Weniger Strom aus Erneuerbaren Energien abgeregelt

Kosten sinken - Energiewendeminister Robert Habeck: "Netzausbau ist dringend."

Trotz steigender Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien ist im vergangenen Jahr weniger Strom aufgrund von Netzengpässen abgeregelt worden als in den beiden Vorjahren. Dadurch sanken auch die entsprechenden Entschädigungszahlungen. Das teilten heute (12. September 2014) das Energiewendeministerium und die für Schleswig-Holstein zuständigen Netzbetreiber TenneT TSO GmbH und SH Netz AG mit.


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2013 betrug die prognostizierte Abregelung im Rahmen des Einspeisemanagements nach Angaben der Netzbetreiber 239 Gigawattstunden, 2012 waren es 262 Gigawattstunden, 2011 noch 308. Die Kosten für die Entschädigung sanken ebenfalls: Lagen sie 2011 bei 29 Millionen Euro, gingen sie 2012 auf über 26 Millionen und 2013 auf 25 Millionen Euro zurück. Grund für den Rückgang der Abregelung sind neben sich wetterbedingt verändernden Winderträgen Maßnahmen der Netzverstärkung, des Netzausbaus und des Netzmanagements.

"Die Zahlen zeigen, wie wichtig Netzmanagement und Netzverstärkung sind und dass diese Maßnahmen greifen. Trotzdem können wir nicht zufrieden sein. Die Kosten sind ärgerlich – es rächt sich hier, dass der Netzausbau verschleppt wurde, weil Politik zu lange auf Kohle und Atom gesetzt hat. Die Abregelung ist ein Argument mehr dafür, dass wir bei den Anstrengungen, die Stromnetze auszubauen, nicht nachlassen dürfen", sagte Energiewendeminister Robert Habeck.

Auch Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung der TenneT TSO GmbH, betonte: "Das Höchstspannungsnetz ist nach wie vor äußerst stark belastet. Als Netzbetreiber müssen wir fast jeden Tag mehrfach eingreifen, um die Versorgung zu sichern. Für die Zukunft brauchen wir neue Netze, um den Windstrom abtransportieren zu können."

Matthias Boxberger, Vorstand der Schleswig-Holstein Netz AG, erklärte: "Mit verschiedenen technischen Innovationen haben wir die Übertragungsleistung einiger Netzabschnitte um bis zu 50 Prozent gesteigert. Außerdem konnte mit der Leitung Flensburg-Breklum ein wesentlicher Netzengpass behoben werden. Und wir bauen unser Netz kräftig weiter aus, denn auch für uns zählt jede Kilowattstunde grünen Stroms."

2013 wurden insgesamt fast 98 Prozent der verfügbaren Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien-Anlagen in die Netze aufgenommen. Der Anteil der prognostizierten Abregelung lag bei etwa 2,2 Prozent. Der Anteil der Entschädigungsansprüche für abgeregelten EEG-Strom an den Vergütungen für EEG-Strom betrug 1,5 % im Jahr 2013 (2,4% in 2011 und 2,5% in 2012).

Auch wenn Windkraft-, Biogas und Solaranlagen bei Netzengpässen teilweise abgeschaltet werden, ist Ökostrom aus dem Norden immer noch deutlich günstiger als im Bundesdurchschnitt. Nach Berechnungen des Energiewendeministeriums auf Basis von Daten des Statistikamts Nord und der schleswig-holsteinischen Netzbetreiber kostete 2012 im Norden Strom aus erneuerbaren Energien durchschnittlich 15,4 Cent pro Kilowattstunde - das sind rund 3 Cent weniger als im Bundesdurchschnitt. Die EEG-Umlage könnte mehr als 1 Ct/kWh geringer sein, wenn bundesweit der hohe schleswig-holsteinische Anteil der Windenergie realisiert worden wäre.

Hintergrund

Betreiber von Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen erhalten für Strom, den sie wegen Netzengpässen nicht einspeisen können, Entschädigungen. Diese Zahlungen gehen in die Netzentgelte der Netzbetreiber ein und werden auf die Kunden in den jeweiligen Netzgebieten verteilt.

Das dritte Jahr in Folge veröffentlichen das MELUR und die schleswig-holsteinischen Netzbetreiber (Schleswig-Holstein Netz AG in Abstimmung mit der TenneT TSO GmbH) Daten zu abgeregelten Strommengen und Entschädigungsansprüchen im Rahmen von Einspeisemanagement in Schleswig-Holstein und stellen damit als erstes Bundesland Transparenz zum Einspeisemanagement her.
Ein Papier mit Fakten, Fragen und Hintergrundinformationen steht zum Download bereit http://www.schleswig-holstein.de/Energie/DE/Strom/Einspeisemanagement/einspeisemanagement_node.html

Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume direkter Link zum Artikel