Strom- und Wassersperren vermeiden

Runder Tisch der swb bringt erste Ergebnisse

Am von swb initiierten Runden Tisch zum Thema Versorgungssperren haben heute Vertreterinnen und Vertreter von Sozialbehörde, Jobcenter, Schuldnerberatungen, Verbraucherzentrale, Umweltressort, Arbeitnehmerkammer, Innere Mission und Aktionsgemeinschaft Arbeitsloser Bürger und Bürgerinnen e.V. (agab) diskutiert, wie von Sperren bedrohten Haushalten geholfen werden kann.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Gründe und Ursachen für Sperren sind vielfältig. Ein Grund ist sicherlich: In Bremen und Bremerhaven sind immer mehr Menschen von Armut betroffen. Thomas Schwarzer, Arbeitnehmerkammer, erläuterte „Im Jahr 2013 waren 23 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger im Land Bremen durch Armut gefährdet, womit Bremen erstmals die höchste Quote der Armutsgefährdung in Deutschland aufweist.“ Dennoch muss dies nicht automatisch zu Energie- oder Wassersperren führen. Vielfach wissen Betroffene gar nicht, welche Hilfsangebote sie in Anspruch nehmen könnten.

Ziel des Runden Tisches war es, Schritte zu erarbeiten, wie akute Sperren in Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren zukünftig effektiver abgewendet werden können. Dabei wurde in der Diskussion schnell klar, dass vieles in Bremen bereits richtig gemacht wird. Es gibt zum Beispiel regelmäßige Austauschrunden zwischen swb, Sozialbehörde und Jobcenter mit festen Ansprechpartnern und schnellen Kommunikationsroutinen.

Doch noch viele andere Institutionen sind an der einen oder anderen Stelle beteiligt. Auch hier wurde der Wunsch nach einem besser strukturierten Informationsfluss und Zusammenspiel geäußert. Ein weiteres Thema war auch, wie neue kommunikative Zugänge zu betroffenen Haushalten eröffnet werden können. swb hat die Erfahrung gemacht: Vielfach wird die Post mit der swb-Mahnung nicht geöffnet. Die Frage ist dann, wie man die betroffenen Haushalte überhaupt erreichen kann. Quartiersmanager, Bürgerhäuser, Müttercentren, es gibt vielfältige Möglichkeiten den Kontakt zu den betroffenen Haushalten herzustellen und sie über mögliche Hilfestellungen durch Jobcenter, Sozialbehörde und swb zu informieren. Doch was, wenn staatliche Transferleistungen nicht ausreichen? In der Diskussion wurde auch deutlich, dass der vielfach geforderte Härtefonds nur eine von vielen Maßnahmen sein kann. Zudem muss er sinnvoll in ein umfangreicheres Maßnahmenpaket eingebettet sein, das kurzfristig hilft und die Situation der Betroffenen auch nachhaltig verbessert. Häufig sind Haushalte insgesamt in schwierigen finanziellen Nöten. Der unkomplizierte Zugang zur Schuldnerberatung, kann den Haushalten helfen, diese Situationen besser zu bewältigen. Die betroffenen Haushalte können selbst auch etwas betragen: Energiesparen. Die Senkung der Energierechnung lässt sich am einfachsten durch Energieeinsparung erzielen. Energieberatungsangebote werden in Bremen bereits vielfach angeboten. Hier gilt es, das Angebot besser bekannt zu machen. Lösungsansätze und gute Beispiele zur Verhinderung von Energiesperren gibt es sowohl in Bremen und Bremerhaven als auch auf Bundesebene bereits einige. Am Ende des Runden Tisches einigte man sich auf vier Arbeitspakete, die in den kommenden Monaten weiter bearbeitet werden.

  1. Verbesserung des Informationsaustauschs und der Kooperation zwischen den Akteuren / Prüfung eines Härtefonds
  2. Neue Wege in der Kommunikation mit und Information der betroffenen Haushalte erschließen
  3. Energie- und Wassersparberatung in einkommensschwachen Haushalten
  4. swb-interne Maßnahmen wie z.B. ergänzende Informationen bei Mahnschreiben, Prüfung der Fristen beim Mahnwesen

Das nächste Arbeitstreffen wird noch in diesem Jahr stattfinden, um ab Anfang des nächsten Jahres erste Maßnahmen umsetzen zu können.

Angela Hünig, Konzernpressesprecherin swb: „Für die Menschen in unserem Versorgungsgebiet suchen wir Lösungen, die den speziellen Rahmenbedingungen vor Ort gerecht werden. Die Ergebnisse des Runden Tisches sind dafür ein vielversprechender Grundstein. Wir möchten allen Beteiligten für Ihre ausgesprochen konstruktive Unterstützung heute herzlich danken und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“

swb AG direkter Link zum Artikel