Schaufenster „ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET“ der Freistaaten Bayern und Sachsen zieht positive Bilanz

Dulig: Elektromobilität jetzt zum Durchbruch verhelfen

Das Kabinett hat auf seiner heutigen Sitzung positive Bilanz des seit 2012 laufenden Gemeinschaftsprojektes „ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET“ der Bundesländer Bayern und Sachsen gezogen. Das von Bund und Land geförderte Projekt mit 100 Beteiligten hat ein Gesamtvolumen von 130 Millionen Euro und wird Mitte 2016 erfolgreich zu Ende geführt werden.


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Wirtschaftsminister Dulig (SPD): „Elektromobilität in und für Sachsen ist schon seit vielen Jahren ein Schwerpunkt und eine beginnende Erfolgsgeschichte. Alle am Schaufenster beteiligten Akteure verstehen Elektromobilität als umfassendes System entlang der gesamten Wertschöpfungskette: nachhaltige Energiesysteme, regenerative Energieerzeugung, intelligente Netzsteuerung sowie innovative Fahrzeugtechnologien und tragfähige Verkehrs- und Mobilitätskonzepte. Die positiven Erfahrungen, die wir mit dem Schaufenster gemacht haben, werden wir nutzen, um die Dynamik in Sachsen weiter voranzutreiben.“

Intelligente Verkehrssysteme der Zukunft: Aufbau einer soliden und zukunftsorientierten Ladeinfrastruktur

Derzeit gibt es im Freistaat 170 Ladestationen. Sachsen unterstützt explizit den vom BMWi initiierten bundesweiten Ausbau von Normal-Ladestationen. „Ab dem kommenden Jahr wollen auch wir die vom Bundesverkehrsministerium angeschobene Bund-Länderinitiative zum Ausbau von Schnellladestationen außerhalb von Bundesautobahnen unterstützen. Außerdem begrüßen wir die Initiative von BMVI und Tank & Rast, 400 Standorte an Raststätten auszustatten. Damit stünde ab 2018 das größte zusammenhängende Netz von Schnellladestationen an deutschen Autobahnen zur Verfügung“, so Dulig weiter.

Mit Auslaufen des Schaufenster Elektromobilität wird die Sächsische Energieagentur - saena ab 2017 unter dem Namen Kompetenzstelle „Effiziente Mobilität“ die folgenden Projektschwerpunkten betreuen:

  1. Langstreckenmobilität – Schnellladung an der Autobahn A 9 München – Leipzig
  2. Mobilitäts- und Ladekonzepte im urbanen Raum
  3. Mobilitätsbedürfnisse in ländlichen Regionen
  4. Internationale Verbindungen und Langstreckenmobilität in Zusammenarbeit mit Österreich und der sächsischen Partnerregion Québec in Kanada
  5. Aus- und Weiterbildung in Schulen, Universitäten und Betrieben.

Für die nächsten drei Jahre sind dafür insgesamt 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Diese Mittel stehen unter Haushaltsvorbehalt und müssen im kommenden Doppelhaushalt bestätigt werden. (2017/18 800.000 Euro und für 2019 500.00 Euro)

„Intelligente Verkehrssysteme bieten für Sachsen die große Chance, Verkehrs- und Industriethemen zu verbinden. Sie haben insofern strategische Bedeutung nicht nur für Mobilität in Stadt und Land, sondern auch für Forschung, Wirtschaft und Arbeitsplätze, also Wertschöpfung in Sachsen. Die Staatsregierung wird dies mit der Kompetenzstelle „Effiziente Mobilität“ und mit finanziellen Mitteln weiter unterstützen“, so Dulig abschließend. „Vor allem die Ergebnisse der vielen Testfahrzeuge und Technologien im ÖPNV helfen, damit wir in Sachsen zukünftig einen umweltverträglichen, sauberen und Ressourcenschonenden Nahverkehr anbieten können.“

Auswahl der mit Landesmitteln finanzierten Projekte aus dem Schaufenster ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET der Freistaaten Sachsen und Bayern:

