Projekt ALRad – Erste Projekte gehen in die Umsetzung

Straßenbegleitende Radwege bieten insbesondere außerorts direkte und sichere Verbindungen

Sie sind jedoch mit aufwändigen Verfahren und entsprechend langen Planungszeiten verbunden. Je nach Komplexität, Streckenlänge, örtlichen Gegebenheiten und Einspruchsverhalten relevanter Akteure vergehen erfahrungsgemäß 8 bis 10 Jahre zwischen Planungs- und Baubeginn.


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Auf die Örtlichkeit angepasste und schnell umsetzbare Lösungen sind daher gefragt. Mit dem Projekt ALRad (Alternative Lösungen für straßenbegleitende Radwege) sollen zeitnah alltagstaugliche und ebenso sichere Radverkehrsangebote entwickelt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Ertüchtigung des Nebennetzes, das heißt dem Ausbau wenig befahrener Straßen und Wege für den Radverkehr. Besonderes Augenmerk gilt auch hier den Lückenschlüssen im Radverkehrsnetz.

Verkehrsminister Martin Dulig: »Mit ALRad wollen wir schneller, kostengünstiger und umweltfreundlicher, sichere und nutzerfreundliche Radverkehrsanlagen schaffen. ALRad ist insbesondere für viele kleinere Kommunen eine Chance, die nicht über die erforderlichen Potenziale für die Radwegeplanung verfügen. Unser Ziel ist es, ein klug durchdachtes Radverkehrsnetz umzusetzen, welches aus fahrradgerecht ausgebauten Wegen und natürlich auch immer mehr straßenbegleitenden Radwegen besteht.«

Landkreis Nordsachsen: Lückenschluss im Nebennetz – Geh- und Radweg an der S 8 zwischen Lemsel und Brodenaundorf

Als erstes Einzelvorhaben des ALRad-Projektes ist der Bau eines Radweges an der S 8 zwischen Lemsel und Brodenaundorf (Landkreis Nordsachsen) auf die Zielgerade eingebogen. Als Vorzugslösung ist der fahrradgerechte Ausbau eines zurzeit noch unbefestigten Wirtschaftsweges ermittelt worden, der parallel zur Staatsstraße verläuft. Zur Planung, Umsetzung und Finanzierung des Vorhabens wurde eine entsprechende Vereinbarung zwischen der Gemeinde Rackwitz, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) und der LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH (LISt GmbH) abgeschlossen. Geplant ist, den Wirtschaftsweg auf einer Länge von 1,2 Kilometern mit einer Asphaltdeckschicht als gemeinsamen Geh- und Radweg auszubauen. Die Maßnahme erstreckt sich von der B 184 Höhe Lindenstraße Ortslage Zschortau bis Kirchweg in der Ortslage Lemsel.

Auch Steffen Schwalbe, Bürgermeister der Gemeinde Rackwitz, begrüßt den Abschluss der Vereinbarung, da sie die Finanzierung des Vorhabens absichert. Darüber hinaus müsse entlang der S 8 keine Neuversiegelung durchgeführt und kein Flächenentzug für die Landwirtschaft vorgenommen werden.

Die neue Radverkehrsverbindung Lemsel - Brodenaundorf soll auch für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben werden. Der Ausbau erfolgt deshalb auf einer Breite von 3,50 Meter. Beidseitig der bituminösen Radwegefahrbahn wird zusätzlich ein 0,75 Meter breites Bankett hergestellt. Der Ausbau der Feldzufahrten erfolgt grundhaft, da hier mit starken Belastungen durch die Überfahrt mit landwirtschaftlichen Maschinen gerechnet werden muss.

Die Gemeinde übernimmt in vollem Umfang Planung, Ausschreibung und Vergabe der Maßnahme. Die LISt GmbH steht ihr dabei aus fachlicher und koordinatorischer Sicht sowie in beratender und unterstützender Tätigkeit zur Seite. Die Kosten für die bauliche Umsetzung belaufen sich nach aktuellen Schätzungen auf ca. 500.000 Euro. Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt durch vom Freistaat Sachsen bereitgestellten Finanzmittel. Vorbehaltlich der Erlangung des Baurechts ist die Umsetzung der Maßnahme im IV. Quartal 2024 vorgesehen.

Landkreis Görlitz: Lückenschluss im Nebennetz und teilweiser Neubau einer Radverkehrsanlage - S 129 zwischen Bernstadt auf dem Eigen und Kemnitz

Ein weiteres Vorhaben geht im Landkreis Görlitz in die Umsetzung. Im Abschnitt zwischen Kemnitz und Bernstadt erschweren schwierige topografische Randbedingungen entlang der Staatsstraße den Anbau eines straßenbegleitenden Radweges. Eine Gemeindestraße mit geringer Verkehrsbelastung soll nun für die alternative Radwegeführung ertüchtigt werden. Geplant ist die bedarfsweise Erneuerung der Deckschicht im Bereich des Bernstädter Waldbades, der Ausbau eines bestehenden Geh- und Radweges an der S 129 sowie der Neubau eines kurzen Abschnittes als straßenbegleitender Radweg bis zum Ortseingang Bernstadt. Die Maßnahme erstreckt sich von der Hauptstraße 161 im Ortsteil Kemnitz bis zum Beginn der Ortsdurchfahrt Bernstadt. Im Zuge dieser Maßnahme erfolgt der einseitige barrierefreie Ausbau der ÖPNV Haltestelle »Waldbad«.

Die Gemeinde übernimmt dabei nach Initiierung durch den Freistaat die Planung (einschließlich der Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen), Ausschreibung, Vergabe, Durchführung der Bauleistungen, Planung und Durchführung landschaftspflegerischer Begleitmaßnahmen sowie den notwendigen Grunderwerb.
Die LISt GmbH hat im Juli die notwendigen Vermessungsarbeiten abgeschlossen und der Gemeinde übergeben. Sie steht der Gemeinde weiter in beratender und unterstützender Tätigkeit zur Seite.

Die Kosten für die bauliche Umsetzung belaufen sich aktuellen Schätzungen zu Folge auf ca. 600.000 Euro und werden durch den Freistaat Sachsen finanziert. Der Baubeginn ist für das Ende I. Quartal 2024 vorgesehen, die Verkehrsfreigabe soll im III. Quartal 2024 erfolgen.

Projekt ALRad – Alternative Lösungen für straßenbegleitende Radwege

Mit der Durchführung des Projektes wurde die LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH (LISt GmbH) beauftragt. Die LISt GmbH steht allen Kommunen, die eine Radverkehrsanlage umsetzen wollen, unter ALRad@list.smwa.sachsen.de als Ansprechpartner zur Verfügung. Darüber hinaus können sich interessierte Kommunen auch an den vom Freistaat unterstützten »wegebund« wenden, der gleichfalls über eine sehr gute fachliche Expertise verfügt.

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