Autobahn Westfalen gibt Gas: Top-Bauprojekte 2021 vor allem auf A1 und A45

Die A45 steht in diesem Jahr im besonderen Fokus der Autobahn Westfalen.

Allein fünf der neun Top-Projekte, für die in diesem Jahr der Baustart geplant ist, sind an der Sauerlandlinie angesiedelt.


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„Auch wenn der Übergang von den Landesverwaltungen zur neuen Autobahn GmbH den Mitarbeitern in diesen schwierigen Zeiten viel abverlangt hat, die Arbeit an den Planungs- und Bauprojekten steht im Mittelpunkt“, sagt die Direktorin der Niederlassung Westfalen, Elfriede Sauerwein-Braksiek. „Wir sind gut gestartet, nehmen jetzt richtig Fahrt auf und haben für die kommenden Monate viel vor auf den Autobahnen in der Region.“

Neue Brücken für die A45

Im Süden der neuen Niederlassung der Autobahn GmbH startet die Außenstelle Dillenburg mit den Ersatzneubauten der Talbrücken Heubach, Volkersbach sowie in einem gemeinsamen Projekt den Ersatzneubau der Brücken Bornbach und Bechlingen. Zudem steht dort der sechsspurige Ausbau der Autobahn zwischen den Talbrücken Sechshelden und Lützelbach an. „Die A45 spielt mit den vielen Brückenbauwerken, die nach und nach ersetzt werden müssen, für die Autobahn Westfalen eine besondere Rolle“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek. Immerhin drei der sechs Außenstellen der Niederlassung sind mit Dillenburg, Netphen und Hagen an der A45 angesiedelt - auch wenn sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort natürlich nicht ausschließlich um die „Königin der Autobahnen“ kümmern. „Für die Wirtschaft in der Region hat der Ausbau der A45 und der Neubau der Brücken eine große Bedeutung“, so die Direktorin. „Das haben wir im Blick.“

Die A1 wird sechsspurig

Mit Blick nach Norden stehen für 2021 an der A1 der Ersatzneubau der Liedbachtalbrücke bei Unna an sowie der sechsspurige Ausbau auf zwei Teilstücken: Zwischen Bramsche und Lohne/Dinklage werden 30 Kilometer von vier auf sechs Spuren erweitert, zwischen Münster-Süd und der Anschlussstelle Ascheberg kommen bald ebenfalls zwei Spuren hinzu. Die Arbeiten starten in diesem Jahr mit dem Abriss von zwei Brücken über der Autobahn. „Damit machen wir die A1 für die Zukunft leistungsstark“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek.

Das Großprojekt „Neue A43“ geht gleich auf mehreren Abschnitten in weitere Ausbauphasen. So werden in Recklinghausen drei Brücken abgerissen und neu gebaut, im Bereich Herne erneuert die Bahn eine weitere Brücke.

Premiere in Deutschland: 1.000 Meter lange Brücke wird verschoben

Nicht nur der Start von neuen Projekten steht in 2021 für die Autobahn Westfalen an, „wir können auch zwei große Projekte abschließen“, sagt die Niederlassungs-Direktorin. Mit dem einmaligen anstehenden Verschub der A45-Lennetalbrücke bei Hagen auf einer Länge von fast 1.000 Metern befindet sich in diesem Bereich der sechsspurige Ausbau auf der Zielgeraden. Weiter im Süden steht der Ersatzneubau der Talbrücke Marbach vor dem Abschluss. Auch hier ist der Brückenneubau wichtige Voraussetzung für den sechsspurigen Ausbau der A45.

Die Projekte im Einzelnen

Ersatzneubau A1-Liedbachtalbrücke

Die etwa 300 Meter lange zweiteilige Liedbachtalbrücke südlich des Kreuzes Dortmund/Unna ist den in Menge und Gewicht gestiegenen Verkehrslasten nicht mehr gewachsen. Die beiden Stahlverbundbauwerke wurden 1961 gebaut und zwischenzeitlich verstärkt. Dennoch muss nun neu gebaut werden. Zunächst wird ein Teilbauwerk in Seitenlage neben der vorhandenen Brücke errichtet. Wenn der Verkehr über diesen Neubau fließt, können bei beiden alten Brücken abgerissen werden. Anschließend wird an dieser Stelle das zweite Teilbauwerk errichtet, das Teilbauwerk in Seitenlage wird dann zum Schluss quer eingeschoben.

Mit dem Ersatzneubau der Liedbachtalbrücke werden auch die südlich liegende Brücke über die K31 erneuert und zusätzlicher Lärmschutz längs der A1 für die Anlieger geschaffen.

Die Ausschreibungen für diese Baumaßnahmen werden in den nächsten Wochen europaweit veröffentlicht. Der Baubeginn ist für den Herbst 2021 vorgesehen. Die Bauzeit wird ca. sechs Jahre betragen.

Um dem sehr hohen Verkehrsaufkommen an dieser Stelle gerecht zu werden, wird der Verkehr auf der A1 nahezu während der gesamten Bauzeit auf sieben Spuren durch die Baustelle geführt. Rettungsfahrzeuge können über eine eigene Rettungsspur durch die Baustelle fahren.

Sechsstreifiger Ausbau A1 zwischen Ascheberg und Dortmund-Ems-Kanal-Brücke südlich Münster

Die Verkehrsprognose 2030 für den A1-Abschnitt zwischen dem Kamener Kreuz und Münster geht von mehr als 70.000 Fahrzeugen am Tag aus. Schon jetzt kommt es auf der Strecke häufig zu Stau. Zwischen der Anschlussstelle Ascheberg und dem Dortmund-Ems-Kanal wird die A1 darum in den kommenden Jahren auf knapp 10 Kilometern Länge auf sechs Spuren ausgebaut. Im Zuge des Ausbaus müssen zehn Brücken erneuert werden, fünf weitere Bauwerke werden umgebaut bzw. instandgesetzt.

Auch für Anlieger des Streckenabschnittes gibt es Verbesserungen. An der Westseite der A1 wird bei Davensberg eine 3,50 Meter hohe und 600 Meter lange Lärmschutzwand errichtet. In diesem Bereich wird zudem auf einer Länge von 2,2 Kilometern lärmmindernder Fahrbahnbelag eingebaut. Der Streckenausbau beginnt mit dem nördlichen Abschnitt. Ziel ist dabei, den Verkehrsteilnehmern möglichst frühzeitig auf einem längeren Stück sechs Spuren zur Verfügung zu stellen. Die Bauzeit für die Gesamtmaßnahme beträgt ca. fünf Jahre, die geplanten Kosten liegen bei 72,6 Mio. Euro.

A1: Sechsstreifiger Ausbau zwischen Dreieck Ahlhorner Heide und Kreuz Lotte/Osnabrück

Der Ausbau der A1 nördlich von Osnabrück steht in den Startlöchern. 29,5 Kilometer werden in den kommenden rund viereinhalb Jahren sechsspurig ausgebaut. Der Auftrag wurde an eine Bietergemeinschaft vergeben. Die Besonderheit des Projektes liegt im „Funktionsbauvertrag“, der neben dem Ausbau der Strecke auch die Erhaltung dieses Streckenabschnittes über einen Zeitraum von 30 Jahren umfasst. Der Betrieb der Strecke wird weiterhin durch die Straßenwärterinnen und Straßenwärter der Autobahn GmbH durchgeführt. Der Ausbau ist eine Hilfe für Pendler und den Wirtschaftsverkehr, denn Fahrtzeiten und Stauanfälligkeit werden sinken, Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit werden deutlich erhöht.

