Pendlerbewegungen Landshut

24000 Berufspendler strömen täglich nach Landshut

Am Sonntag hat sich eine klare Mehrheit der Landshuter per Bürgerentscheid für den Bau einer Westtangente ausgesprochen. Wie wichtig dieses Votum für die Stadt war, beweist nach Ansicht von Oberbürgermeister Alexander Putz eine aktuelle Studie der IHK Niederbayern.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Demnach strömen jeden Werktag durchschnittlich mehr als 24000 Berufspendler nach Landshut. Damit liegt die Einpendlerquote bei 66 Prozent. Das heißt: Nur ein Drittel der mehr als 36600 in Landshut sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wohnt auch hier – zwei Drittel der Arbeitskräfte leben dagegen auswärts, mehr als 60 Prozent davon im benachbarten Landkreis.

Die IHK Niederbayern hat eine aktuelle Studie zu den Berufspendlern erstellt und dabei auch Stadt und Region Landshut untersucht. Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Wie stark der berufsbedingte Verkehr in und um die Stadt täglich ist, verdeutlichen auch einige andere Werte der Studie. Allen voran die mehr als 15000 Auspendler, die zwar in Landshut wohnen, aber andernorts ihr Geld verdienen. Beinahe 6000 Bürger sind zum Beispiel im Landkreis Landshut beschäftigt; knapp 1750 im Landkreis Dingolfing-Landau. Und natürlich spielen die Landeshauptstadt und der Flughafen München als Arbeitsorte für tausende Landshuter ebenfalls eine Rolle. Nach Landshut pendeln zudem täglich tausende Schüler und Studenten ein, aber auch Bürger, die für Behördengänge oder Arztbesuche in die Stadt kommen.

„Diese Zahlen sind der Beleg dafür, dass Unternehmer, aber auch und vor allem die Beschäftigten und Auszubildenden in unserer Region wohl mehr denn je auf leistungsfähige Verkehrswege angewiesen sind“, so Putz. Davon hänge nicht zuletzt die dauerhafte Wirtschaftskraft und damit der hohe Lebensstandard ab. „Mit ihrem Ja zur Westtangente haben die Landshuterinnen und Landshuter also Weitsicht bewiesen, denn diese Straße wird als ideale Ergänzung der beschlossenen Ost-Süd-Umfahrung einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Verkehrsprobleme unserer Region leisten.“

Zumal die Studie zeigt, dass die Pendlerbewegungen in Niederbayern weiter stetig zunehmen: Die Rede ist von einem Plus von 30 Prozent seit dem Jahr 2000 auf mehr als 313000 Berufspendler im Jahr 2016. Die meisten davon dürften nach wie vor mit dem Auto unterwegs. Diesem Trend konnte und kann sich die boomende Region Landshut mit ihrem starken Einwohnerwachstum natürlich nicht entziehen. Und daran wird sich, so die Autoren der IHK-Studie, in Zukunft vermutlich nicht viel ändern: „In Niederbayern wird die Straße auch künftig die Hauptlast bei der Beförderung von Gütern und Menschen zu tragen haben“, stellen sie fest.

Umso wichtiger sei es nun, das Projekt „Straßenringschluss um Landshut“ zeitnah anzupacken, sagte der Oberbürgermeister. Putz plädiert deswegen dafür, schon 2018 erste Planungsmittel für die Westtangente in den Haushalt einzustellen. „Das erwarten nicht zuletzt die mehr als 20000 Bürgerinnen und Bürger, die sich am Sonntag in der Stichfrage für das Projekt ausgesprochen haben.“ Entsprechende Haushaltsanträge der Stadtratsfraktionen von CSU und Freien Wählern unterstütze er, kündigte der OB an. Außerdem gelte es, unter Beteiligung auch der Projektgegner, allen voran des Bundes Naturschutz, möglichst rasch den für Mensch und Natur besten Trassenverlauf zu finden. Die Gespräche mit dem Landkreis und den Nachbargemeinden über eine mögliche Fortführung der Westtangente bis zur B15alt will Putz nun, da ein entsprechender und eindeutiger Auftrag der Landshuter Bürger vorliegt, weiter intensivieren.

Mit dem Bau der Westtangente allein sei es natürlich nicht getan. „Auch der Bund muss bei der Ost-Süd-Umfahrung, also bei der Weiterführung der B15neu, rasch in die Gänge kommen“, forderte Putz. „Wir brauchen einen raschen Brückenschlag über die Isar, damit unsere Stadt nicht im Verkehr erstickt, wenn die B15neu um das Jahr 2020 herum an der A92 bei Ohu ankommt.“ Dort dürfe die Straße allenfalls für einen überschaubaren Zeitraum von wenigen Jahren enden: „Die klare Perspektive, dass dieser unbefriedigende Zustand bald überwunden sein wird, muss dann schon für jeden Bürger erkennbar sein.“ Der Weiterbau der B15neu Richtung Rosenheim wird – wie der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke von Landshut nach Plattling – übrigens auch von der Studie der IHK Niederbayern in die Rubrik „wichtige Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen“ eingereiht.

Der Neubau von Straßen und Schienenwegen werde jedoch nicht ausreichen, um die Verkehrsprobleme der Region Landshut zu lösen, so Putz weiter. „Eine weitere wesentliche Säule ist der ÖPNV. In diesem Bereich werden wir das Angebot in Umsetzung des erfolgreichen Bürgerbegehrens „Busse, Baby!“ ausbauen.“ Der in Aufbau befindliche Tarifverbund mit dem Landkreis sei ein erster, wichtiger Schritt, um den ÖPNV auch für die tausenden Berufspendler aus dem Landkreis attraktiver zu machen. „Wir hoffen, dass die Menschen in der Region diese Angebote dann auch wie erhofft annehmen werden“, sagte der Oberbürgermeister. „Nur dann ist so eine Initiative sinnvoll und langfristig auch mit vertretbarem finanziellen Aufwand zu betreiben.“

Pendlerbewegungen Landshut - Anhang 1
Stadt Landshut direkter Link zum Artikel