Regionaler Wasserstoffbedarf in Baden-Württemberg ermittelt

Energieministerin Thekla Walker: Wasserstoff ist der Treibstoff für eine klimaneutrale Industriegesellschaft

Als führender Industriestandort muss Baden-Württemberg daher bei der Versorgung von Anfang an dabei sein. Um die Weichen für den Netzaufbau und –Ausbau zu stellen, haben wir ermittelt, wie viel Wasserstoff in den einzelnen Regionen des Landes benötigt wird.“


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Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat in Kooperation mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) erstmals eine regionale Auswertung der Wasserstoff­bedarfe für Baden-Württemberg vorgelegt. Das ZSW hat aufbauend auf der jüngsten landesweiten Wasserstoffbedarfserhebung von Anfang November 2023 die Bedarfe auf Land- bzw. Stadtkreisebene ausgewertet und für die Jahre 2025, 2030, 2035 und 2040 in Übersichtskarten aufgeschlüsselt. 

Für 2025 wurde ein höherer Bedarf an Wasserstoff vor allem in den Kreisen Karlsruhe-Stadt, Ostalb, Ortenau, Lörrach, Heilbronn-Land, Main-Tauber und Ravensburg ermittelt. In den Folgejahren steigen die Bedarfe im Land. Insbe­sondere ab 2032 - wenn erste Pipelineverbindungen des bundesweiten Wasser­stoff-Kernnetzes zur Verfügung stehen - werden weitere Industriebedarfe gemeldet, z.B. im Kreis Heidenheim durch die dort ansässige Grundstoff­industrie.

Über den reinen Bedarf hinaus hat das ZSW die theoretisch erforderlichen Elektrolysekapazitäten zur Deckung der regionalen Bedarfe für die Jahre 2025 und 2030 ermittelt – die lokale Wasserstoffproduktion mittels Elektrolyseuren muss zur Deckung des Bedarfs beitragen, bevor das bundesweite Pipelinenetz für die Wasserstoffversorgung Baden-Württembergs ab 2032 an den Start geht.

Energieministerin Thekla Walker: „Wir haben mit der Wasserstoffbedarfserhe­bung und mit der regionalen Auswertung eine transparente und detaillierte Grundlage für die Planung der Wasserstoffinfrastruktur im Land geschaffen. Sie liefert dem Bund bereits heute entscheidende Anhaltspunkte für den weiteren Ausbau der Wasserstoffpipelines über das Kernnetz hinaus.“

Maike Schmidt, Leiterin des Fachgebiets Systemanalyse beim ZSW: „Die Regionalauswertung bietet die wissenschaftliche Grundlage für weitere Schritte – etwa einer Analyse der Wirtschaftlichkeit von Vor-Ort-Erzeugungsoptionen durch Elektrolyseure. Mit den Daten lassen sich ideale H2-Hub-Konstellationen in den einzelnen Kreisen identifizieren unter Berücksichtigung der Potenziale zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und der Kapazitäten der Strom­netze.“

Hintergrund - Ergebnisse der landesweiten Bedarfserhebung vom 07.11.2023:

Die Wasserstoffbedarfe fallen deutlich höher aus und bestehen früher als in vor­hergehenden Studien und Abfragen ermittelt. Es ist anzunehmen, dass vor allem der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Energie­krise die Entwicklung um fünf bis zehn Jahre beschleunigt hat. So wurden nun erste Bedarfe bereits für die nächsten Jahre angemeldet. 

Insgesamt, so ergab die aktuelle Analyse, wird zwischen 2025 und 2040 doppelt so viel Wasserstoff benötigt als eine Abfrage vor zwei Jahren ergab. In Zahlen bedeutet das: Der prognostizierte Bedarf liegt 2032 bei 52 TWh, 2035 bei 73 TWh und ab 2040 schon bei 91 TWh. 

Besonders früh benötigt die Industrie den klimaneutralen Energieträger. Später, dafür in größeren Mengen, meldet die Energiewirtschaft Bedarf an: Mit 40 TWh im Jahr 2035 und 53 TWh in 2040 ist der Energiesektor künftig der größte Wasserstoffverbraucher. Der Verkehrssektor wird im Vergleich dazu auf den Gesamtbedarf voraussichtlich einen begrenzten Einfluss haben. Wasserstoff wird hier vor allem bei schweren Nutzfahrzeugen Einsatz finden. 

Baden-Württemberg: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft