Remmel: „Die Energieeffizienz ist der schlafende Riese der Energiewende“

27. Station der Tour „ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft“ – Umweltminister Remmel informiert sich über Energieeffizienzzentrum in Bochum

Auf der 27. Station seiner Zukunftsenergientour besuchte NRW-Umweltminister Johannes Remmel heute in Begleitung einer Delegation der EnergieAgentur.NRW das Energieeffizienzzentrum (EEZ) in Bochum, wo Schlüsselkompetenzen rund um Klimaschutz und Energiewende gebündelt sind.


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„Nordrhein-Westfalen hat sich gerade in den Bereichen der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien zu einem international beachteten Standort entwickelt. Das EEZ ist die Wiege für junge, an der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft ausgerichtete Unternehmen. Die Leistungsfähigkeit und die Innovationskraft dieser Unternehmen sind charakteristisch und maßgeblich für den Klimaschutz made in NRW", sagte Umweltminister Johannes Remmel.

Im EEZ werden Unternehmen und Existenzgründer aus den Bereichen energieeffizientes Bauen, Wohnen und Sanieren, energieeffiziente und ressourcenschonende Produktion sowie Mobilität unter einem Dach versammelt. Die im EEZ angesiedelten Unternehmen profitieren mit der Ruhr-Universität Bochum, der Hochschule Bochum und dem Geothermiezentrum auch vom wissenschaftlichen Umfeld.

Das Energieeffizienzzentrum ist angesiedelt auf einer ehemaligen Gewerbefläche. Besonders attraktiv ist das Zentrum für Unternehmen, deren Flächenbedarf schnell wächst: In unmittelbarer Nähe ist der neue Gewerbepark Gerthe Süd entstanden, insgesamt stehen so rund 115.000 Quadratmeter an Gewerbeflächen zur Verfügung. Die Entwicklung dieser Flächen wird vom Land NRW gefördert. „Als Land stehen wir in der Verantwortung, kreativen Kräften günstige Voraussetzungen für ihre Arbeit zu schaffen, indem wir die nötige Infrastruktur bereitstellen. Wenn es uns dann gelingt, an einem attraktiven Standort gleich mehrere Unternehmen oder Einrichtungen aus dem Bereich der Effizienztechnologie zu versammeln, dann haben wir günstige Bedingungen für das Entstehen eines innovativen Milieus geschaffen“, sagte Minister Remmel.

Fünf Themeninseln im EEZ informieren bereits heute über Projekte oder Technologien zur effizienten, klimaschonenden Energienutzung. „Erneuerbare Energien, nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz sind für eine Stadt, die noch immer durch Schwerindustrie und Strukturwandel geprägt ist, keine Fremdworte. So sind wir stolz darauf, dass Bochum bereits mehrfach mit dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet wurde. Auch mit dem Internationalen Geothermiezentrum, das hier angesiedelt ist, findet Bochum weltweit Beachtung. Zahlreiche zukunftsorientierte Unternehmen haben Bochum als attraktiven Standort gewählt – zum Beispiel die Zulieferer von Komponenten der Windenergie-Branche“, erklärte Dr. Ottilie Scholz, Bochums Oberbürgermeisterin. Im Energieeffizienzzentrum fänden Unternehmen, die innovative Produkte oder Dienstleistungen rund um die Energieeffizienz anbieten, eine Umgebung, in der sie sich entwickeln und wachsen und Kooperationen mit anderen Unternehmen nutzen könnten. Das EEZ sei damit der jüngste Baustein in der Reihe von Zentren, in denen die Stadt vor allem jungen Unternehmen ein innovationsförderndes Umfeld biete.

Um Grubenwassernutzung geht es bei einem Projekt der Stadtwerke Bochum. Dabei dient das Grubenwasser an der ehemaligen Zeche Robert Müser zur Wärmeversorgung mehrerer großer Gebäude. 2012 startete die offizielle Wärmeversorgung der Willy-Brandt-Gesamtschule, der Von-Waldthausen-Grundschule und der angrenzenden Hauptwache der Bochumer Feuerwehr. Dank der Erdwärmenutzung mit 20 Grad warmem Grubenwasser werden mindestens 245 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr gegenüber einer konventionellen Wärmeversorgung eingespart. Ein Wärmetauscher überträgt die Wärme des aus 570 Metern Tiefe geförderten Grubenwassers an einen mit Wasser betriebenen zweiten Kreislauf. Wärmepumpen und ein Blockheizkraftwerk unterstützen die neue Technik, sodass je nach Bedarf eine Temperatur zwischen 50 Grad und 80 Grad bereitgestellt werden kann. Zudem versorgt das BHKW die Wärmepumpen mit elektrischer Energie.

Weitere Themeninseln informieren unter anderem über die energetische Gebäudesanierung, die E-Mobilität sowie ein Projekt der Stadt Bochum, bei dem gewerbliche Abwärme in einem Wärmenetz weiterverwendet wird.

„Die räumliche Nähe von Forschung und Entwicklung einerseits und Produktion anderseits ist längst ein wesentliches Kriterium für die Güte eines Standorts. Die Verdichtung von Know-how, die Konzentration von Kompetenzen an einem Fleck führt erfahrungsgemäß zur Optimierung des Austauschs und Informationsflusses – und damit zu einer qualitativen und quantitativen Erhöhung des Outputs. Davon wird sicherlich die Stadt profitieren, darüber hinaus letztlich aber auch die gesamte Region“, so Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW.

Bochum ist die 27. Station der Zukunftsenergientour von Minister Remmel. Im Rahmen seiner Initiative „ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft“ besucht der Minister innerhalb der laufenden Legislaturperiode 60 ausgewählte Orte, an denen Zukunftsenergien erfolgreich eingesetzt oder erprobt werden. Zum Auftakt der ZukunftsEnergien-Tour besuchte Minister Remmel Anfang Juli 2012 die Energie-Vorzeige-Gemeinde Anröchte im Kreis Soest.

Weiterführende Informationen: www.energieagentur.nrw.de 

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen direkter Link zum Artikel