Rückstaus bis auf die Autobahn müssen schnell verhindert werden

Landratsamt weist Kritik zurück

„Wir nehmen die Hinweise vieler besorgter Verkehrsteilnehmer sehr ernst“, sagt Verkehrsdezernentin Dr. Hilde Neidhardt: „Es geht uns darum, eine zum Teil lebensgefährliche Situation zu entschärfen.“


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Die nun lautgewordene Kritik, beispielsweise aus Friolzheim, an der Planung für den Kreisverkehr „Am Dieb“ kann Neidhardt nicht nachvollziehen. „Wir haben uns federführend um eine möglichst schnelle Problemlösung bemüht und dabei alle zuständigen Fachbehörden und die Polizei einbezogen“, erklärt Neidhardt.

Die verkehrlichen Herausforderungen rund um den Dieb-Kreisel sind groß, weil der Verkehr auf den beiden Landesstraßen, die sich hier kreuzen, ständig zunimmt. Die L 1180 von Friolzheim nach Perouse und Leonberg, vor allem aber die L 1134 von Heimsheim über Mönsheim und Wiernsheim nach Mühlacker entwickeln sich zur „Hauptschlagader". Der neue Gewerbepark Heckengäu und das Porsche-Entwicklungszentrum im benachbarten Weissach ziehen Pendler an, was im Berufsverkehr zu brisanten Situationen führt: Dann, wenn der Rückstau an der benachbarten Autobahnausfahrt Heimsheim bis zurück auf die Fahrbahn reicht.

Die Verkehrsbehörde des Landratsamts plant nun, probeweise eine Stopp-Ampel einzusetzen. Mit ihr sollen die Fahrzeuge aus Richtung Friolzheim kurzzeitig angehalten werden, damit sich der morgendliche Süd-Nord-Verkehr auf der L 1134 während der Rush-Hour verstetigen und schneller abfließen kann. Die Bedenken, dass sich dadurch lange Rückstaus von Friolzheim her bilden würden, teilt Oliver Müller, Leiter des Straßenverkehrs- und Ordnungsamts, jedoch nicht.

„Wir haben zwar eine deutlich geringere Verkehrsmenge auf der L 1180 gegenüber der L 1134“, sagt Müller. Eine sensible Justierung der Rotsignalzeiten solle jedoch längere Rückstaus verhindern und die Funktionsfähigkeit des Bypasses in Richtung Autobahn aufrechterhalten. „Im Moment reden wir nur über 60 bis 90 Minuten an Werktagen, in der restlichen Zeit wird die Lückenampel komplett ausgeschaltet sein", erläutert Müller. Ob der Plan funktioniert, solle der Probebetrieb klären.

„Wenn sich das Konzept bewährt, streben wir festinstallierte, verkehrsabhängige und intelligente technische Lösungen auf der gesamten Achse zwischen Diebkreisel und Autobahn an“, sagt Müller. Dabei werde man sich dann nicht nur mit anderen Behörden und der Polizei abstimmen, sondern auch die betroffenen Gemeinden informieren.

Von einer „Bevorzugung des Porsche-Verkehrs“, wie dies unterstellt werde, könne keine Rede sein, meint Hilde Neidhardt – und auch nicht von fehlender Weitsicht für großräumige Lösungen in dieser boomenden Gewerberegion. „Uns geht es hier zunächst und ausschließlich um eine schnelle, effektive und verhältnismäßige Lösung zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer", sagt die Dezernentin und ergänzt: „Unser Fokus liegt nicht nur auf dem Dieb-Kreisel, sondern ebenso auf den Zufahrtsästen der Autobahn-Anschlussstelle und dem anstehenden Ausbau der K 4569 zwischen Mönsheim und Flacht.“ Zudem verbessere der Enzkreis beständig die ÖPNV- und Radwegverbindungen, um die Zahl der Pendler zu reduzieren, die mit dem Auto zur Arbeit fahren.

Landratsamt Enzkreis