LEAG-Gaskraftwerk Leipheim geht in Betrieb

Anlage ist eines von vier Netzstabilisierungs-Projekten bundesweit

Back Up für die Energieversorgung: Nahe Ulm hat der ostdeutsche Energieversorger LEAG sein erstes Gaskraftwerk in Süddeutschland in Betrieb genommen.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

In Kooperation mit Siemens Energy hilft das 300 MW-Gasturbinenkraftwerk Leipheim (GKL) künftig dabei, die deutsche Energiewende abzusichern. Zum Einsatz kommen wird die Anlage allerdings ausschließlich auf Anforderung des Netzbetreibers Amprion, der sie zur Sicherung der Netzstabilität vor dem Hintergrund der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke und des parallel laufenden Kohleausstiegs in Auftrag gegeben hat. Das Gaskraftwerk Leipheim wurde als besonderes netztechnisches Betriebsmittel (bnBm) gemäß Energiewirtschaftsgesetz im Netzgebiet der Amprion errichtet.

Im Rahmen der feierlichen Inbetriebnahme, an der auch Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder teilnahm, unterstrich LEAG-CEO Thorsten Kramer die Bedeutung des Kraftwerks für die Versorgungssicherheit. Netzstabilisierende Anlagen wie das Gaskraftwerk Leipheim sind in der aktuell herausfordernden Zeitenwende der Energiewirtschaft als Zwischenlösung alternativlos, betonte der LEAG-Vorstandsvorsitzende. „Mittelfristig benötigen wir eine neue Generation von Gaskraftwerken, die bis 2030 H2-Ready errichtet werden und danach schrittweise auf einen Vollbetrieb mit grünem Wasserstoff umgestellt werden. Mit dieser Perspektive planen wir an diesem Standort bereits heute ein weiteres Gaskraftwerk für die Energiewende in Süddeutschland. Es wird sich in einer ähnlichen Größenordnung bewegen, aber H2-Ready sein.“

Kramer erläuterte, wie das Zukunftskonzept der LEAG zur Errichtung von Gaskraftwerken, Batteriespeichern und Wasserstoffanlagen in Kombination mit dem ebenfalls von der LEAG geplanten Zubau von Wind und PV auf ehemaligen Bergbauflächen („GigawattFactory") der Energiewende zum Durchbruch verhelfen kann. Wenn die Politik die notwendigen Voraussetzungen und Anreize für das ambitionierte Vorhaben schafft, will die LEAG bis 2030 bis zu 10 Milliarden Euro in das Energiewende-Modell „Grüne Grundlast“ investieren und neben der Fokusregion Lausitz auch bundesweit aktiv werden. „Wind und Sonne machen nur die Hälfte einer erfolgreichen Energiewende aus. Die sichere Energieversorgung der Zukunft braucht ebenso dringend Speicher und emissionsarme, flexible Gas- und Innovations-Kraftwerke.“

Olaf Kreyenberg, Vice President Gas Services Sales Europe, Russia & Central Asia bei Siemens Energy betonte: „Das Kraftwerk in Leipheim ist ein wichtiger Baustein für die sichere Energieversorgung der Zukunft. In weniger als 30 Minuten können unsere Experten die Anlage per gesichertem Fernzugriff aus Erlangen anfahren, um die erforderliche Leistung ins Netz einzuspeisen – ein Leuchtturmprojekt für die Energiewende in Deutschland.“

Dr. Hans-Jürgen Brick, Vorsitzender der Geschäftsführung der Amprion GmbH, ergänzte: „Der Bau des neuen Gaskraftwerks Leipheim und der zugehörigen Schaltanlage ist in einer Rekordzeit von weniger als 24 Monaten gelungen. Die Energiewende kann also Fahrt aufnehmen, wenn alle an einem Strang ziehen. Wir brauchen jedoch noch weitere innovative Betriebsmittel. Ein solches Projekt setzen wir mit dem dezentralen Batteriespeicher in Bayerisch-Schwaben um. Es wird uns auf mehreren Netzebenen helfen, das Stromnetz höher auszulasten und Engpässe zu beseitigen.“

Wie auch die beiden anderen netzstabilisierenden Gasturbinenkraftwerke der LEAG, Thyrow und Ahrensfelde bei Berlin, wird das Gaskraftwerk Leipheim vom LEAG-Kraftwerk Schwarze Pumpe überwacht und ist in dessen leittechnisches System eingebunden. Das hochautomatisierte Kraftwerk in Leipheim wird aus der zentralen Leitwarte der Siemens Energy in Erlangen gefahren. Die Betriebsführung und Instandhaltung vor Ort in Leipheim übernimmt ebenfalls Siemens Energy.

LEAG: Lausitz Energie Bergbau AG direkter Link zum Artikel