Automotive Performance 2016

Die Leistungskraft globaler Automobilkonzerne im Vergleich – Halbjahresbilanz 2016

VW bleibt nach Schätzungen des CAM trotz des Abgasskandals im 1. Halbjahr absatzstärkster Hersteller gefolgt von Toyota und GM. Mercedes liegt unter den Premiumherstellern vorn.

Im ersten Halbjahr 2016 wächst der chinesische Markt um 12 Prozent. Brasilien und Russland auch 2016 weiterhin stark rückläufig.

Der krisenbedingte Einbruch in Russland setzt sich weiter fort. Die brasilianische Wirtschaft befindet sich in der Rezession.

BMW und Toyota sehr profitabel. GM konnte trotz leichtem Absatzrückgang im 1. Halbjahr (-1,8%) die EBIT-Marge stark steigern. VW weiterhin durch Rückstellungen belastet.


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Pkw-Absatztrends 2016 ausgewählter Hersteller und Marktentwicklung wichtiger Regionen Im Kampf um die Absatzkrone der globalen Hersteller hat Volkswagen unter den Top-3 derzeit die größten Chancen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach auf Basis der Auswertungen von Geschäftsberichten und Marktkennzahlen des ersten Halbjahrs 2016. Im ersten Kalenderhalbjahr 2016 verteidigen die Wolfsburger nach einer Schätzung des CAM 1 den ersten Rang mit 5,04 Mio. PKW & LCV (+0,8%) gefolgt von Toyota (4,99, +1%) und General Motors (4,77, -1,8%). Volkswagen profitiert insbesondere vom guten Marktumfeld in Westeuropa und China. Während bei Volkswagen und Toyota mit leichten Zuwächsen gerechnet wird, sinken im abgelaufenen Kalenderhalbjahr bei GM leicht und Hyundai/Kia deutlich (-2,4%).

Dagegen zählen die drei deutschen Premiumhersteller Daimler (+10,3%), BMW (+5,8%) und Audi (+5,6%) nach 6 Monaten zu den Absatzgewinnern. Insbesondere Daimler schickt sich an auch im Gesamtjahr die Premiumkrone von BMW wieder zu übernehmen (vgl. Abbildung 1).

Finanzielle Performance

Insgesamt entwickelt sich die finanzielle Performance der betrachteten globalen Automobilhersteller ist im ersten Kalenderhalbjahr gut. Die EBIT-Marge 2 der sechs betrachteten globalen Hersteller liegt nach einer Schätzung des CAM im 1. Halbjahr 2016 im Mittel bei hohen 8,1 Prozent (YTD 2015: 8,3%). Zweistellige EBIT-Margen und Zuwächse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum können BMW (11,5%) und Toyota (10%) vorweisen. GM und Daimler erreichen ebenfalls hohe Konzernrenditen von 8,3 bzw. 7,3 Prozent, Daimler mit sinkender Tendenz. Volkswagen ist weiterhin durch Rückstellungen belastet und kommt mit 4,8 Prozent auf eine unterdurchschnittliche Rendite (vgl. Abbildung 2).

Marktentwicklung wichtiger Regionen

Im ersten Halbjahr 2016 konnten auf den globalen Märkten insbesondere in China und Westeuropa starke Zuwächse verzeichnet werden. China steigt demnach zweistellig um zwölf Prozent auf 10,6 Mio. Pkw, während das Wachstum in Westeuropa immerhin bei neun Prozent liegt. Dagegen ist in den USA nach Rekordabsatzzahlen in diesem Jahr nur eine leichte Steigerung um ein Prozent auf 8,6 Mio. Pkw & LCV zu beobachten. Neben Indien, das um vier Prozent auf gut 1,4 Mio. Pkw und LCV wächst, sind in Brasilien, Russland und Japan teils starke Rückgänge zu verzeichnen. So schrumpft der brasilianische Markt um 25 Prozent auf 1 Mio. Einheiten, Russland um 14 Prozent auf nur noch 0,7 Mio. und Japan um fünf Prozent auf 2,1 Mio. Pkw & LCV (vgl. Abbildung 3).

Für das Jahr 2016 wird insgesamt eine Abschwächung des Wachstums der globalen Märkte auf rund 2 Prozent auf etwa 78 Mio. Pkw erwartet. Der CAM-Prognose zufolge wird für China mit einem Pkw Wachstum von rund 7 Prozent auf 21,5 Mio. Pkw gerechnet. Auch für die USA wird von einem weiteren Wachstum von etwa zwei Prozent auf dann 17,9 Mio. Fahrzeugen (Pkw & LCV) ausgegangen. Westeuropa wird mit einem Volumen von 14 Mio. Pkw das mit sechs Prozent zweithöchste Wachstum aufweisen. Insbesondere der Brexit wird sich in der 2. Jahreshälfte bremsend auf das Wachstum auswirken. Dabei wird der deutsche Markt um 6% auf 3,4 Mio. Pkw & LCV wachsen.

Problematisch bleibt die Situation dagegen in Brasilien (-23%), Russland (-13%) und Japan (0%), wo mit deutlichen Rückgängen bzw. Stagnation zu rechnen ist. Insbesondere in Russland ist von stark sinkenden Pkw-Zulassungen auszugehen. Der japanische Markt wird bei etwa 4,2 Mio. Einheiten stagnieren. Indien wächst danach um 5% auf dann 2,9 Mio. Pkw & LCV.

Fazit

Insgesamt ist das 1. Halbjahr 2016 für die globalen Automobilhersteller aufgrund der wachsenden Kernmärkte China, USA und Europa bislang zwar gut verlaufen. In der zweiten Jahreshälfte mehren sich jedoch die Anzeichen für ein sich abschwächendes Wachstums. Zur Studie: Das Center of Automotive Management (CAM) analysiert seit dem Jahr 2004 die Performance der globalen Automobilhersteller. Auf Basis von Geschäftsberichten, von Markt- und Innovationskennzahlen wird die finanzielle, marktbasierte und innovationsbasierte Leistungskraft der Automobilhersteller analysiert und in den quartalsmäßig erscheinenden AutomotivePerformance-Studien veröffentlicht.

Automotive Performance 2016 - Anhang 1
Dr. Bratzel Center of Automotive Management GmbH & Co. KG