Mehr Strom aus Müll

EVO modernisiert für 25 Millionen Euro ihr MHKW / Neue Turbine sowie umweltfreundliches Reinigungsverfahren steigern die energetische Ausbeute

Die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) investiert derzeit rund 25 Millionen Euro in die Erneuerung des Müllheizkraftwerks (MHKW) in Offenbach. Nach Worten der EVO-Vorstandsvorsitzenden Heike Heim wird eine neue Rauchgasreinigungsanlage installiert, wodurch der Energiebedarf der Anlage minimiert und zusätzliche Wärme für die Kunden erzeugt werden kann.


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Zugleich soll eine hocheffiziente, 19 Megawatt starke Dampfturbine eingebaut und somit die Stromabgabe in das Netz von aktuell 40.000 auf 90.000 Megawattstunden im Jahr mehr als verdoppelt werden.

Die Arbeiten haben im April dieses Jahres begonnen und dauern bis zum Herbst 2016. In Betrieb genommen wurden heute die beiden neuen Reststoffsilos, in denen die aus den Rauchgasen gefilterte Kessel- und Filterasche gelagert wird. Mit 400 Kubikmetern fassen sie mehr als die doppelte Menge ihrer Vorgänger. Diese sollen als Lager für das Natriumbicarbonat (Backpulver) umgebaut werden, das ein Teil des neuen Rauchgasreinigungsverfahrens ist. Im September soll in einem weiteren Schritt die neue Dampfturbine geliefert und installiert werden.

Nach eigenen Angaben reagiert der Versorger mit der Modernisierung auf die veränderte Situation im Müllgeschäft. „Durch die Einführung der Biotonne erhalten wir immer weniger Hausmüll“, sagt EVO-Chefin Heim. Diesen Rückgang kompensiere man durch mehr Gewerbeabfälle, wie sie unter anderem die EVO-Tochterfirma Frassur GmbH aus Mörfelden-Walldorf beschafft. Der Vorteil dabei: „Bei der Verbrennung von Gewerbemüll entsteht mehr Energie“, führt EVO-Technikvorstand Günther Weiß weiter aus.

Einen besonderen Clou stellt zudem die Wärmerückgewinnung der neuen Rauchgasreinigungsanlage dar: Denn während des gesamten Reinigungsprozesses verlieren die Rauchgase kaum Temperatur. „Stattdessen entziehen wir ihnen nach dem letzten Reinigungsschritt durch einen Wärmetauscher 50 Grad Celsius oder 3 MW Wärme, die wir unserer Fernwärme zuführen. Das ist eine optimale energetische Ausbeute. Mit dem Umbau können wir unseren Energieeigenverbrauch weiter senken und zusätzlich mehr Strom und Wärme für unsere Kunden erzeugen“, urteilt Weiß.

Seinen Angaben zufolge kann die selbst erzeugte Strommenge der EVO, bestehend aus aktuell 38 Windkraftanlagen, dem Heizkraftwerk an der Andréstraße und dem ebenfalls in Kraft-Wärme-Kopplung betriebenen MHKW bis zum Geschäftsjahr 2016/2017 um insgesamt 17 Prozent auf rund 520.000 Megawattstunden pro Jahr gesteigert werden. Nicht zuletzt werden dadurch rein rechnerisch rund 150.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr gegenüber dem Durchschnitt der Stromerzeugung in Deutschland eingespart.

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