Elektrisch auf Linie

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Workshop in Bonn informierte über Elektrobusse im Alltagseinsatz

Bei den Stadtwerken Bonn fand am Mittwoch, 5. Oktober, der Workshop „Elektrobusse im Linienverkehr“, organisiert von ElektroMobilität NRW, statt. Die Stadtwerke Bonn, Münster, Osnabrück und Oberhausen berichteten von ihren Erfahrungen mit den im regulären Linienverkehr betriebenen Elektrobussen. Die Bushersteller Sileo GmbH, ebe EUROPA GmbH, VDL Bus & Coach, EBUSCO präsentierten ihre vollelektrischen Busse.


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Die rund 90 Besucherinnen und Besucher konnten im Rahmen der Veranstaltung an Probefahrten teilnehmen. Der Workshop wurde durch Vorträge zur Marktentwicklung, technischen Entwicklungen und Fördermöglichkeiten abgerundet.

Überblick über das aktuelle Portfolio vollelektrischer Busse

Nach den Begrüßungen durch Heinz Jürgen Reining, Geschäftsführer der Stadtwerke Bonn Bus und Bahn, Karin Paulsmeyer, Leiterin der Abteilung „Grundsatzfragen der Mobilität, Luftverkehr, Schifffahrt, Logistik, Eisenbahnen, ÖPNV“ im NRW-Verkehrsministerium, und Dr. Matthias Dürr, Leiter ElektroMobilität NRW, gab Dieter Hanke vom OmnibusSpiegel einen Überblick über das aktuelle E-Bus-Portfolio vollelektrischer Busse: Insgesamt gibt es auf dem europäischen Markt ca. 30 verschiedene Hersteller für elektrische Busse. Angeboten werden Standardfahrzeuge von 12m Länge, Gelenkzüge, Doppelgelenkbusse und Midibusse. Die großen deutschen Hersteller haben noch keine E-Bus-Modelle auf den Markt gebracht, diese jedoch für die nahe Zukunft angekündigt.

Kommunaler Busbetreiber berichten aus dem Einsatz vollelektrischer Busse in Linienbetrieb

Heinz Jürgen Reining von den Stadtwerken Bonn berichtet, dass die Stadtwerke Bonn seit diesem Jahr sechs vollelektrische E-Busse im regulären Linienbetrieb einsetzt. Ausgangspunkt war das von der EU geförderte Projekt ZeEUS (Zero Emission Urban Bus Systems). In Münster, so Eckhard Schläfke von den Stadtwerken Münster, setzt man auf dezentrale Ladestationen an Wendepunkten der Linien. Das sogenannte Opportunity Charging erlaubt es kleinere Batterien einzusetzen, die mehrmals am Tag nachgeladen werden. Joachim Kossow von den Stadtwerken Osnabrück kann bereits auf Erfahrungen aus fünf Jahren Betrieb zurückblicken. Die E-Busse erbringen dort eine Jahreslaufleistung von 30 000 km. Aus Oberhausen berichtete Werner Overkamp von der STOAG Stadtwerke Oberhausen GmbH: „Durch den Einsatz von Elektrobussen nimmt die Attraktivität des ÖPNV weiter zu.“ Interessant ist weiter, dass es keine Herstellerpriorität gibt. „Wir haben uns für Elektromobilität entschieden, und nicht für einen Produzenten“, so ein Teilnehmer. Die SWB fahren Sileo-Busse, Münster setzt auf VDL Bus & Coach, Osnabrück fährt mit Bussen von PVI Oreos und Oberhausen arbeitet mit Solaris Bus und Coach S.A zusammen. Grundsätzlich planen alle Teilnehmer einen Ausbau der Elektromobilität.

Hersteller gaben einen Überblick über ihre Fahrzeuge

Die Hersteller bieten eine große Vielfalt an Antriebsvarianten und Ladekonzepten. Sileo realisiert die Reichweite von 200 km mit Übernachtladung. VDL Bus & Coach setzt auf kleinere Batterien und Opportunity Charging während des Linienbetriebs. Die Ladung kann optional auch über einen Pantographen als (Schnell)Lader erfolgen. Auch EBUSCO hat Opportunity Charging als Option gewählt und legt viel Wert auf den Leichtbau der Busse. ebe EUROPA GmbH setzt als einziger der vier Hersteller statt eines zentralen Elektromotors auf die Variante mit zwei Radnabenmotoren ein.

Anschließend konnten die Teilnehmer auf Probefahrten die E-Busse live erleben.

Informationen über Fördermöglichkeiten

Annette Randhahn (VDI/VDE Innovation + Technik GmbH) und Oliver Braune (NOW GmbH) erläuterten die verschiedenen Fördermöglichkeiten des Bundes, namentlich Programme des Bundesumweltministeriums (BMUB) und des Bundesverkehrsministeriums (BMVI). Das BMUB beabsichtigt, Verkehrsunternehmen bei der Markteinführung serienreifer Modelle zu unterstützen. Denkbar sei die Förderung der Investitionsmehrkosten von Fahrzeugen sowie begleitender Investitionen. Oliver Braune stellte das Förderprogramm des BMVI vor: Es bestehen Fördermöglichkeiten für Beschaffung, Konzepte und Forschung. Weitere Informationen finden Interessierten im Internet unter www.elektromobilitaet.nrw.de

Stand der Technik und der Blick über die E-Busse hinaus

In der Nachmittagssession lag der Fokus auf technischen Komponenten der Busse, mit dem Schwerpunkt Traktionsbatterie und Antriebsmotor. Thomas Baumann vom TÜV Rheinland erläuterte in seinem Vortrag Beurteilungsmaßstäbe für Batterien. Daniel Lautensack von der ABB AG informierte über elektrische Antriebssysteme sowie verschiedene Ladelösungen. Anschliessend berichtete Prof. Dr. Achim Kampker über neue Entwicklungen der StreetScooter GmbH. Der unabhängige Bus-Experte Dr. Reiner Nikula leitete das abschließende Get-together mit seinem Vortrag „Elektromobilität zu Wasser und in der Luft“ ein. Er zeigte auf, dass die Elektromobilität auch in anderen Verkehrsbereichen längst Einzug gehalten hat und setzte so einen so unterhaltsamen wie auch informativen Schlusspunkt. Dr. Matthias Dürr zog ein rundum positives Fazit. „Um das Ziel emissionsfreier Städte zu erreichen ist der ÖPNV unerlässlich. Hier spielen vollelektrische Busse eine entscheidende Rolle. Es wird eine Neuauflage unserer Veranstaltung geben.“

Stadtwerke Bonn GmbH direkter Link zum Artikel