Umsetzung der Energiewende in der Praxis:

Sechs Arbeitsgruppen widmen sich wichtigen Themenfeldern

„Klimawandel und Energiewende sind mittelfristig eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.“ Landrat Helmut Petz wird nicht müde, die Bedeutung dieser Themen immer wieder hervorzuheben.


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„Bei der Klimakonferenz des Landkreises Freising im Mai 2022 hat uns der Klimaforscher Prof. Dr. Stefan Rahmstorf eindrucksvoll vor Augen geführt, was passieren wird, wenn wir die letzte Ausfahrt vor der Klimakatastrophe verpassen.“ Die Veranstaltung war ein Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Energieversorgung im Landkreis. Die Ergebnisse der Klimakonferenz sollen nun verstetigt und weiterbearbeitet werden. Dazu sind jetzt sechs Arbeitsgruppen gegründet worden.

Schon im Jahr 2007 hatte der Kreistag beschlossen, den gesamten Landkreis bis 2035 ausschließlich mit Erneuerbaren Energien zu versorgen. Was dafür nötig ist, zeigte eine Studie der Solarregion Freisinger Land, die Anfang 2022 veröffentlicht wurde. Neben einer Verdreifachung der Photovoltaikanlagen auf Dächern „brauchen wir etwa 30 bis 40 moderne Windräder sowie 400 bis 500 Hektar Photovoltaik-Freiflächenanlagen“, betonte Landrat Petz. „Außerdem müssen wir weiterdenken. Wie erzeugen wir Wärme, wie gestalten wir die Mobilität in Zukunft?“

Das Interesse für die Impulsveranstaltung im Großen Sitzungssaal des Landratsamts war groß. Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, vor allem Kommunalpolitiker sowie Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Vereinen beteiligten sich und nutzten die Gelegenheit, sich in eine der sechs neu gegründeten Arbeitsgruppen einzutragen, um die Energiewende im Landkreis Freising aktiv zu unterstützen. Unter dem Motto „Wir wollen voneinander lernen, Erfolgsbeispiele nutzen aber auch eigene, regionale Ideen entwickeln“ verfolgen die Arbeitsgruppen „Strom & Versorgungsinfrastruktur“, „Mobilität“, „Wärme“ und „CO2-Senken“ das Ziel, die Energiewende in der Praxis umzusetzen. Die AG „Rechtsrahmen“ und die AG „Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit/Vernetzung“ übernehmen Querschnittsaufgaben und stehen den anderen Arbeitsgruppen beratend zur Seite.

Die Arbeitsgruppen sind offen gestaltet und stets für neue Unterstützende und neue Ideen offen. Die Ergebnisse werden dem Landrat präsentiert und anschließend den zuständigen Gremien zur Abstimmung vorgelegt. Die Energiebeauftragten am Landratsamt begleiten die Arbeitsgruppen und organisieren zweimal jährlich ein Treffen.

Für Landrat Petz hat die Energiewende oberste Priorität. „Wir wollen uns nicht von der Entwicklung treiben lassen, sondern stattdessen selbst die Energiewende vorantreiben.“ Das könne aber nur gemeinsam funktionieren. In einigen Landkreisgemeinden seien bereits ambitionierte Planungen zur Ermöglichung von Freiflächen-Photovoltaik und Windenergieanlagen im Gange. „Landkreis und Landratsamt unterstützen die Gemeinden nach Kräften, beispielsweise mit Potenzialflächen-Grobanalysen, die eine erste Einschätzung über vorzugswürdige Flächen ermöglichen sollen.“

Da ist zum einen die „PFiFFiG“-Studie, die in Zusammenarbeit zwischen Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf und Landkreis Freising erstellt wurde. Diese hat gezeigt, dass im Landkreis ausreichend Flächen vorhanden sind, bei denen die Installation einer Photovoltaikfreiflächenanlage sogar eine Qualitätssteigerung bedeuten würde. „Die Gemeinden können nun über die Bauleitplanung handeln – der Studie folgend oder natürlich auch mit ganz anderen, eigenen Ideen“, so Petz.

Eine enorme Dynamik hat dieses Jahr das Thema Windkraft erhalten, vor allem durch das neue Wind-an-Land-Gesetz des Bundes. „Damit ist uns die Entscheidung aus der Hand genommen worden, ob wir neue Windräder bauen. Aber wir können noch beeinflussen, wo sie entstehen.“ Der Regionale Planungsverband der Region 14 will Vorranggebiete für Windenergie in enger Abstimmung mit den Kommunen festlegen. Die einzelnen Gemeinden sollten nun planerisch aktiv werden oder zumindest grobe Vorstellungen haben. Auch dafür hat der Landkreis eine Grobanalyse in Auftrag gegeben, deren Resultate demnächst erwartet werden.

Fazit von Landrat und der beiden Energiebeauftragten: Wichtige Schritte sind getan. Der Weg zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Energieversorgung im Landkreis Freising wird nicht einfach sein, aber gemeinsam können und werden wir das Ziel erreichen.

Landratsamt Freising