City-Elektroautos: Klein und sauber für die Stadt

Klein, wendig, ökologisch - mit diesen Merkmalen wollen elektrische Stadtautos punkten

Ein Beispiel ist das Start-up e.GO Mobile, das ein neues Auto auf den Markt bringt. Welche Chancen haben solche City-Flitzer?


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Da sie mit einer geringen Batteriekapazität auskommen, können sie günstig angeboten werden, erläutert Stefan Bratzel, Professor für Automotive Management an der Fachhochschule der Wirtschaft. „Allerdings benötigen die Fahrzeuge zum Laden in der Stadt eine ausreichende Infrastruktur.” Der Preis spiele eine wichtige Rolle, da reine Stadtmobile als Zweit- oder Drittfahrzeuge gekauft werden. Den e.GO Life 20 gibt es ab 15.900 Euro.

Innovatoren wie Streetscooter, die die neuen Posttransporter bauen, oder e.GO Mobile erhöhten den Druck auf traditionelle Hersteller, sagt Bratzel. Er geht davon aus, dass das Angebot an preiswerten E-Stadtautos weiter steigen wird. „Die Fahrzeuge werden vor allem dann wichtig, wenn Städte nur noch lokal emissionsfreie Autos reinlassen, was in ein paar Jahren auch in Deutschland passieren kann.”

Treten die neuen Hersteller aus ihrer Kleinserie in eine Großserie über, verkaufen also mehr als 50.000 Fahrzeuge pro Jahr, sehe die Sache wieder anders aus. „Dann kommen die neuen Unternehmen unter Druck, denn traditionelle Hersteller haben bei Großproduktionen durch ihre gute Infrastruktur bessere Karten”, sagt Bratzel.

Kleine Hersteller wie e.GO könnten die Industrie wachrütteln. Sie entwickeln flexibler, gezielter und schneller. Der Nachteil: ihr nicht vorhandenes oder kleines Servicenetz. „Elektrische Stadtautos von Kleinherstellern sind Nischenfahrzeuge und vor allem für Flotten wie Paket- oder Pflegedienste interessant, da diese nicht unbedingt auf externe Servicedienste angewiesen sind”, sagt Andreas Radics von der Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors.

In Nischen sieht er kurz- und mittelfristig eine Chance. „Bei der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen werden kleine Hersteller durch die komplexen Systeme in ein paar Jahren aber an ihre Grenzen stoßen”, sagt Radics. Elektrofahrzeuge werden seiner Meinung nach in der Stadt Autos mit reinem Verbrennungsmotor langfristig verdrängen. „Wichtiger als die Antriebsart wird aber ein umfassendes Mobilitätsangebot sein”, sagt er. „In Zukunft wird es nicht vorrangig um ein Auto im eigenen Besitz gehen, sondern um ganzheitliche Mobilität, eine intelligente Verknüpfung von Fahrzeugen und weiteren Dienstleistungen jeweils für den individuellen Bedarf.”

Wer sich ein E-Auto zulegen will, sollte darauf achten, dass er das Fahrzeug entweder zu Hause oder am Arbeitsplatz laden kann. „Darüber hinaus sollte vorab geprüft werden, für welchen Zweck der Fahrer das Auto benötigt und für wie viele Wege”, sagt Anja Smetanin vom Auto Club Europa (ACE). Ein E-Auto lohne sich besonders für Pendler, die täglich 30 bis 50 Kilometer Fahrweg zurücklegen müsse, also bis zu rund 100 Kilometer pro Tag.

Dafür reichen die meisten Akkukapazitäten aus. Vor dem Kauf fahren Interessenten das Elektroauto am besten Probe unter realen Bedingungen. Denn die Reichweitenangaben in den Prospekten sind nicht in jedem Fall zuverlässig. „Dabei sollte man auch eine Reserve für einen zeitweise höheren Verbrauch einplanen, wie im Winter durch die Heizung oder eventuelle Umleitungen aufgrund von Baustellen”, sagt Smetanin. Wichtig sei aber auch der gezapfte Strom. Denn ein E-Auto fährt nur dann ökologisch, wenn es auch mit Ökostrom betankt wird.

Zehn aktuelle Elektro-Stadtautos

BMW i3: Er leistet zwischen 125 kW/170 PS und 135 kW/183 PS, fährt bis zu 160 km/h schnell und kommt mit einer Akkuladung bis zu 290 Kilometer weit. Preis: ab 37.550 Euro.

Citroën C-Zero: Der Franzose bietet vier Türen, einen 166 Liter fassenden Kofferraum und einen Motor mit 49 kW/67 PS. Damit fährt er bis zu 130 km/h schnell und kommt mit einer Batterieladung bis 150 Kilometer weit. Preis: ab 21.800 Euro.

e.GO Life: Den Zweitürer mit vier Sitzplätzen gibt es in drei verschiedenen Leistungsklassen mit 20 kW/27 PS, 40 kW/54 PS oder 60 kW/82 PS. Damit fährt das in Aachen gebaute Auto bis zu 154 km/h schnell. Die Reichweite liegt zwischen 136 und 154 Kilometer. Preis: ab 15.990 Euro.

Ford Focus Electric: Seinen kompakten Focus bietet Ford auch als Electric an. Mit dem 108 kW/147 PS starken E-Motor fährt der Focus bis zu 137 km/h schnell. Der Akku soll für 225 Kilometer reichen. Preis: ab 34.900 Euro

Kia Soul Electric Vehicle: Bis zu 250 Kilometer Reichweite will der Koreaner aufbieten. Der Viertürer fährt bis 145 km/h schnell und kostet mindestens 29.490 Euro.

Nissan Leaf: Er ist das meistverkaufte Elektroauto der Welt. Seine E-Maschine leistet 110 kW/150 PS und beschleunigt den Viertürer auf 144 km/h. Bis zu 378 Kilometer schafft der Leaf mit einer Akkuladung. Preis: ab 31.950 Euro.

Renault Zoe: Dieser Franzose war 2017 in Deutschland das meistverkaufte E-Auto. 4323 Kunden entschieden sich für den Viertürer mit 68 kW/92 PS, 135 km/h Spitzengeschwindigkeit und einer Reichweite von bis zu 400 Kilometer. Preis: ab 30.100 Euro.

Smart Fortwo ED: Mit 60 kW/82 PS fährt der Zweisitzer bis zu 130 km/h schnell. Eine eine Akkuladung reicht für maximal 160 Kilometer. Preis: ab 21.940 Euro.

Smart Forfour ED: Hier gibt es vier Türen und vier Sitzplätze. Der E-Motor mit 60 kW/82 PS treibt den Stadtwagen auf bis zu 130 km/h. Bei maximal 155 Kilometern liegt die Reichweite. Preis: ab 22.600 Euro.

VW eUp: Den Up gibt es auch mit Elektroantrieb. Der eUp leistet 60 kW/82 PS, ist maximal 130 km/h schnell und kommt mit einer Akkuladung bis zu 160 Kilometer weit. Preis: ab 26.900 Euro.

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