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Mit dem Erhalt der im Lockdown entstandenen Pop-Up-Radwege findet sich der Fahrradhype auch im Stadtbild wieder. „Die Zeit war für den Radverkehr nie so günstig“, so die Einschätzung von Tilman Bracher, dem langjährigen Leiter des Forschungsbereichs Mobilität am Difu und Autor der Publikation. „Es gibt Handlungsdruck, Fördermittel, Wertewandel, Innovationen und immer mehr Beschlüsse und Konzepte.“ Allein die Fördermittel des Bundesverkehrsministeriums betragen für die Jahre 2020 bis 2023 1,4 Mrd. Euro.
Trotzdem geht die Wende sehr langsam voran: In den Kommunen fehlt es vielerorts noch an umsetzbaren Projekten, Personal oder notwendigen Eigenmitteln. Das Straßenverkehrsrecht und andere Normen blockieren Veränderungen, die den Vorrang des Autoverkehrs einschränken und den notwendigen Wandel einleiten könnten.
Die neue Veröffentlichung der Edition Difu „Radverkehr und Verkehrswende. Eine Geschichte von Gegenwind und Rückenwind“ zeigt mit Blick auf die Historie das Potenzial des Radverkehrs und erläutert, wie der starke Fokus aufs Auto in der aktuellen Straßenverkehrsordnung zustande kam. Die Publikation verdeutlicht darüber hinaus, warum eine Stärkung des Radverkehrs nicht ausreichen wird, solange der Autoverkehr seine Privilegien behält.
Auch hochaktuelle Veränderungen im Radverkehr, wie Pop-Up-Radwege und aktuelle Förderprogramme, werden in der Publikation in den historischen und wissenschaftlichen Kontext eingeordnet. Die neue Difu-Veröffentlichung bietet fundiertes Wissen zum Thema Radverkehr und Verkehrswende. Sie zeichnet nach, wie der Radverkehr von heute aus den Entscheidungen von gestern entstanden ist und was das für das zukünftige Handeln bedeutet.