Solaranlagen boomen in Deutschland

Zuletzt wurden in Deutschland rund ein Drittel mehr Anlagen installiert. Doch der Aufschwung könnte bald stocken, weil hierzulande weniger Module produziert werden und auch weniger aus China importiert werden.


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Immer mehr Unternehmen und private Haushalte in Deutschland nutzen Sonnenenergie zur Stromerzeugung: Im April dieses Jahres waren auf Dächern und Grundstücken gut 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen installiert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Die Nennleistung lag demnach insgesamt bei rund 81.500 Megawatt. Die Zahl der Anlagen legte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 29,8 Prozent zu, die Leistung stieg im selben Zeitraum um 20,5 Prozent.

Die Statistik erfasst alle Photovoltaikanlagen, die in die Netze der öffentlichen Versorgung einspeisen und über einen Stromzähler verfügen, der die eingespeisten Strommengen misst. Kleinere Anlagen, wie etwa „Balkonkraftwerke“, fallen in der Regel aber nicht darunter.

Neuer Höchstwert bei eingespeistem Strom

Im Gesamtjahr 2023 wurden den Angaben zufolge rund 53,6 Millionen Megawattstunden Solarstrom ins Netz eingespeist, das waren 11,9 Prozent des gesamten eingespeisten Stroms – ein neuer Höchstwert. Im Jahr 2022 hatte der Anteil bei 10,6 Prozent gelegen. Rekordmonat für Solarstrom in Deutschland war laut Statistik bislang der Juni 2023: Mehr als ein Viertel (27,3 Prozent) des eingespeisten Stroms stammte aus Solaranlagen.

Private Haushalte erzeugen Solarstrom nicht nur für den Eigenbedarf, sondern speisen ihn auch ins Netz ein. Im Jahr 2022 hatten 4,7 Prozent der privaten Haushalte (rund 1,8 Millionen) in Deutschland Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom. Der Anteil nahm in den vergangenen Jahren zu: 2015 waren es 3,1 Prozent beziehungsweise 1,2 Millionen Haushalte. Die Einnahmen privater Haushalte aus dem Stromverkauf lagen im Jahr 2022 bei durchschnittlich 183 Euro im Monat. Was viel klingt, ist mittlerweile aber rund 30 Prozent weniger als noch vor sieben Jahren.

Viele Anlagen aus China

Die meisten hierzulande installierten Solaranlagen stammen dabei aus China. Aus der Volksrepublik kamen im vergangenen Jahr 86,4 Prozent aller Solarzellen und Solarmodule. Danach folgten die Niederlande mit 5,4 Prozent und Vietnam mit 2,6 Prozent. Der Wert der nach Deutschland importierten Photovoltaikanlagen betrug knapp 3,6 Milliarden Euro.

Gleichzeitig geht die Produktion von Solarmodulen für Photovoltaikanlagen und von Solarkollektoren zurück. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande 3,4 Millionen Solarmodule produziert, das waren knapp 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei den Solarkollektoren, die Sonneneinstrahlung in Wärmeenergie umwandeln, betrug der Rückgang 28,4 Prozent auf noch 192.000 Stück. Im ersten Quartal 2024 fiel die Produktion von Modulen und Kollektoren weiter stark – bei den Modulen um 52,8 Prozent im Vorjahresvergleich, bei den Kollektoren um 67,1 Prozent.

Das deutet daraufhin, dass der Ausbau der Solarenergie bald langsamer vorangehen könnte. Denn nicht nur wird weniger in Deutschland produziert, auch die Importe aus China sind nach fünf Monaten des laufenden Jahres um zwei Drittel hinter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr zurückgeblieben.

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