenenfalls sogar netzdienlich gesteuert werden", sagt Netz.

Neue Software erkennt und managt Lastspitzen im Stromnetz

Dies geschieht nicht von heute auf morgen, sondern als langfristige Umrüstung. Elementarer Bestandteil sind dabei die gut 200 Hertener Ortsnetzstationen, in denen der Strom von Mittel- auf Niederspannung umgespannt wird. Jede von ihnen führt Abgänge in die einzelnen Ortsnetze, etwa in einzelne Straßen oder sogar Gebäude. "Weder die Station selbst noch die Ortsnetze dürfen überlastet werden", sagt Netz.

Deshalb werden die Trafostationen nun Stück für Stück aufgerüstet. "Das konventionelle Stromnetz war für sie überhaupt keine Herausforderung", erklärt Netz, "aber nun benötigen die Ortsnetzstationen eine messtechnische Erfassung mit softwaretechnischer Anbindung, um neue Lastspitzen zu erkennen, vorherzusagen und managen zu können." Das geschieht bei Bestandsanlagen meist mit einem speziellen Nachrüstsatz, ein Vorgang, der auch Retrofit genannt wird. Neu zu errichtende Trafostationen werden dagegen gleich "intelligent" geplant. "Ich kann mich nun direkt mit den Stationen verbinden", sagt Netz und wählt testweise eine Ortsnetzstation an der Kuhstraße in Westerholt an. Neun Prozent Auslastung meldet diese minutengenau – "alles ist im grünen Bereich", erklärt Netz.

Aufrüstung nimmt nun Fahrt auf

Als einen Meilenstein bezeichnet Netz die leittechnische Anbindung erster neuralgischer Knotenpunkte im Hertener Stromnetz, das war im Jahr 2013 – "und damit zehn Jahre vor der gesetzlichen Verpflichtung, die Transparenz im Niederspannungsnetz zu erhöhen". Die ersten elf Trafostationen haben die Hertener Stadtwerke bereits aufgerüstet, bis zum Jahresende sollen es 25 sein. Und auch in den Folgejahren bleibt das Ausbautempo hoch.

Der Netzbetreiber erhält über die Daten aus den Ortsnetzstationen ein viel präziseres Verbrauchsverhalten einzelner Stadtteile, Siedlungsgebiete oder gar Straßenzüge. "Das wird uns enorm helfen", prognostiziert Marco Netz. Denn: "Durch die Zunahme großer Verbrauchsgeräte steigt der allgemeine Strombedarf im Zuge der Mobilitäts- und Wärmewende. Die erwartbaren Schwerpunkte liegen dabei in den frühen Morgen- und Abendstunden." Genau hier gilt es künftig, Engpässe im Netz zu verhindern.

Hertener Stadtwerke GmbH direkter Link zum Artikel