„Elektromobilität – Erfahrungen, Konzepte & Perspektiven“

„Elektromobilität – Erfahrungen, Konzepte & Perspektiven“
„Elektromobilität – Erfahrungen, Konzepte & Perspektiven“

Die Elektromobilität zählt zu einer der wichtigsten Zukunftstechnologien überhaupt

Etwa 30 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen heute auf den Verkehrssektor. Dabei kann die Elektromobilität einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten und steht folglich nicht selten im Zentrum der Beantwortung vieler Mobilitätsfragen.


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Landkreise, Städte und Gemeinden sind nicht nur wichtige Akteure für die Verkehrs- und Infrastrukturplanung, sie agieren auch direkt an der Schnittstelle zwischen Bürgern auf der einen und dem Markt auf der anderen Seite. Hierdurch können Sie beim Thema Elektromobilität eine wichtige Vorreiterrolle und Vorbildfunktion einnehmen. Neben elektrisch betriebenen Personenkraftwagen kommen zudem immer häufiger E-Nutzfahrzeuge zum Einsatz.

Auch wenn sich verschiedene Akteure auf den unterschiedlichsten Ebenen seit geraumer Zeit mit dem Dauerthema Elektromobilität befassen, entstehen doch fortwährend neue Fragestellungen. Was ist der aktuelle Stand der Entwicklungen? Welche weiteren Informationsmöglichkeiten bezüglich dieses Themas gibt es? Ist die Elektromobilität nur eine Zwischenlösung? Und wie kann die Elektromobilität, beginnend bei der Energieerzeugung, über die Speicherung, bis hin zum Laden des E-Fahrzeugs, in verknüpften Konzepten gedacht werden?

Diese Themenfelder wurden interessierten Bürgermeistern und Kommunalvertretern aus Mittel- und Unterfranken auf einer gemeinsamen Informationsveranstaltung der Bezirksregierungen am 31. Oktober 2019 in der Karl-Knauf-Halle in Iphofen, mit einer Mischung aus Fachvorträgen und Berichten aus der Praxis, präsentiert.

In seiner Begrüßungsrede warb Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann dafür, dass angesichts eines stark zunehmenden Verkehrsaufkommens im kommenden Jahrzehnt, das Thema Mobilität in seiner gesamten Bandbreite stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken müsse: „Für ein wachsendes Mobilitätsbedürfnis müssen effiziente, nachhaltige und klimaschonende Verkehrsmittel und -Infrastrukturen bereitgestellt werden, und zwar zu vertretbaren Kosten“.
Dies schaffe aber auch fortwährend Informationsbedarf. An diesem Punkt setze die Regierung mit der Fachtagung an.

Daran anknüpfend stellte Dr. Guido Weißmann von Bayern Innovativ die Frage, ob die Elektromobilität nur eine Zwischenlösung sei. Von Kritikern werde Wasserstoff bzw. die Brennstoffzellentechnologie häufig als nächste Technologiestufe angepriesen. Dr. Weißmann würdigte diese Technologie als wichtiges Element in der Energiewende, sah ihre Zukunft allerdings bevorzugt als Speichermedium, in der Industrie und im Schwerlastverkehr. Batteriefahrzeuge würden bei Betrachtung der Energieeffizienz – „von der Erzeugung bis zur Nutzung“, im Individualverkehr deutlich besser abschneiden.

Eine noch relativ junge Möglichkeit sich über derartige Sachverhalte zu informieren stellte Rita Haas von LandSchafftEnergie vor. Mittels Online-Schulungen, sogenannten „Webinaren“, können sich Interessierte auch ohne lange Anfahrtswege, zumeist sogar kostenlos, kundig machen. Neben dem eigenen Portfolio an Webinaren, gab sie auch einen Überblick über Angebote anderer Organisationen.

Der daran anschließende Beitrag von Dr. Hans-Peter Ebert von ZAE Bayern markierte den Schlusspunkt des ersten Teils der Veranstaltung, in dem allgemeine Ausführungen zum Themenkomplex Elektromobilität behandelt wurden. Dr. Ebert verdeutlichte, wie über eine intelligente Sektorkopplung – beispielsweise eine Verbindung von Energieerzeugung, Speicherung und Mobilität - das eigene Elektrofahrzeug zur Gewährleistung der allgemeinen Netzstabilität dienen kann. Hierzu müsse man jedoch die nötigen technischen, regulatorischen und marktwirtschaftlichen Weichen stellen.

Der zweite Teil der Veranstaltung, der von Berichten aus der kommunalen Praxis geprägt war, wurde von Cordula Kuhlmann und ihrer Kollegin Katharina Edelmann vom Landratsamt Bad Kissingen eingeleitet. Sie stellten den merklich interessierten Teilnehmern das interkommunale Elektromobilitätskonzept des Landkreises Bad Kissingen vor, dessen Erstellung im Februar 2017 beschlossen worden war und im Oktober 2019 seine Fertigstellung fand. Als nächsten Schritt wird nun anstehen, aus dem „druckfrischen Gesamtkonzept Einzelkonzepte für jede Kommune“ zu schnüren. Als Ratschlag gab Cordula Kuhlmann den Anwesenden mit auf den Weg, alle Akteure bei solch einer Konzepterstellung und -umsetzung mit „ins Boot zu nehmen“.

Als bekannter Pionier der Energiewende stellte Norbert Zösch des Stadtwerks Haßfurt die zahlreichen eigenen Errungenschaften und damit eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Erzeugung, Verwendung und Vernetzung von Erneuerbaren Energien dar. Die Stromerzeugungsbilanz des Unternehmens weißt im Jahr 2018 weit über 200 Prozent erneuerbaren Energieanteil aus. Darüber hinaus gibt es in Haßfurt zahlreiche Projekte und Ansätze einer nachhaltigen Energieversorgung: Die Unterstützung einzelner Haushalte bei der regenerativen Stromversorgung, die Nahwärmeversorgung im örtlichen Baugebiet, das Erdgas-Blockheizkraftwerk im Krankenhaus sowie die eigene Power-to-Gas-Anlage sind nur einige Beispiele, welche in zahlreichen Forschungskooperationen verwirklicht wurden.

Bereits mehrjährige Erfahrungen in der Nutzung von kommunalen E-Fahrzeugen haben die Stadtreiniger der Stadt Würzung, wie Frank Stumpf, tätig im Nachhaltigkeitsmanagement, berichtete. Er warf einen kritischen Blick auf das Thema Elektromobilität und stellte auch Nachteile dieser Technologie heraus. So gestalte sich beispielsweise besonders bei Spezialfahrzeugen wie sie die Stadtreiniger benötigen die Beschaffung der Fahrzeuge mitunter als schwierig und kostspielig.

Zum Abschluss referierte Rainer Kleedörfer von der N-ERGIE über verschiedene Aspekte der Elektromobilität aus der Perspektive eines Netzbetreibers. Er betonte die Relevanz einer richtig adjustierten Ladeinfrastruktur für die regionale Mobilitätswende und zeigte Vorteile von gegründeten Netzwerken zur Errichtung und Erhaltung solch einer Infrastruktur auf. Am Beispiel eines Projektes in Wendelstein, bei dem 84 ausgediente Fahrzeugbatterien zu einem großen Batteriespeicher zusammengeschlossen wurden und so zur Sicherstellung der Stabilität im Stromnetz beitragen, zeigte er eine Option zur Weiterverwendung der häufig in der Kritik stehenden Akkus auf.

Neben den fachlichen Informationen und den Berichten aus der kommunalen Praxis stellte die Veranstaltung noch ausreichend Raum für einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch abseits der einzelnen Vorträge bereit.

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