A31: Fahrbahnerneuerung zwischen Bottrop und Dorsten

Die Fahrbahn wird zwischen Bottrop-Kirchhellen und Schermbeck grundhaft saniert. Das bedeutet, dass nicht nur die Deckschicht erneuert wird, sondern auch die sogenannte Trag- und Binderschichten. Die Sanierung in den Anschlussstellen Bottrop-Feldhausen und Dorsten ist ebenfalls Teil des Projektes.

Innerhalb des Projektes müssen zudem zwei Brückenbauwerke saniert werden. Nach der Fahrbahnsanierung werden die Schutzplanken und Markierungen erneuert. Zudem müssen einzelne Entwässerungskanäle erneuert werden.

Der Streckenabschnitt wurde 1987 für den Verkehr freigegebenen. Der Aufbau der Fahrbahn entspricht nicht mehr den heutigen Vorgaben und ist dem gestiegenen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen.

A43: Abbruch und Neubau von Brücken im Bereich Recklinghausen und Herne

Der sechsspurige Ausbau der A43 im Bereich Recklinghausen und Herne schreitet in diesem Jahr mit dem Abriss und Neubau von mehreren Brücken voran. Die Autobahn Westfalen lässt drei Brückenhälften über die Theodor-Körner-Straße (Zweifeld-Brücke) sowie über die Hochlarmarkstraße und Richardstraße (Einfeld-Brücke) im Frühjahr abreißen und anschließend neu bauen. Der Verkehr wird in dieser Zeit über die bestehenden Brückenhälften geführt. Läuft der Verkehr über die Neubauten, können die Brückenteile in Fahrtrichtung Wuppertal abgerissen und neu gebaut werden. Diese Arbeiten sind für das Jahr 2022 geplant.

Auch die Bahn erneuert in diesem Jahr eine Brücke, die aus zwei Bauwerken besteht im Zuge der A43 und bereitet so den sechsspurigen Ausbau weiter vor. Zwischen Kreuz Herne und Anschlussstelle Herne-Eickel muss die Autobahn darum an vier Wochenenden voll gesperrt werden. Die vier Vollsperrungen sind für die Monate März, Mai und Juni geplant.

Brückenneubauten A45

Im Zuge des 6-spurigen A45-Ausbaus werden 2021 im nördlichen Hessen drei große Brücken-Bauprojekte starten, in Nordrhein-Westfalen kommt ein weiterer Brückenneubau hinzu.

Neu gebaut werden die Talbrücken Heubach, Volkersbach und Bornbach/Bechlingen. Die Talbrücken Heubach (184 Meter lang / 18 Meter hoch) und Volkersbach (280 Meter lang / 23 Meter hoch) liegen zwischen den Anschlussstellen Herborn-Süd und Ehringshausen. Beide Brücken werden abgebrochen und im Taktschiebeverfahren neu gebaut. Die Bauzeit beträgt vier bis fünf Jahre. Die beiden Brücken Borbach und Bechlingen (beide 200 Meter lang) liegen zwischen der Anschlussstelle Ehringshausen und dem Kreuz Wetzlar. Beide Brücken sowie eine etwa drei Kilometer lange Strecke dazwischen werden sechsspurig gebaut.

In Nordrhein-Westfalen kommt der Neubau der Talbrücke Landeskroner Weiher (380 Meter lang / 40 Meter hoch) hinzu. Für die Dauer der Baumaßnahme wird der Landeskroner Weiher weitgehend abgelassen.

Ausbau A45 auf sechs Spuren zwischen Haiger und Dillenburg

Zwischen Haiger und Dillenburg wird die A45 im Zuge des Gesamtausbaus sechsspurig. 2021 startet der rund zwei Kilometer lange Fahrbahnausbau zwischen den Talbrücken Sechshelden und Lützelbach. Im Zuge des Ausbaus wird auch die Entwässerung der Autobahn erneuert. Zudem wird es entlang der Strecke bis zu zehn Meter hohe Lärmschutzwände geben.

Die Autobahn GmbH des Bundes