Nach Begehung: Zahl möglicher Windkraftstandorte reduziert

Nach Begehung: Zahl möglicher Windkraftstandorte reduziert
Nach Begehung: Zahl möglicher Windkraftstandorte reduziert

32 Anlagenstandorte in und um Neuwied bleiben im Fokus

Die Zahl möglicher Windkraftstandorte in der Region Neuwied hat sich nach einer ersten Begehung auf 32 reduziert. Davon befinden sich 16 Standorte innerhalb der Stadtgrenzen, wie Oberbürgermeister Jan Einig und SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach mitteilen.


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Caeli, der Berliner Spezialist für die Ermittlung und Ausschreibung von Windkraftflächen, hat die Potentiale nach einer Begehung vor Ort konkretisiert. Laut Einig können die Besitzer der Grundstücke jetzt die Weichen für eine Ausschreibung stellen: „Wir sind damit noch lange nicht an dem Punkt zu sagen, dass dort gebaut wird. Was wir sagen können: An diesen Stellen lohnt es sich zu prüfen, ob der Bau möglich ist.“

Vorgaben für die Standorte ergeben sich aus gesetzlichen Vorgaben und den landesplanerischen Rahmenbedingungen: „Zwischenzeitlich waren sogar 50 Standorte im Blick, die sich aber aus einer rein digitalen Prüfung ergaben. Wie erwartet und immer wieder betont, waren das theoretische Betrachtungen“, erklärt Stefan Herschbach. Nach einer detaillierten Begehung bleiben 32 Anlagen

übrig: „Zum Ausschluss führte: Gelände zu steil, schwierige Zuwegung, Windverschattung oder Abstände zu bewohnten Einzellagen.“ Der SWN-Chef macht zudem deutlich, dass die Qualität des Waldbestandes auch eine erhebliche Rolle spielte: „Standorte mit erheblichen Klimaschäden, die ja jetzt schon jeder sehen kann, wurden gegenüber wertvollen und gesunden Altbeständen bevorzugt.“

Der OB sieht sich mit dem Fürstenhaus (gemeinsam hatte man Caeli beauftragt) bestätigt, dass die Prüfung der Standorte durch eine unabhängige Firma Sinn macht: „Projektentwickler, also die Anlagenbauer, haben eigene Interessen. Wir haben dagegen die Region einbezogen. Jeder kann nun entscheiden: Wollen wir weitere Prüfungen angehen? Welche Bedingungen setzen wir in der Ausschreibung fest?“

Vier Gebiete wurden ausgewählt, die in einer Ausschreibung Standorte „clustern“ (zusammenfassen) könnten: rund um Datzeroth, nördlich von Feldkirchen, zwischen Isenburg und Großmaischeid sowie im Heimbacher Wald bis Niederraden. „Von den 16 Standorten auf städtischem Gebiet gehören der Stadt 10“, so Einig. „Im Bereich Feldkirchen könnten noch Anlagen wegfallen, da hier die Begehung noch aussteht.“

Dass sich in ein paar Jahren 16 Windräder im Stadtgebiet Neuwieds drehen, ist möglich, aber eher unwahrscheinlich, so Herschbach: „Reale Windmessungen und Umweltgutachten stehen noch aus. Die Prüfungen reichen bis hin zu Aspekten des Landschafts- und Denkmalschutzes, Stichwort Limes, oder

bestehenden Flugzonen. Erfahrungsgemäß kommen längst nicht alle Anlagen bis zu der Reife, dass ein Genehmigungsantrag nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz bei der SGD Nord als Fachbehörde gestellt werden könnte, die entscheidet und Ausgleichsmaßnahmen festlegt.“

In den kommenden Wochen müssen die Grundstückseigentümer entscheiden, ob und unter welchen Vorgaben Caeli die Gebiete ausschreiben soll: „Das entscheidet jeder Grundstückeigentümer selbst“, betont der OB. „Hinsichtlich der Standorte aus städtischem Grund und Boden müssen wir die entsprechenden Gremienbeschlüsse, also des Stadtrats, abwarten.“ Bei den anderen Standorten, das macht Einig ebenso deutlich, sind die dortigen Grundstückseigentümer gefragt: „Selbst wenn deren Potentiale innerhalb der Stadtgrenzen liegen, kann der Rat dort kein Veto einlegen. Windkraft wird in und um Neuwied ein Teil der Energiewende. Das ist Fakt. Wie wir selbst diese gestalten und welche Anteile Wind, PV-Anlagen, Fluss- und private Wärmepumpen sowie andere Erzeugungsanlagen haben, wird sich mit der Kommunalen Wärmeplanung weiter konkretisieren.“ Mehr dazu unter www.swn-neuwied.de/wind01

swn: Stadtwerke Neuwied GmbH