Elektromobilität internationalen Vergleich (Update Februar 2016)

Marktanteile von Elektromobilität im globalen Vergleich: Deutschland nur im Mittelfeld

Top-5 der Leitmärkte: China, USA, Niederlande, Norwegen, Großbritannien

Die Entwicklung der E-Mobilität kommt bislang nur in wenigen Ländern voran. Gemessen an den Marktanteilen von E-Autos liegen kleine Länder wie Norwegen und die Niederlande weit vorn, wo EAutos in 2015 bereits rund 23 bzw. 10 Prozent an den Neuwagenzulassungen ausmachen. Auch Schweden, Dänemark und die Schweiz liegen deutlich über dem E-Auto Mittelwert von Westeuropa (EU15+EFTA) von 1,4 Prozent (vgl. Abb. 1).


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Unter den großen traditionellen Automärkten liegen Frankreich und Großbritannien vorn, bei denen sich in 2015 der E-Auto Marktanteile auf 1,2 bzw. 1,1 Prozent der Neuzulassungen fast verdoppeln. Deutschland liegt wie die USA im globalen Mittelfeld mit rund 0,7 Prozent neu zugelassener Elektrofahrzeuge. Rückläufig verlief die Entwicklung in den USA und Japan. Während in den USA der E-Autoanteil an den Neuwagenzulassungen von 0,73 auf 0,66 Prozent zurückging, kommt Japan nach vorläufigen Zahlen nur noch auf einen E-Autoabsatz von rund 25.000, was einem Marktanteil von 0,6 Prozent entspricht. Dagegen liegt der Anteil der E-Mobilität in China, dem größten Automarkt der Welt, bereits bei rund 1 Prozent und ist angesichts starker Förderkulissen bzw. Rahmenbedingungen in den letzten Monaten stark ansteigend.

Auffallend ist neben China im letzten Jahr die Entwicklung in den Niederlanden, die nicht nur hinsichtlich des Marktanteils zu den internationalen E-Auto Leitmärkten aufgestiegen sind. Mit einer Verdreifachung der Pkw-Neuzulassungen auf über 43.000 E-Autos liegt Niederlande dank umfangreicher Anreizstrukturen nach China (207.000) und den USA (115.000) auf Rang 3 der Länder mit den meisten Elektroauto-Neuzulassungen. Die Top-5 Länder komplettieren Norwegen und Großbritannien mit 34.000 bzw. 28.000 Neuzulassungen. Global ist der E-Automarkt (Pkw) nach vorläufigen Schätzungen des CAM vor allem dank China um rund 75% auf rund 560.000 Pkw gewachsen.

"Für ein nachhaltiges Wachstum der Elektromobilität braucht es vor allem eine Kombination von Innovationen im Bereich Elektromobilität der Automobilindustrie sowie ein Gesamtkonzept von ordnungspolitischen Rahmenbedingungen und finanziellen Anreizstrukturen", so Studienleiter Stefan Bratzel. "Die viel diskutierten Kaufprämien in Deutschland greifen deutlich zu kurz."

In erster Linie sind die Hersteller sind gefordert, die Wettbewerbsfähigkeit von Elektroautos im Vergleich zu konventionellen benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeugen darzustellen. Hierzu müssen Innovationen zur Erhöhung der Reichweite und zur Reduzierung der (Batterie-)Kosten und damit des Endkundenpreises umgesetzt werden, die bei Kunden "Begehrlichkeit" auslösen.

Zweitens wird sich die Elektromobilität nicht durchsetzen solange keine ausreichend dichte (Schnell)Ladeinfrastruktur existiert. Bislang fehlt es für mögliche Betreiber - wie Energieversorger - an soliden Geschäftsmodellen, die Investitionen rechtfertigen. Hier erscheinen öffentliche Förderungen im Verbund mit der Automobilindustrie als sinnvoll.

Drittens ergibt Elektromobilität im Vergleich zum Verbrennungsmotor ökologisch nur dann wirklich einen Mehrwert, wenn der Strom zur Ladung aus regenerativen Quellen stammt. Entsprechende Rahmenbedingungen sind auch staatlicherseits zu schaffen. Schließlich sind ordnungspolitische und finanzielle Anreizstrukturen zu schaffen, die umweltverträgliche (Auto-)Mobilität bevorzugen. Grundsätzlich können dabei auch Bonus-Malus-Systeme in Erwägung gezogen werden, so dass eine staatliche Ausgabenneutralität möglich ist. Das Center of Automotive Management (CAM) untersucht regelmäßig im Bereich der „Elektromobilität“ die Innovationen der Automobilhersteller sowie die Absatzentwicklungen und Trends in wichtigen automobilen Leitmärkten. Analysiert werden u.a. die fahrzeugtechnischen Neuerungen von über 30 Automobilgruppen sowie die Absatztrends und Rahmenbedingungen in relevanten Ländern.

Elektromobilität internationalen Vergleich (Update Februar 2016) - Anhang 1
Center of Automotive Management GmbH & Co. KG