Stadt Minden testet Elektro-Auto – „Eine absolute Alternative“

Stadt Minden testet Elektro-Auto – „Eine absolute Alternative“
Stadt Minden testet Elektro-Auto – „Eine absolute Alternative“

WWE GmbH stellt Fahrzeug für einen Monat zur Verfügung – „Auftanken“ an der ganz normalen Steckdose

Rund eine Million Elektroautos sollten im Jahr 2020 auf den Straßen Deutschlands laut einer Prognose rollen. Anfang des Jahres waren es nach einer bundesweiten Erfassung lediglich 34.000 reine E-Autos – ohne Fahrzeuge mit Hybridantrieb.


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Grund genug für die Bundesregierung sowie Strom- und Fahrzeuganbieter dieses Geschäft anzukurbeln beziehungsweise Elektromobilität den Verbrauchern schmackhaft zu machen.Mit diesem Ziel und auch Praxiserfahrungen sammeln zu können, hat die Westfalen Weser Energie GmbH der Stadt Minden als Gesellschafter ein E-Auto für einen Monat zur Verfügung gestellt. Die Erfahrungen werden nach Abschluss des Testes am 1. September vom Anbieter abgefragt.

Schon jetzt kann Bürgermeister Michael Jäcke sagen, dass sich der Renault Zoe, der vier Sitzplätze hat, nur wenig von einem „ganz normalen Auto“ unterscheidet. „Spritzig im Anfahren und auch sonst recht zügig,“ beschreibt Jäcke das Fahrverhalten während einer Probefahrt mit Pressesprecherin Susann Lewerenz. Einziger gravierender Unterschied sei, dass das Fahrzeug sehr leise ist, so dass selbst auf der Straße gehende Passanten das Auto erst bemerken, wenn sie es sehen. Und: „Man muss auch aufpassen, sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit zu halten und nicht schneller zu werden, eben weil das Auto so leise ist“, so eine weitere Erfahrung.

Für bislang sechs Außentermine – unter anderem für die Freigabe der neuen Weserschleuse am vergangenen Freitag (18. August) – hat Michael Jäcke das Fahrzeug genutzt. Es steht weiteren Mitarbeitern für Dienstfahrten zur Verfügung, damit es auch ausgelastet ist. Denn bei kürzeren Entfernungen fährt der Bürgermeister fast immer und schon seit vielen Jahren mit dem Fahrrad. So hat auch die Beigeordnete für Bildung, Kultur, Freizeit und Sport, Regina-Dolores Stieler-Hinz, den Wagen getestet und ist damit bis nach Rinteln gefahren. Auch sie lobt das fast geräuschlose Fahren und die Umweltfreundlichkeit. Allerdings gesteht Stieler-Hinz: „Ich habe oft einen Blick auf den Batteriestand und die verbleibende Reichweite geworfen.“ Ungewöhnlich sei gewesen, das Auto nicht zu tanken, sondern nach der Fahrt den Stromstecker anzuschließen.

„Energiegeladen“ steht auf dem weißen Auto, das einen Monat lang in Minden – danach wird es an weitere Städte verliehen – für die Stadt kostenfrei und öffentlichkeitswirksam für Elektromobilität wirbt. „Vollgetankt“, also komplett aufgeladen hat das Fahrzeug eine Reichweite von rund 140 Kilometern. „Für Stadtfahrten, aber auch für Strecken im Kreis Minden-Lübbecke ist ein E-Auto eine absolute Alternative“, meint der Bürgermeister. So könnten die Kolleginnen und Kollegen der städtischen Poststelle ein solches Fahrzeug gut und sauber im Stadtverkehr nutzen. Auch die haben das zur Verfügung gestellte Fahrzeug schon mehrfach im Einsatz gehabt. Michael Jäcke sieht aber noch weitere Einsatzfelder - zum Beispiel im Fuhrpark der Städtischen Betriebe. Darüber wolle er in Kürze mit Betriebsleiter Peter Wansing sprechen.

"Die Energiewende muss vor Ort stattfinden und öffentliche Institutionen sollten diese mit vorantreiben", so der Bürgermeister. Elektromobilität werde seiner Ansicht nach in den kommenden Jahren eine große Rolle gerade im Nahbereich spielen können. Wenn dann der Strom dafür noch regenerativ erzeugt werde, so Jäcke, sei das Konzept stimmig. Er freue sich, dass die Stadt Minden die Möglichkeit erhalten habe, die Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen zu testen.

Aufgetankt werden kann das Auto ganz normal an jeder handelsüblichen Steckdose, aber deutlich schneller geht es an der Elektro-Schnellladestation, die die Mindener Stadtwerke im November 2015 auf einem öffentlichen Parkplatz an der Vinckestraße eingerichtet haben. Rund 7.400 öffentliche Ladepunkte gibt es mittlerweile bundesweit. Mit dem Programm der Bundesregierung sollen nun 15.000 neue Ladestationen – auch zahlreiche an den Autobahn-Rasthöfen - geschaffen werden.

Stadt Minden
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