Marktchancen für Biokraftstoffe in Motoren für den Non-Road-Bereich

Versuchsmotor Deutz TCD 3.6 mit dem Abgasnachbehandlungssystem, Bildquelle: LKV
Versuchsmotor Deutz TCD 3.6 mit dem Abgasnachbehandlungssystem, Bildquelle: LKV

Versuche der Universität Rostock mit Biokraftstoffen an Non-Road-Motoren und Abgas-nachbehandlungssystemen erfolgreich abgeschlossen

Ein Einsatz von Biodiesel (B100) in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Flottenbetrieb kann wesentlich zur Minderung von Treibhausgasemissionen im Bereich Mobilität beitragen.


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Dass dies technisch erfolgversprechend ist, zeigen aktuelle Forschungsergebnisse des Lehrstuhls für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren (LKV) an der Universität Rostock. Mit Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurde an der Universität Rostock in einem Forschungsprojekt zum Betriebsverhalten an einem typischen Motor der Nachweis für die Eignung von Biodiesel für den Betrieb von Serienmotoren der Abgasstufe EU COM IV (non-road) für Industrie- und Landtechnikanwendungen erbracht. Im Dauerlauftest auf Basis des NRTC1-Prüfzyklus wurden die Betriebsfestigkeit des Abgasnachbehandlungssystems (AGN) und des Motors nachgewiesen. Im Ergebnis der Langzeitversuche zeigte sich, dass das Betriebsverhalten von Motor und Einspritzsystem unverändert ist und diese ohne Performance-Einbußen arbeiten. Nach Abschluss des B100-Dauerlaufs von 1.000 Betriebsstunden wurden die Emissionsgrenzwerte weiterhin eingehalten.

Unter Berücksichtigung der positiven Projektergebnisse hat der Hersteller Deutz im November 2017 seine Euro IV-Traktoren für B100 freigegeben. Es besteht Aussicht, dass weitere Hersteller von Traktoren und landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen Freigaben für B100 und für Biodiesel-Blends erteilen werden. Da das untersuchte AGN-System prinzipiell auch für Motoren der Abgasstufe EU COM V eingesetzt wird, erscheint auch hier eine B100 Freigabe grundsätzlich möglich.

In einem weiteren Projekt der Universität Rostock, welches vom BMEL und der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV e.V.) gefördert wurde, sind am Einspritzprüfstand Maßnahmen zur Reduzierung von Kraftstoffablagerungen (IDID - Internal Diesel Injector Deposits) in modernen Diesel-Injektoren geprüft worden. In umfangreichen Prüfstands- und Laborversuchsreihen wurde dabei der Nachweis erbracht, dass bestimmte Maßnahmen bzw. Maßnahmenkombinationen zu einer quantifizierbaren Reduzierung von Ablagerungen auf unbeanspruchten und beanspruchten Bauteilen führen. Motorenherstellern wird damit ermöglicht, gezielte Maßnahmen zur Vermeidung einer extensiven Belagsbildung an Einspritzkomponenten zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte zu verbessern. Eine Berücksichtigung dieser Erkenntnisse durch die Mineralölindustrie und die Normungsausschüsse kann die Anzahl ablagerungsbedingter Betriebsstörungen und die damit verbundenen Kosten reduzieren. Aufgrund der großen Breite und Vielzahl motorischer Anwendungen kommt den Projektergebnissen erhebliche wirtschaftliche Bedeutung zu. Diese spiegelt sich auch bereits in der außerordentlich positiven Resonanz von Industriepartnern sowie internationalen Experten wider.

Die Ergebnisse beider Biokraftstoffprojekte der Universität Rostock bezeugen die Entwicklungsoptionen und Marktchancen von Biokraftstoffen. Sie können dazu beitragen, dass Motorenhersteller und Anwender in Biokraftstoffe bzw. Biokraftstoff-Blends das Vertrauen zurückgewinnen. Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, die Marktanteile von Bioraftstoffen im Non-Road-Bereich und im Straßenverkehr zu steigern und maßgeblich zur Erreichung der Energiewende- und Klimaziele im Verkehrssektor beizutragen.

Fachagentur nachwachsende Rohstoffe e.V. direkter Link zum Artikel