E-Mobilität in Deutschland.

Bilanz der Automobilhersteller Jan-Mai 2020.

Deutsche Automobilhersteller überdurchschnittlich beim Elektroanteil in 2020 (Jan-Mai).


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Verdopplung des Elektrofahrzeugabsatzes (BEV, PHEV) in Deutschland auf 220.000 Pkw erwartet.

Das Konjunkturpakt der Bundesregierung fördert die Elektromobilität in Deutschland in besonderer Weise. Davon profitieren die Automobilhersteller abhängig von ihrem Produktportfolio jedoch unter-schiedlich. Eine aktuelle Analyse der Neuzulassungen von Elektroautos in den ersten vier Monaten 2020 zeigt, dass die deutschen Premiummarken insbesondere beim Absatz von Plug-in-Hybriden (PHEV) führend sind. BMW, Mercedes und Audi verkaufen zwischen 7,0 und 8,3 Prozent ihrer Fahr-zeuge als PHEV und damit fast doppelt so viel wie im Bundesdurchschnitt (3,9%).

Dagegen ist beim Absatz von reinen Elektrofahrzeugen (BEV) in Deutschland VW der Marktführer. Die Marke VW konnte von Januar bis Mai 9.090 reine Elektrofahrzeuge absetzen und damit bereits mehr als im gesamten Jahr 2019. VW erreicht einen BEV-Anteil von 4,9 Prozent an allen VW-Verkäufen in Deutschland. Bei Audi macht der BEV-Anteil 3,3, bei BMW 2,6 und bei Mercedes lediglich 0,4 Prozent aus. Dagegen sind bereits 9,5 Prozent der Porsche Verkäufe in Deutschland BEVs (Taycan). Das zeigen die neuesten Auswertungen des „Electromobility Report 2020“ des Center of Automotive Manage-ment (CAM) in Bergisch Gladbach, indem die Markt-, Absatz- und Innovationstrends der E-Mobilität regelmäßig bilanziert werden.

Bei der reinen Elektromobilität sind neben VW der französische Hersteller Renault und Tesla die ab-satzstärksten Marken gefolgt von Audi und Hyundai. Dabei ist der BEV-Anteil von Importeursmarken wie Tesla (100%), Renault (15,1%) oder Hyundai (7,0%) weit überdurchschnittlich (vgl. Abbildung 1). Insgesamt wurden in den ersten vier Monaten in Deutschland 36.188 BEV neu zugelassen, was einem Wachstum von 43 Prozent zum Vorjahreszeitraum entspricht.

Die PHEV-Neuzulassungen haben sich in den ersten vier Monaten in Deutschland fast verdreifacht auf 38.792 Pkw. BMW und Mercedes mit fast 6.700 Pkw sowie Audi (5.782) sind die PHEV-Marktführer deutlich vor Volvo, VW und Mitsubishi. Bei Volvo machen PHEVs bereits fast 23 Prozent, bei Mitsubishi 15 und bei Porsche 11 Prozent am Gesamtabsatz in Deutschland aus (vgl. Abbildung 2).

Insgesamt wurden in der kombinierten Gesamtbilanz von BEV und PHEV bislang 74.980 Elektrofahr-zeuge in Deutschland neu zugelassen, was einem Zuwachs von 92 Prozent entspricht (Jan-Mai 2020). Marktführer sind die deutschen Herstellermarken VW (12.590), BMW (8.779), Audi (8.537) und Mer-cedes (7.056) gefolgt von Renault (5.618) und Tesla (4.262). Den höchsten Elektroanteil besitzt neben Tesla und Smart (jeweils 100%) derzeit überraschend Porsche mit 20,4 Prozent. Es folgen Renault (15,1%), Mini (12,5%) und Kia (11,7%). Weit überdurchschnittlich zum Elektroanteil in Deutschland von 7,6 Prozent schneiden auch BMW (10,9%) und Audi (10,3%) ab. Aufgrund des geringen BEV-Anteils kommt Mercedes bislang nur auf einen Elektroanteil von 7,4 Prozent. Umgekehrt kommt die Marke VW – mit einem geringeren PHEV-Anteil – auf 6,8 Prozent Elektroanteil.

Hierzu Studienleiter Stefan Bratzel:

„Die durch das Konjunkturpaket initiierten zusätzlichen Förderungen und Steuervorteile werden der Elektromobilität in diesem Jahr einen weiteren starken Schub verleihen. CAM rechnet für das Jahr 2020 mit einer Verdopplung des E-Fahrzeugabsatzes auf rund 220.000 Pkw und einer weiteren deutlichen Steigerung im Folgejahr. Die Absatzzahlen in Deutschland zeigen, dass die deutschen Automobilher-steller bei der Elektromobilität besser sind als ihr Ruf und auch weiterhin vom Markthochlauf profitieren können. Allerdings liegt mit Ausnahme von VW der Fokus derzeit noch stark bei Plug-in-Hybriden, bei denen die deutschen Premiumhersteller bereits ein breites Modellangebot besitzen. Plug-in-Hybride, die vielfach als Dienstwagen verkauft werden, leisten jedoch häufig keinen positiven Klimabeitrag auf-grund der großen Diskrepanz zwischen den Norm- und Realverbräuchen. Entsprechend muss durch künftige Regulation sichergestellt werden, dass PHEV-Käufer Förderungen und Steuervorteile nur er-halten, wenn diese Fahrzeuge durch ein entsprechendes Fahr- und Ladeverhalten niedrige CO2-Reale-missionen aufweisen.“

Electromobility Report

Im CAM Electromobility Report werden regelmäßig der E-Mobilitätsmarkt und die Absatzentwicklung der Auto-mobilhersteller analysiert. Im Mittelpunkt stehen die Kernmärkte China, USA und die Europäische Union. Unter Anderem werden unter Berücksichtigung von Schlüsselfaktoren wie Ladeinfrastrukturen, Regularien, Modellpa-letten und den E-Mobilitätsstrategien der OEM verschiedene Markthochlaufszenarien für 2025/2030 entworfen. Der Bericht nutzt verschiedene Methoden und Informationsquellen wie beispielsweise die Datenbanken CAM Au-tomotiveINNOVATIONS und -PERFORMANCE, Web-Recherchen und Experteninterviews, um Entscheidungsträ-gern zuverlässige Einblicke in die Elektromobilität zu bieten.

E-Mobilität in Deutschland. - Anhang 1
Center of Automotive Management (CAM)