Testfahrten in Oldenburg machen Dampf

Die Oldenburger Müllabfuhrtouren eignen sich für den Einsatz eines mit Wasserstoff betriebenen Abfallsammelfahrzeugs

Das ist das Ergebnis von Testfahrten, die der Müllfahrzeughersteller FAUN im Auftrag des Abfallwirtschaftsbetriebes Stadt Oldenburg (AWB) zwei Wochen lang im August vorigen Jahres auf verschiedenen Strecken in Oldenburg vorgenommen hatte.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Auf Grundlage der bei den Touren gesammelten Messwerte hat der Hersteller nun ermittelt, wie ein für Oldenburg geeigneter wasserstoffbetriebener Müllwagen konfiguriert sein müsste. Das Vorhaben wurde von der EWE GASSPEICHER GmbH und der Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung unterstützt.

„Die Auswertung liefert uns wichtige Erkenntnisse“, freut sich AWB-Betriebsleiter Volker Schneider-Kühn. Bei den Testfahrten wurde eine Vielzahl von spezifischen Daten gesammelt: Wie oft hält der Müllwagen, damit die Mülltonnen aufgeladen und entleert werden können? Wie lange dauert die Tonnenentleerung? Wie viele Kilometer legt das Fahrzeug dabei auf seiner Tour in welcher Zeit zurück? Wie viel Energie wird für die einzelnen Schritte benötigt? Als maximaler Energiebedarf im Tageseinsatz wurde ein Wert von 209,4 kW ermittelt, der als Bemessungsgrundlage für eine wasserstoffbasierte Fahrzeugauslegung diente. Um diesen Energiebedarf zu decken, wären sechs Tanks mit jeweils 2,1 Kilogramm Inhalt und zwei Brennstoffzellen nötig. „Das reicht an einem Tag für zwei Touren mit je zehn Tonnen Abfall. Die umweltfreundliche Antriebstechnologie hätte keine negativen Auswirkungen auf die Sammelmenge. Es müssten bei uns keine Touren verändert werden“, hebt Volker Schneider-Kühn hervor.

„Wir werden uns gemeinsam mit unseren Partnern nun intensiv mit den Ergebnissen auseinandersetzen“, kündigt der AWB-Betriebsleiter an. Der AWB wird in diesem Prozess von der EWE GASSPEICHER GmbH und der Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg unterstützt, die die Wasserstoffaktivitäten innerhalb der Verwaltung koordiniert und sich um Fördermittel kümmert. Ziel der EWE GASSPEICHER GmbH ist es, klimafreundlichen Wasserstoff in der Metropolregion Nordwest in den Bereichen Industrie, Energieversorgung und Verkehr langfristig zu etablieren. Die EWE sieht insbesondere im Schwerlastbereich Vorteile in der Anwendung von Wasserstoff als Energieträger. „Um eine Fahrzeuganschaffung realisieren zu können, hoffen wir auf Fördermittel“, so Schneider-Kühn.

Anhaltspunkte dafür, ob der Einsatz eines mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeugs sinnvoll ist, soll auch eine Bachelorarbeit beim AWB liefern. Rainer Poppen, Student des Studiengangs „Öffentliche Verwaltung (B.A.)“ an der Hochschule Osnabrück, analysiert während seines Praxissemesters den AWB-Fuhrpark und prüft die wirtschaftlichen Aspekte einer Umrüstung auf emissionsarme Müllwagen. Für ein konventionelles Abfallsammelfahrzeug werden Anschaffungskosten in Höhe von rund 250.000 Euro veranschlagt. Weil für die 16 Fahrzeuge umfassende Müllwagen-Flotte des AWB in den kommenden Jahren ohnehin Ersatzbeschaffungen anstehen, sieht Betriebsleiter Schneider-Kühn „perspektivisch enormes Potential, um die Umweltbilanz nachhaltig zu verbessern“.

Stadt Oldenburg direkter Link zum Artikel