Mehr Selbstversorger

Immer mehr Strom wird von den Verbrauchern selbst erzeugt, denn so lassen sich allerlei Umlagen einsparen

In Zukunft könnten gerade private Haushalte sogar noch stärker auf Eigenproduktion umsteigen – das zeigt eine Studie des IW Köln und des Energiewirtschaftlichen Instituts Köln (EWI).


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Im Jahr 2012 wurden bereits rund 11 Prozent des gesamten Strombedarfs in Deutschland von den Verbrauchern selbst erzeugt – 2008 waren es erst 8 Prozent (Grafik). Indirekt wird dieser Trend vom Staat sogar gefördert, denn für den selbst erzeugten Strom müssen kaum Abgaben gezahlt werden, die beim Stromeinkauf fällig würden. So entfällt zum Beispiel die EEG-Umlage, die in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen ist.

In der Industrie sind eigene Erzeugungsanlagen schon lange Teil der betrieblichen Versorgungskonzepte. Häufig ist das auch ökologisch sinnvoll, da so Reststoffe und Restwärme ener­getisch weiterverwendet werden können. Allerdings wird es auch für viele andere Betriebe zunehmend attraktiv, durch die Selbsterzeugung von Strom Kos­ten zu sparen. Eine Studie von IW Köln und EWI zeigt, dass sich die derzeitigen Vergünstigungen rechnen:

Würden sie die aktuellen Sparpotenziale ausschöpfen, wäre es für Gewerbe, Handel, Dienstleister und private Haushalte vorteilhaft, bis zu 90 Prozent ihres Strombedarfs selbst zu erzeugen.

In der Industrie wären die Eigenanteile aufgrund anderer Preisstrukturen zwar niedriger, insgesamt würde aber deutlich weniger Strom über die öffentliche Versorgung bezogen als bisher.

Während die Selbstversorgung aus Sicht der einzelnen Akteure sinnvoll ist, wäre eine massive Ausweitung der Eigenversorgung aus energie- und gesamtwirtschaftlicher Perspektive kritisch zu sehen. Durch die spezielle EEG-Regelung werden Investitionsanreize zwischen den Technologien verzerrt. Zugleich führen die Entgeltbefreiungen zu einem Anstieg der entsprechenden Umlagen für die restlichen Verbraucher.

Im neuen EEG soll der Selbstverbrauch daher teilweise zur Finanzierung der Förderkosten herangezogen werden. Bestehende Anlagen bleiben aber verschont, ebenso Anlagen bis zehn Kilowatt. Damit werden private Haushalte kaum veranlasst, vom Selbstverbrauch abzurücken.

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. direkter Link zum Artikel