Straßen.NRW im Gespräch: Staumonat November!?

Weniger Licht, Herbstlaub, Regen und Nässe

Der November gilt gemeinhin als unangenehmer Staumonat. Tatsächlich wird es später hell und früher dunkel, die Sonne steht tief; Laub liegt auf den Straßen, Feuchtigkeit in der Luft, und zum Radfahren ist es Vielen einfach zu kalt.


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Doch ist der November wirklich der Monat mit den meisten Staus? Straßen.NRW klärt die wichtigsten Fragen.

Ist der November der Monat mit dem meisten Verkehr?

Tatsächlich gehört der November gemeinsam mit dem Oktober und dem Mai zu den drei verkehrsreichsten Monaten im Jahr. Im Mai liegt das vor allem an den Brückentagen, die viele Menschen für den einen oder anderen Kurzurlaub nutzen. „Im Oktober und November gibt es verschiedene Gründe“, erklärt Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin von Straßen.NRW: „Zum einen hat im November kaum noch jemand Urlaub – alle fahren zur Arbeit. Aufgrund des schlechteren und kälteren Wetters nimmt der Radverkehr ab, und die Menschen haben zudem weniger Lust, am zugigen Bahnsteig zu warten. Der Verkehr nimmt also zu.“

Ist der November dem entsprechend auch der Monat mit den meisten Staus?

Mehr Verkehr führt auch zu mehr Stau – klingt logisch, gilt aber nicht für den durchschnittlichen Verkehr im Laufe eines Tages. „Tatsächlich ist es so, dass es im Berufsverkehr voller ist als normal“, so Sauerwein-Braksiek. Zwischen 6.30 und 9 Uhr am Morgen sowie zwischen 15.30 und 18 Uhr am Abend staut sich der Verkehr also durchaus mehr als zu anderen Jahreszeiten. Das gilt insbesondere in Nordrhein-Westfalen, wo das Autobahnnetz dicht und die Anzahl der Pendler hoch ist. Wer also nur zu diesen Zeiten unterwegs ist, bekommt den Eindruck, als sei im November mehr los auf den Straßen von NRW. Sauerwein-Braksiek: „Außerhalb dieser Zeiten ist der Verkehr aber nicht viel auffälliger.“

Und noch ein weiterer Umstand vermittelt den Eindruck zunehmender Staugefahr im November: Die Sichtverhältnisse sind aufgrund der Witterungsbedingungen schlechter. Zudem beschlagen die Scheiben leichter. Sauerwein-Braksiek: „Autofahrer halten deshalb mehr Abstand. Und wenn dann vor einem die Bremslichter aufleuchten, wirkt das gleich viel dramatischer als bei guter Sicht. Das ist dann der berühmte Stau, der wie aus dem Nichts auf einmal auftaucht.“

Verhalten sich die Autofahrer im November anders?

Nebel, Dunkelheit, schlechte Sicht, Laub und Nässe auf den Fahrbahnen erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit. Und an diese neuen Gefahren müssen sich Autofahrer erst wieder gewöhnen. Sie reagieren mit verhaltenem und unsicherem Fahren, zum Beispiel durch frühes oder abruptes Abbremsen. Und: „Nässe reduziert die Kapazität einer Autobahn“, sagt die Straßen.NRW-Chefin. „Denn die Verkehrsteilnehmer halten wegen der Sichtbehinderungen größere Abstände ein.“ Das alles begünstige die Staubildung. Nichtsdestotrotz bleibt auch zu nahes Auffahren ein Problem: Durch die Straßenbedingungen verlängert sich der Bremsweg. Verkehrsteilnehmer, die zu nah am Vordermann „kleben“, riskieren Unfälle; die Stauwelle bahnt sich schnell ihren Weg. Dabei gibt es eine einfache Faustregel: Sicherheitsabstand gleich halber Tacho.

Gibt es zum Jahresende mehr Baustellen?

Gründe für einen Stau sind zumeist Unfälle oder Baustellen. Tatsächlich haben viele Autofahrer den Eindruck, die Zahl der Baustellen würde sich im November erhöhen. Ein möglicher Grund: Bauvorhaben sollen möglichst vor Ende des Jahres abgeschlossen werden. Aber ist das wirklich so? Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall, sagt Sauerwein-Braksiek: „Die Anzahl der Baustellen bei Straßen.NRW nimmt im Winter grundsätzlich ab. Die Gründe für den Rückgang liegen vorrangig in den unbeständigen und für den Straßenbau ungünstigen Witterungsbedingungen.“

Wie bereiten sich die Meistereien auf den November vor?

Am 1. November beginnt offiziell der Winterdienst. Das heißt: Die Winterdienstzentralen von Straßen.NRW nehmen in den Autobahnniederlassungen Hamm und Krefeld den Betrieb auf. Doch auch die Straßen- und Autobahnmeistereien sind zu diesem Zeitpunkt bereits auf den Winter vorbereitet: „Zunächst einmal rüsten wir unsere Fahrzeuge mit Schneepflügen sowie Streumaschinen für Salz und Sole aus“, erklärt Heiko Kemper, Leiter der Autobahnmeisterei (AM) Dorsten. Und natürlich werden die Vorräte überprüft: Ist genug Diesel für die Fahrzeuge vorhanden? Und wie sieht es eigentlich in den Salzlagern aus? Kemper: „Alleine im Bereich der AM Dorsten haben wir im vergangenen Jahr 400 Tonnen Salz verbraucht.“ Insgesamt lagern Anfang November in den 220 Salzhallen der 29 Autobahn- und 51 Straßenmeistereien von Straßen.NRW rund 130.000 Tonnen Salz.

Wie geht Straßen.NRW mit dem Herbstlaub um?

Straßen.NRW ist auf den Bundes- und Landstraßen vor allem in waldreichen Gebieten, wie etwa in Südwestfalen, regelmäßig mit Kehrmaschinen und Besen im Einsatz. Teilweise werden sogar zusätzliche Kehrmaschinen angemietet, um der Laubmengen Herr zu werden. Die Mitarbeiter von Straßen.NRW geben dabei besonders auf die Regenabläufe Acht: Sind sie durch Laub oder Dreck verstopft, staut sich das Wasser auf der Straße – es kann zu Aquaplaning kommen. Übrigens: Assistenzsysteme wie ABS und ESP helfen bei nassem Laub auf der Straße nur bedingt. Autofahrer sollten ihre Fahrweise deshalb der Witterung anpassen. Es gilt die einfache Regel: Ist die Straße nass, Fuß vom Gas.

Tipps für Autofahrer

Winterreifen haben nicht nur bei Eis und Schnee, sondern bereits bei Temperaturen unterhalb von etwa sieben Grad Celsius bessere Griffigkeitswerte als Sommerreifen. Wer sein Auto also jetzt noch nicht winterfest gemacht hat, ist schon sehr spät dran. In Sachen Winterreifen lautet die Faustregel eigentlich: von Oktober bis Ostern. Spätestens jetzt bietet sich auch ein Wintercheck an: Kühlwasser und Frostschutz kontrollieren und gegebenenfalls nachfüllen, Batterie prüfen, Scheibenwischer erneuern.

Weitere Tipps für Autofahrer sowie alles Wissenswerte zum Winterdienst bei Straßen.NRW finden Sie auf unserer Internetseite zum Winterdienst.

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