Stadt erarbeitet mit Bürgern Verkehrsentwicklungsplan

Ziel: Nachhaltige Mobilität, bessere Lebensqualität

Die Landeshauptstadt hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern in einem breit angelegten Beteiligungsverfahren einen neuen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) zu erarbeiten. „Der VEP ist ein strategisches Leitbild, auf dessen Grundlage die Mobilitäts- und Verkehrsentwicklung in Saarbrücken bis zum Jahr 2030 gelenkt werden soll.


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Auf den Aussagen des VEP aufbauend werden konkrete Maßnahmen später in eigenen Konzepten, wie Radverkehrskonzept oder Verkehrssicherheitskonzept, festgelegt“, erklärt Baudezernentin Dr. Rena Wandel-Hoefer.

Mit dem VEP solle eine ausgewogene Nutzung aller Verkehrsmittel zur Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben für die kommenden 15 Jahre sichergestellt werden. „Belastungen der Gesundheit wie Lärm und Luftverschmutzung, die unter anderem dem Verkehr zuzuschreiben sind, sollen reduziert werden. Das städtische Leben soll nachhaltiger gestaltet, die Aufenthaltsqualität gesteigert und die Erreichbarkeiten innerhalb der Stadt durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden, ohne den Aspekt der Verkehrssicherheit außer Acht zu lassen“, sagt die Baudezernentin. Vor allem Klimaschutz und Nachhaltigkeit erforderten ein neues Gleichgewicht zwischen den Verkehrsträgern: Mobilitätserfordernisse und Lebensqualität müssten besser in Einklang gebracht, Mobilität stadtverträglicher gestaltet werden.

Bürger haben vielfältige Möglichkeiten, sich einzubringen

Dr. Rena Wandel-Hoefer: „Die Saarbrückerinnen und Saarbrückern haben verschiedene Möglichkeiten, ihre Vorstellungen, Wünsche und Ansprüche an eine lebenswerte Stadt einzubringen. Sie können so mitwirken, den Verkehr in Saarbrücken zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten.“

Jetzt anmelden für Bürgerforum

Die Landeshauptstadt lädt zu Informationsveranstaltungen, sogenannten Bürgerforen, ein. Das erste Bürgerforum findet am Samstag, 21. März, 11 Uhr, im VHS-Zentrum am Schloss statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die daran teilnehmen möchten, können sich noch bis Freitag, 6. März, im Internet auf www.vep.saarbruecken.de zu diesem Bürgerforum anmelden.

Eine weitere Möglichkeit, sich zu beteiligen, bietet die Webseite www.vep.saarbruecken.de. Dort stellt die Landeshauptstadt im Laufe der Entstehung des VEP immer wieder Inhalte ein, die Interessierte dann dort direkt kommentieren können.

Um den Planungsprozess für interessierte Bürgerinnen und Bürger auch erlebbar zu machen, plant die Landeshauptstadt Planungsradtouren und -spaziergänge. Diese Veranstaltungen werden in enger Kooperation mit dem ADFC und dem Verein „Geographie ohne Grenzen“ durchgeführt und sind ab Ende April 2015 vorgesehen. Die genauen Termine werden frühzeitig bekannt gegeben.

Hintergrund:

Im Rahmen des VEP werden sowohl die einzelnen Verkehrsarten (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV, motorisierter Individualverkehr, Wirtschaftsverkehr) beleuchtet als auch übergeordnete Mobilitätsthemen wie Verkehrssicherheit, Verkehrs- und Mobilitätsmanagement, Umweltauswirkungen, regionale Bezüge (Pendlerthematik) und neue Mobilitätsformen (E-Mobilität) behandelt.

Ein neuer Verkehrsentwicklungsplan ist nötig, weil sich die Ansprüche an Verkehr und Lebensqualität ständig verändern. Neue technische, soziale und gesetzliche Entwicklungen – wie Elektroautos und -fahrräder, Carsharing oder Umwelt-Grenzwerte – ermöglichen und erfordern eine Änderung des Verkehrsverhaltens. Mit Hilfe des VEP will die Landeshauptstadt Saarbrücken die Voraussetzungen für einen modernen Verkehr schaffen.

Die Voraussetzungen für einen VEP sind in jeder Stadt anders. Das Verkehrsverhalten ist an die jeweilige Umgebung, die vorhandene Infrastruktur, die Größe der Stadt, die durchschnittlich zurückgelegten Wege und vieles mehr angepasst. Saarbrücken hat dabei im Vergleich zu anderen, vergleichbaren Städten, besondere Voraussetzungen. Die von der Stadt beauftragten Planungsbüros Planersocietät (Dortmund) und Gertz, Gutsche Rümenapp (Hamburg) haben das 2010 unter anderem in einer Umfrage, an der sich 5.000 Haushalte und rund 10.000 Personen beteiligt haben, herausgefunden.

Unterschiede zu anderen Städten gibt es zum Beispiel bei der Verkehrsmittelwahl, dem sogenannten Modal Split. Der Modal Split bezeichnet die Aufteilung des täglichen Verkehrsaufkommens in motorisierten Individualverkehr (MIV), also PKW und Krafträder sowie Fahrradverkehr, Fußgängerverkehr und ÖPNV. Der Modal Split in Saarbrücken unterscheidet sich derzeit von vielen anderen vergleichbaren Städten deutlich: Mit rund 56 Prozent der täglichen Wege, legen die Saarbrückerinnen und Saarbrücker einen sehr hohen Anteil mit dem Auto oder Kraftrad zurück. Der Radverkehrsanteil ist mit vier Prozent sehr gering. Dies widerspricht den aktuellen Trends der Mobilitätsentwicklung und den heutigen Planungszielen für eine lebenswerte und attraktive, einladende Stadt. Fast ein Viertel der Wege geht die Saarbrücker Bevölkerung zu Fuß. Auf rund 17 Prozent der Wege nutzt sie Bus und Bahn.

Eine weitere Besonderheit Saarbrückens ist die große Anzahl an Personen, die von außerhalb in die Stadt pendeln. Täglich kommen rund 120.000 Berufs- und Ausbildungspendler aus der Region nach Saarbrücken.

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