Kollegialität an erster Stelle

Herbert Weidemann hielt als Elektromonteur das Niederspannungsnetz instand

Herbert Weidemann ist ein „frischer“ Rentner. Seit rund einem Jahr genießt er seinen Ruhestand. Davor hat er 35 Jahre für die Hertener Stadtwerke als Elektromonteur im Niederspannungsnetz gearbeitet. Dabei hat ihm vor allem das Ausprobieren von neuartigen Materialien gefallen.


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Der gebürtige Scherlebecker fing im April 1978 bei den Hertener Stadtwerken als Elektromonteur in der Niederspannung an. Schon von Anfang an war das Arbeitsklima zwischen den Kollegen sehr gut. Im Vergleich zu heute war die Arbeit aufgrund der Rahmenbedingungen weniger komfortabel: „1978 gab es noch keine Dienstfahrzeuge. Nur der Meister hatte eins. Wir haben morgens das Material für den Tag in Empfang genommen, dann wurden wir zur Baustelle gefahren. Später hat uns der Meister abgeholt oder auf andere Baustellen umgesetzt“, erzählt Herbert Weidemann von damals. Erst ab den Achtziger Jahren gab es Dienstfahrzeuge für die Monteure. Diese mussten sich die sechs Kollegen dann teilen. Weil oft im wahrsten Sinne des Wortes „unter Spannung“ gearbeitet werden muss, spielt die Arbeitssicherheit dabei eine große Rolle. Genau wie heute sind deshalb die Niederspannungs-Monteure auch damals schon zu zweit unterwegs gewesen.

Während Herbert Weidemanns 35-jähriger Tätigkeit für die Hertener Stadtwerke haben sich vor allem die Materialien verändert und die Arbeit erleichtert. Um Kabel zu verbinden, wurden früher Gussmuffen benutzt. Eine davon wog 10 bis 15 Kilogramm. So genannte Schrumpfmuffen ersetzten die schweren Materialien. Sie wiegen weniger als ein Kilogramm. Da Muffen die Schwachpunkte eines Stromnetzes sind, war die Arbeit an daran eine alltägliche Aufgabe für Herbert Weidemann und seine Kollegen. In den 1970er und 1980er Jahren waren darüber hinaus Bergschäden ein großes Problem für die Stromversorgung. Kabel waren entweder auseinandergerissen oder wie Knoten in der Erde zusammengestaucht. Häufig musste Herbert Weidemann den Strom abschalten, um Fehler beheben zu können. Dabei musste bei Kunden wie Ärzten oder Betrieben, die auf geregelten Stromfluss angewiesen waren, besondere Rücksicht genommen werden. Trotz mancher Schwierigkeiten hat das Team aber immer eine Lösung gefunden.

In Folge der Bergbauschäden gab es bei den Hertener Stadtwerken den Bereitschaftsdienst. Alle sechs Wochen hatte Herbert Weidemann nun für eine Woche Bereitschaft. Von Freitagnachmittag bis zum darauffolgenden Freitagnachmittag musste er 24 Stunden erreichbar sein. Außerhalb der normalen Dienstzeit rückte er in der Bereitschaft häufig aus, um Störungen zu beseitigen. Weil es damals noch keine Handys gab, war er über sein privates Telefon erreichbar und musste sich abmelden, wenn er das Haus verließ. Im Laufe der Zeit bekam er ein tragbares Funkgerät, über das er erreichbar war.

Herbert Weidemann engagierte sich auch rund 20 Jahre lang im Betriebsrat. „Um eine Mitsprache zu haben und für die Kollegen etwas bewegen zu können“, wie er erklärt. Für ihn waren Betriebsfeste eine schöne Gelegenheit, alle Kollegen besser kennen zu lernen. So konnte auch die räumliche Trennung der Mitarbeiter überwunden werden: „Leute aus der Technik, der Verwaltung und dem Copa Ca Backum sahen sich nicht oft. Die Betriebsfeste waren schöne Anlässe, sich zu treffen“, erinnert er sich.

Seit September 2013 ist Herbert Weidemann nun im Ruhestand. Er genießt seine freie Zeit und kann als Rentner und glühender Schalke-Fan nun spontan zum Training fahren. Ansonsten
arbeitet er im Garten und ist mit seiner Frau viel auf Reisen – auch mit dem Fahrrad. Seine Ex-Kollegen trifft er noch spontan in der Werkstatt oder irgendwo auf einer Baustelle in Herten.

Hertener Stadtwerke GmbH direkter Link zum Artikel