Gemeinsames Ziel: Ausbau und Netzintegration einer Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Vorbereitungen für sechs Standorte an Autobahnraststätten

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und das Ministerium für Verkehr in Baden-Württemberg sowie die Netze BW GmbH und die Daimler Truck AG haben heute (30. April 2024) einen Letter of Intent zur Netzintegration von Ladeinfrastruktur für batterieelektrische schwere Nutzfahrzeuge an Autobahnen in Baden-Württemberg unterzeichnet.


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Elektromobilität spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, CO2-Emissionen im Verkehr zu reduzieren und die Klimaschutzziele zu erreichen. Dabei gewinnen batterieelektrische Antriebe auch im Bereich der Nutzfahrzeuge zunehmend an Bedeutung. Grundvoraussetzung für die Etablierung von Elektro-Lastverkehr ist der Aufbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur. Dafür müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Besonders mit Blick auf die Netzintegration der Lade-infrastruktur ist es wichtig, frühzeitig potenzielle Standorte auszumachen. Netzanschlüsse müssen geplant, Netze ertüchtigt werden. Im Bereich Schwerlastverkehr werden hohe Ladeleistungen benötigt. Der dafür notwendige Anschluss an das Hochspannungsnetz braucht Zeit.

Vorausschauende und bedarfsgerechte Planung

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat sich deshalb jetzt mit dem Ministerium für Verkehr in Baden-Württemberg, der Netze BW GmbH und der Daimler Truck AG dazu abgestimmt. Im Ergebnis konnten erste Standorte im Fernverkehr ausgemacht werden, an denen ein Bedarf zu erwarten und ein Ausbau der elektrischen Infrastruktur zielführend ist. Im Fokus stehen die Autobahnraststätten Bruchsal (Bundesautobahn 5), Kraichgau (Bundesautobahn 6), Hohenlohe (Bundesautobahn 6), Illertal (Bundesautobahn 7), Denkendorf (Bundesautobahn 8) und Jagsttal (Bundesautobahn 81).

Netze BW will hier den erforderlichen Netzausbau vorbereiten. Ein Baubeginn ist dann an einen konkreten Versorgungs- und Anschlusswunsch geknüpft.

Verzahnung der Maßnahmen von Land und Bund

Mit dem gemeinsamen Letter of Intent bringen die Unterzeichner zum Ausdruck, dass sie diese vorausschauenden und vorbereitenden Maßnahmen begrüßen und die Standorte bei ihren zukünftigen Aktivitäten zum flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur berücksichtigen. Ebenso wird eine Optimierung von Genehmigungsprozessen und eine enge Verzahnung der in Baden-Württemberg laufenden Maßnahmen mit den Aktivitäten des Bundes zum Aufbau eines deutschlandweiten Netzes unterstützt.

Stimmen zum Letter of Intent

Thekla Walker, Energieministerin Baden-Württemberg: „Schwerlastverkehr trägt einen maßgeblichen Anteil zum CO2-Ausstoß im Straßenverkehr bei. Das muss sich ändern. Mit dem Ausbau der Elektromobilität auch in diesem Bereich machen wir uns unabhängiger von fossilen Brennstoffen, gehen wir einen wichtigen Schritt in der Energiewende und können so viel für den Klimaschutz erreichen. Umso wichtiger ist es, jetzt in die Planung zu gehen und den Aufbau und Anschluss der notwendigen Infrastruktur in die Wege zu leiten.“

Winfried Hermann, Verkehrsminister Baden-Württemberg: „Mit neuen Antrieben werden die Transporte klimaschonender. Dabei kommt einer ausreichenden Ladeinfrastruktur eine Schlüsselrolle zu. Das hat eine vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebene Studie eindrucksvoll dargestellt. Diese Aufgabe kann die öffentliche Hand nicht alleine bewältigen. Einen erheblichen Teil müssen Unternehmen und Energieversorger leisten. Im nächsten Schritt geht es nun darum, Hemmnisse aus dem Weg zu schaffen und die nötigen Maßnahmen auch in der Fläche umzusetzen. Um hier voranzukommen, werden wir alle relevanten Akteure an einen Tisch holen.“

Dr. Martin Konermann, Technischer Geschäftsführer Netze BW GmbH: „Für das unterwegs Laden von elektrischen Lastkraftwagen an Autobahnen wird eine Ladeleistung von mehr als 30 Megawatt für große Rastplätze benötigt. Für so eine hohe Leistung muss ein Hochspannungsanschluss gebaut werden. Zudem müssen die Flächen entlang der Autobahnen gesichert werden. Beides sind Prozesse, die mit Planung und Genehmigung in Summe fünf bis zehn Jahre dauern können. Es ist somit entscheidend, frühzeitig mit der Planung und Errichtung solcher Lademöglichkeiten zu beginnen.“

Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck AG, verantwortlich für Truck Technology: „Der Wandel zu CO2-freiem Transport ist eine riesige Herausforderung für unsere Industrie. Wir bei Daimler Truck sehen darin aber auch eine riesige Chance – und die wollen wir nutzen. Bereits heute sind batterie-elektrische Lkw für den Verteilerverkehr in Serienproduktion und Ende des Jahres folgt der Mercedes-Benz eActros 600 für den Fernverkehr. Unsere Kunden müssen ihre E-Lkw aber auch laden können, auf ihrem Betriebshof ebenso wie entlang wichtiger Verkehrsachsen. Nur so kann die Transformation gelingen. Daher gilt es nun gemeinsam mit Politik, Logistik- und Energiewirtschaft den Aufbau eines umfassenden Ladeinfrastrukturnetzes zügig voranzubringen. Das ist entscheidend, denn der Aufbau der Infrastruktur bestimmt das Tempo der Dekarbonisierung.

Baden-Württemberg: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft direkter Link zum Artikel