Land fördert vier Wärmenetze in Baden-Württemberg

Energieministerin Thekla Walker: „Mit insgesamt 1,1 Millionen Euro fördern wir Investitionen in eine zentrale und klimafreund­liche Wärmeversorgung in Freiburg im Breisgau, Villingen-Schwenningen und Erbach“


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Jetzt ist es offiziell: das Land fördert den Aus- oder Neubau von vier weiteren Wärmenetzen in Baden-Württemberg. Einen Landeszuschuss von insgesamt 1,1 Millionen Euro geht in die Städte Freiburg im Breisgau, Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) und Erbach (Alb-Donau-Kreis).

Mit dieser Förderung unterstützt das Umweltministerium den Ausbau einer energieeffizienten und CO2-armen Wärmeversorgung in Baden-Württemberg. „Wärmenetze sind ein wichtiger Baustein für die Wärmewende. Deshalb fördern wir in Baden-Württemberg bereits seit dem Jahr 2016 mit einem eigenen Förder­programm Investitionen in energieeffiziente Wärmenetze“, sagte Energieministe­rin Thekla Walker heute (18.08.) in Stuttgart. Seitdem seien über 20 Millionen Euro an Fördermitteln ausgezahlt worden, um Wärme in Baden-Württemberg mittels Netzen zentral und mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien bereit­zustellen.

Neubau zweier Wärmenetze im Südwesten mit 600.000 Euro bezuschusst

Mit 300.000 Euro fördert das Umweltministerium den Bau eines neuen Wärme­netzes in Freiburg im Breisgau. Im Neubaugebiet Kleineschholz sollen Leitun­gen mit einer Länge von 1.507 Metern und 15 Übergabestationen gebaut wer­den. An den Übergabestationen sind kleine dezentrale Wärmespeicher vorgese­hen. Das Wärmenetz wird an ein großes Bestandsnetz im Wärmeverbund Frei­burg angeschlossen. Der Wärmebedarf wird aus Biogas- und Erdgas-Blockheiz­kraftwerken, industrieller Abwärme und Abwasserwärme in Kombination mit Wärmepumpen, Holzhackschnitzelkessel und Solarthermie gedeckt. Zwei Boni für eine niedrige Rücklauftemperatur und für die Nutzung industrieller Abwärme sind in der Förderung enthalten.

Den Bau eines Nahwärmenetzes für das innerstädtische Quartier „Oberer Brühl“ in der Stadt Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) unterstützt das Land mit 300.000 Euro. Auf dem ehemaligen Gelände der französischen Kaserne „Mangin“ im Stadtteil Villingen soll ein Wärmenetz mit einer Länge von 1.125 Metern entstehen. Mit diesem sollen Wohngebäude, Verwaltungsgebäude und soziale sowie kulturelle Einrichtungen mit Wärme versorgt werden. Geplant ist ein kaltes Nahwärmenetz, das durch oberflächennahe Geothermie über ein zentrales Erdwärmesondenfeld und thermische Solarenergie, generiert durch Solar-Luft-Absorber, gespeist werden soll. Dezentrale Wärmepumpen in den an­geschlossenen Gebäuden sollen das Energieniveau anheben. Zudem ist ein bidirektionaler Betrieb von gleichzeitigem Heizen und Kühlen möglich. Kundin­nen und Kunden des Wärmenetzes können so auch thermische Energie in das Netz einspeisen.

Für die niedrige Rücklauftemperatur und für die Nutzung von Solarthermie erhält das Wärmenetz zwei Boni, die in der Fördersumme bereits enthalten sind.

Fördermittel für die Erweiterung zweier Wärmenetze in Erbach

Die Erweiterung des Wärmenetzes in der Stadt Erbach im Alb-Donau-Kreis fördert das Land mit 250.000 Euro. Im Ortsteil Delmensingen soll ein Wärme­netz mit einer Trassenlänge von 2.140 Metern die Wärme für 20 private Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie kommunale Einrichtungen bereitstellen. Erzeugt wird die Wärme durch ein bereits vorhandenes Biogas-Blockheizkraftwerk. Ein Bonus für niedrige Rücklauftemperatur ist in der Förderung des Landes erhalten.

Das Vorhaben, in der Stadt Erbach ein weiteres Wärmenetz zu erweitern, bezu­schusst das Umweltministerium mit 250.000 Euro. Im Gewerbegebiet der Stadt sollen zukünftig zunächst rund neun gewerbliche und ein privates Gebäude über eine Leitung mit einer Trassenlänge von 1.000 Metern an ein Wärmenetz ange­schlossen werden. Die Wärme stellt ein Biogas-Blockheizkraftwerk bereit, das durch zwei neue Holzhackschnitzelkessel ergänzt werden soll. In der Förderung ist ein Bonus für niedrige Rücklauftemperaturen enthalten.

Weiterführende Informationen:

Um den Aus- und Neubau energieeffizienter Wärmenetze weiter voranzubrin­gen, hat das Land bereits im Jahr 2016 ein eigenes Förderprogramm aufgelegt. Damit werden Investitionen in Wärmenetze gefördert, die erneuerbare Energie­quellen verwenden, industrielle Abwärme nutzen oder bei denen hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommt.

Bis heute hat das Umwelt- und Energieministerium über 100 Wärmenetze in Ba­den-Württemberg gefördert. Dabei wurden über 20 Millionen Euro an Fördermit­teln ausgeschüttet.

Baden-Württemberg: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft direkter Link zum Artikel