Neuer E-Lkw Teil der elektrifizierten Historie

Aus der Geschichte

Am 27. März 1928 ging beim Tiefbauamt der Stadt Bonn eine Rechnung ein, die ein Beleg dafür ist, dass bei der Abfallwirtschaft und Straßenreinigung die Elektromobilität eine lange Tradition hat.


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Die Allgemeine Elektricitäts Gesellschaft (AEG) berechnete damals 10.493 Reichsmark - das entspräche heute rund 40.000 Euro - für die Lieferung und betriebsfertige Einrichtung einer Ladestation für Elektrokarrenbatterien am damaligen Fuhrparkgelände in der Ellerstraße. Somit blickt die bonnorange AöR bei der Elektrifizierung ihres Fuhrparks auf eine fast 100-jährige Geschichte zurück. Sie setzt sich nun mit dem Volvo FL Electric fort, der seit kurzem für die Abfallwirtschaft im Einsatz ist.

Die Ladestation wurde für die 1926 beschafften Elektrokarren von AEG benötigt. In unserer Festschrift anlässlich des 50-jährigen Bestehens des städtischen Fuhrparks steht: „1926 wurden erstmalig 3 Elektrokarren von je 1,5 to Tragfähigkeit (Fabrikat AEG) beschafft und für den Abtransport des Kehrichts eingesetzt.“ In eben jener Festschrift wird allerdings auch das vorläufige Ende der Elektrifizierung des Fuhrparks angekündigt, das 1952 Fahrzeuge mit Dieselmotor einläuteten, die den Elektrokarren an „Schnelligkeit und Aktionsradius so überlegen“ waren.

Die bonnorange AöR hat seit Januar einen Volvo FL Electric im Einsatz, der für 4 Jahre gemietet wurde, um Erfahrungen mit der Antriebstechnologie bei höheren Lasten zu sammeln. Der Zweiachser mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 16,7 Tonnen hat mit dem verbauten Elektromotor mit 2-Gang-Getriebe eine Spitzenleistung von 272 PS und eine Dauerleistung von 177 PS. Sein Einsatzgebiet ist die Auslieferung von Abfallbehältern. So verfügt er über eine Ladebordwand sowie seitlich zu öffnende Planenaufbauten, die das angepasste Logo von bonnorange mit dem Ladekabel tragen, um auf den Beitrag des Fuhrparks auf dem Weg zu einem klimaneutralen Bonn bis 2035 hinzuweisen.

Der Volvo FL Electric von bonnorange hat eine WLTP-Reichweite von etwa 250 Kilometern, die für den täglichen Einsatz im Bonner Stadtgebiet mehr als ausreichend ist. Dafür besitzt der E-Lkw einen Energiespeicher mit einer Spannung von 600 Volt und einer nominalen Kapazität von 330 Kilowattstunden, wovon 265 Kilowattstunden nutzbar sind. In der Wagenhalle am Lievelingsweg kann der Akku über einen 32-kW-Anschluss aufgeladen werden kann. Die Ladedauer beträgt etwa 9 Stunden. Zudem rekuperiert das Fahrzeug die Bremsenergie. Während bei einem herkömmlichen Lkw die Bremsenergie größtenteils als Hitze verloren geht, speist der E-Lkw die Energie in den Akku ein und verlängert so die Reichweite.

In einer der ersten Pressemitteilungen der bonnorange AöR verkündete das Kommunalunternehmen übrigens am 14. Januar 2013 die erfolgreiche Beschaffung eines neuen E-Smarts, der auch heute noch für bonnorange im Einsatz ist. Das Fahrzeug selbst wurde damals gekauft, die Batterien für einen Zeitraum von 10 Jahren geleast. Das Leasing ist somit vor kurzem ausgelaufen und für den Akku wurde die Kaufoption gezogen, sodass der klimaneutrale Antrieb des Kleinwagens auch weiter durch eine möglichst lange Nutzungszeit zum Klima- und Ressourcenschutz beiträgt.

Außerdem sind für die bonnorange AöR inzwischen 11 elektrisch angetriebene aCars des Herstellers EVUM bei der Stadtreinigung im Einsatz. Auf die neue Flotte machen Banner aufmerksam, die seitlich an den Kipperaufbauten angebracht sind. „Für ein sauberes Bonn – jetzt auch elektrisch!“ ist darauf zu lesen.

Die bonnorange AöR übernahm am 1. Januar 2013 als eigenständiges Kommunalunternehmen die Aufgaben des vormaligen Leistungszentrums Amt für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft. Somit existiert die Anstalt des öffentlichen Rechts nun seit 10 Jahren. Ein weiteres rundes Jubiläum feiert sie dieses Jahr als Nachfolgerin des städtischen Fuhrparks, der am 1. April 1903 an der Ellerstraße eröffnet wurde, und dann für die Kehrichtabfuhr und die Straßenreinigung als Teil der städtischen Verwaltung zuständig wurde.

Neuer E-Lkw Teil der elektrifizierten Historie - Anhang 1
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