Pilotlinie 64

  • In einem Hybridbus der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) werden alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Reichweiten zu erhöhen. Dazu gehören ein neuartiges, energiesparendes Klimatisierungssystem, Leichtbaukomponenten sowie eine stark gewichtsreduzierte Reifenfelge. 100 eingebaute Sensoren dienen dem Erkenntnisgewinn im Fahrzeugbetrieb.
  • Partner: DVB und Technische Universität (TU) Dresden
  • Volumen: ca. 4,5 Millionen Euro

Freiluftlabor „Neue Mobilität“ am Sachsenring

  • Technische und psychologische Untersuchungen zu Sicherheit und Zuverlässigkeit, Nutzen und Nutzerakzeptanz sowie zur Wirtschaftlichkeit innovativer Fahrzeuge, von Infrastrukturkomponenten und Nutzungskonzepten – ausgeführt am Sachsenring.
  • Partner: MUGLER AG, TU Chemnitz und Dresden, Westsächsische Hochschule Zwickau, Hochschule Mittweida, Berufsakademie Glauchau, Vodafone, Verkehrssicherheitszentrum am Sachsenring
  • Volumen: ca. 2,3 Millionen Euro

EmoPol

  • 44 Elektrofahrzeuge stehen der sächsischen Polizei seit gestern zur Verfügung. Diese sollen in den Bereichen Bürgerpolizisten, Kriminaldienste und Kurierdienste eingesetzt werden.
  • Volumen: 2 Millionen Euro aus Schaufenster-Mitteln des SMWA

EmiD – Elektromobilität in Dresden

  • Nutzungshemmnisse von Elektrofahrzeugen identifizieren und senken; wissenschaftliche Datenerhebung mit prototypischer Umsetzung spezifischer Konzepte.
  • Partner: Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI, TU Dresden, Landeshauptstadt Dresden, Wirtschaftsförderung Sachsen
  • Volumen: ca. 1,8 Millionen Euro

eBus Skorpion – Elektrobus im Südraum Leipzig

  • Automatisierter Kontakt vom E-Bus zur Oberleitung der Straßenbahn für das dynamische Nachladen während der Fahrt. Die Ergebnisse dienen den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) zum Ausbau ihrer Elektrobusflotte.
  • Partner: Westsächsische Hochschule Zwickau, LVB, Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI)
  • Volumen: ca. 1,6 Millionen Euro

EBALD – Elektromobilität in der Abfallwirtschaft

  • Elektrische Kehrmaschine der Stadtreinigung Dresden. Der Projektnutzen soll auf weitere der insgesamt 135 Fahrzeuge übertragen werden.
  • Partner: Stadtreinigung DD, Hochschule für Technik und Wirtschaft, TU DD
  • Volumen: ca. 1,3 Millionen Euro

VEReMO – Perspektiven der Vernetzten eMobilität

  • Interdisziplinäre Forschung zu Trends der Elektromobilität und der Fahrzeugvernetzung mit Fokus auf Wertschöpfungsketten, den automatisierten Verkehr und Kommunikationstechnologien.
  • Partner: IVM Institut für Vernetzte Mobilität gGmbH
  • Volumen: ca. 0,9 Millionen Euro

Beispielhafte Projekte mit Bundesförderung:

EcoTrain

  • Einbau einer Lithium-Ionen-Batterie und Modernisierung von Dieseltriebwagen der Baureihe 642 mit Praxistest im Netz der Erzgebirgsbahn. Auf nicht elektrifizierten Schienennetzen verkehren derartige Züge in abgasbelasteten Ballungsgebieten emissionsfrei. Die wirtschaftliche Perspektive umfasst eine derartige Umrüstung von 600 EU-weit im Einsatz befindlichen Fahrzeugen mit einem Wertschöpfungspotential von 60 Prozent in Sachsen.
  • Partner: Erzgebirgsbahn, Technische Universitäten Dresden und Chemnitz, Fraunhofer IVI
  • Volumen: ca. 13,5 Millionen Euro, gefördert durch das BMVI

Elektro-Buslinie 79

  • Elektrobus mit Pantograf und barrierefreie Musterhaltestelle für einen E-Bus. Über den Pantografen auf dem Dach des Busses wird an der Endhaltestelle die Batterie aus der Oberleitung der Straßenbahn nachgeladen.
  • Partner: Dresdner Verkehrsbetriebe und TU Dresden
  • Volumen: ca. 1,6 Millionen Euro, gefördert durch das BMVI
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